Donnerstag, 11. Juli 2019
Auszeit in Berlin
Heute machen die Teenies die Hauptstadt unsicher – na ja, vielleicht auch nur die Shopping Malls ;-) - Aber man muss dem Lagerkoller entgegentreten.

Wir lassen sie tun, was sie wollen. In den Vorjahren haben wir mit der ganzen Gruppe die Zionskirche im Prenzlauer Berg besucht, an der Kastanienallee. Hier hat Friedrich Bonhoeffer Konfirmanden unterrichtet, aber sie vor allem in ihrem Leben begleitet. Er hat als verhaltensauffällig geltende Jugendliche im Alltag unterstützt und dafür gesorgt, dass sie mal in den Urlaub fahren konnten. Er hat schon damals erkannt, dass man Menschen am ehesten erreicht, wenn man sie wertschätzend begleitet, ehrlich Anteil nimmt an ihrem Leben und ihnen die Hilfe gibt, die sie brauchen. Dass man sich auf ihre Sprache einlassen muss und auf ihre Lebenswelt.

Hoffen wir, dass uns das auch gelingt.

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Evangelengedeck mit Segen – Abendmahl? Was soll das?
Zum Bibeltext in Markus 14,12-25

Wer zum Abendmahl geht, der hungert nach...
Wer zum Abendmahl geht, den dürstet nach...

Die Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern zelebrieren Christen regelmäßig – die Katholiken nur mit Brot (Wein nur für den Priester, damit nichts von Jesu kostbarem Blut auf den Boden kleckert), bei den Protestanten mit Brot und Wein, weil Jesus seinen Jüngern auch nichts vorenthalten hat.
Aber es geht nicht nur um eine Gedenkfeier. Es geht um die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten und um die Gemeinschaft mit Gott: Wir gehören zusammen, wir sind Teil der Schöpfung, wir gehören zum Schöpfer und wir stützen uns gegenseitig.
Es geht um das Teilen, dass alle etwas abbekommen und keiner zu kurz kommt. Weder beim Essen und Trrinken, noch bei der Liebe, noch beim Segen.
Und es geht darum, sich Gott symbolisch einzuverleiben, Kraft zu schöpfen aus der Gemeinschaft, um gestärkt in den Alltag zurückzukehren und sich und seinem Glauben treu zu bleiben.

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Einmal döppen und alles wird gut? - Die Taufe Jesu
Zum Bibeltext in Markus 1, 9-12

Was ist die Taufe für Euch?
Aufnahme in die Gemeinde?
Ein Bund mit Gott?
Das Reinwaschen von Sünden?
Eine Versicherung, dass man nach dem Ableben in den Himmel gelangt?
Oder nur ein Initiationsritus zur Begrüßung neuer Familienmitglieder?

Gedacht war es als symbolische Handlung der Erneuerung. Ein Zeichen, dass man bereit ist, seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Zum Beispiel, endlich nachhaltig zu leben, statt bequem und gedankenlos weiter vor sich hin zu konsumieren.
Und es war ein Zeichen, dass man sich nicht mit begangenen Fehlern quälen soll, die man ohnehin nicht mehr gerade biegen kann. Symbolische Reinigung, einmal den ganzen Dreck abwaschen und frisch durchstarten. Wäre das nicht auch heute noch eine Option?

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Jesus Inside – Blitzlichter vom Konfi-Camp
Heute startet eine Woche mit mehreren hundert Jugendlichen auf dem Weg zur Konfirmation. Ich hoffe es gelingt, täglich einen kleinen Beirag mit dem Mobiltelefon hochzuladen, ansonsten kommt es nächste Woche geballt ;-)

Jesus inside – was ist das den wieder für ein sich an Jugendliche anbiedernder, dämlicher Anglizismus? Eine Sprache wie in der Produkt-Werbung. Wie immer rennt die Kirche den Trends hinterher und versucht verzweifelt bei ihren Schäfchen zu landen, die aber verlegen grinsend mit den Schultern zucken und lieber dahin gehen, wo die Erwartungen, die die Slogans wecken, erfüllt werden: in ihre Konsumtempel.

Das mit den pasenden Formulierungen ist echt ein Problem. Religion hat ihre Sprache verloren. Das Sakrale, Salbungsvolle, Feierliche wirkt nur noch wie Satire, wird nicht versta
nden, scheint hohl und substanzlos. Neue Sprachversuche wirken dagegen unbeholfen, aufgesetzt, deplatziert. Wir üben noch.

„Jesus inside“ soll einen Eindruck vermitteln, worum es in der Konfi-Camp-Woche geht: Um Inhalte – also nicht nur Geschichten von Jesus, sondern auch wichtige Gedanken, Werte, Trost. Es geht darum, seinen Verstand zu benutzen und sein Gefühl nicht zu vernachlässigen (sense and sensiblility), es geht um Überzeugungen und Authentizität. Jugendliche sollen eine Woche lang Gelegenheit haben, positive Erfahrungen mit dem Glauben, vielen Formen von Spiritualität und christlicher Gemeinschaft zu machen; eine Woche die ganz erfüllt ist, von den guten Gedanken Jesu und der Gegenwart Gottes. Und wenn wir da etwas spüren, das eigentlich nur unseren aus der Sehnsucht erwachsenen Wahnvorstellungen entspringt, wird auch niemand Schaden daran nehmen.

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