Donnerstag, 11. Juli 2019
Jesus Inside – Blitzlichter vom Konfi-Camp
Heute startet eine Woche mit mehreren hundert Jugendlichen auf dem Weg zur Konfirmation. Ich hoffe es gelingt, täglich einen kleinen Beirag mit dem Mobiltelefon hochzuladen, ansonsten kommt es nächste Woche geballt ;-)

Jesus inside – was ist das den wieder für ein sich an Jugendliche anbiedernder, dämlicher Anglizismus? Eine Sprache wie in der Produkt-Werbung. Wie immer rennt die Kirche den Trends hinterher und versucht verzweifelt bei ihren Schäfchen zu landen, die aber verlegen grinsend mit den Schultern zucken und lieber dahin gehen, wo die Erwartungen, die die Slogans wecken, erfüllt werden: in ihre Konsumtempel.

Das mit den pasenden Formulierungen ist echt ein Problem. Religion hat ihre Sprache verloren. Das Sakrale, Salbungsvolle, Feierliche wirkt nur noch wie Satire, wird nicht versta
nden, scheint hohl und substanzlos. Neue Sprachversuche wirken dagegen unbeholfen, aufgesetzt, deplatziert. Wir üben noch.

„Jesus inside“ soll einen Eindruck vermitteln, worum es in der Konfi-Camp-Woche geht: Um Inhalte – also nicht nur Geschichten von Jesus, sondern auch wichtige Gedanken, Werte, Trost. Es geht darum, seinen Verstand zu benutzen und sein Gefühl nicht zu vernachlässigen (sense and sensiblility), es geht um Überzeugungen und Authentizität. Jugendliche sollen eine Woche lang Gelegenheit haben, positive Erfahrungen mit dem Glauben, vielen Formen von Spiritualität und christlicher Gemeinschaft zu machen; eine Woche die ganz erfüllt ist, von den guten Gedanken Jesu und der Gegenwart Gottes. Und wenn wir da etwas spüren, das eigentlich nur unseren aus der Sehnsucht erwachsenen Wahnvorstellungen entspringt, wird auch niemand Schaden daran nehmen.

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