Dienstag, 27. August 2019
Münchener Familie stirbt bei Crash - Tage der Trauer
Geht es nur mir so, dass ich diese Berichterstattung mehr als befremdlich finde? Warum gibt es sogar in der Tageschau einen ausführlichen Bericht über die verunfallte Familie, nur weil sich der Unfall mit einem Helikopter und einem Kleinflugzeug ereignet hat, auf Mallorca und nicht mit einem Mittelklassewagen auf irgendeiner Autobahnstrecke bei Kleinkleckersdorf mit einer Durchschnittsfamilie aus Castrop-Rauxel. Wäre das dann weniger tragisch? Würde dann nicht tagelang getrauert. Mich kotzt es immer wieder an, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird.

Zum ersten Mal fiel mir das auf bei 9/11. Unser Pfarrer läutete die Totenglocke, Kollegen fühlten sich verpflichtet, das Thema ausführlich mit den Jugendlichen zu bearbeiten, Plakatwände der Trauer, Veranstaltungen... während überall auf der Welt täglich Menschen, die viel ärmer dran sind, in Kriegen sterben, auf der Flucht sind, auf der Straße verhungern...

Wieso sind uns die Ärmsten egal und erregen die Schicksalsschläge der Reichen unser Mitleid?

Natürlich ist es tragisch, wenn eine glückliche, junge, gesunde Familie durch so einen blöden Unfall von jetzt auf gleich komplett aus dem Leben gerissen wird. Das ist auch nicht egal, das ist schlimm. Aber was ist mit dem italienischen Helikopter-Piloten? Wo er genau herkommt, ob er eine Familie hinterlässt und was er noch so vorhatte, interessiert unsere Presseleute nicht. Ebensowenig die Geschichte der beiden Spanier im Kleinflugzeug, die heute noch leben würden, wenn nicht eine reiche Touristenfamilie aus Deutschland sich den Luxus eines Inselrundflugs gegönnt hätte.

Lest mal Jakobus 5,1-6 - der Schrei nach Gerechtigkeit ist so alt wie die Menschheit.

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