Montag, 20. April 2020
Gestern bin ich - wie ich es im Kommentarblog bei Dreadpan angekündigt hatte, in den Wald gegangen, um mich an Landart nach dem Vorbild des Künstlers Andy Goldsworthy zu versuchen. Ein Star, an den ich niemals heranreichen werde, aber darum geht es auch nicht. Es geht darum, nach draußen zu gehen, in die Natur, etwas zu machen, mit dem, was man findet, sich auszudrücken, ohne etwas einzuschleppen oder mitzunehmen. Man baut mit dem, was da ist und überlässt es dem Verfall. Ich baute also folgenden Turm:



Anders als beim Turmbau zu Babel (er reicht ja auch kaum bis zu den Wipfeln der Bäume, geschweige denn bis zu den Wolken) war die Folge nicht Sprachverwirrung sondern Kommunikation: Mit einer vierköpfigen Familien über die etwas Fahrradunfreundliche Unwegsamkeit des hiesigen Waldwegs und mit dem Jagdpächter über die Bestände von Füchsen, Waschbären, Rehen, Hasen, Fasanen und Rebhühnern. Über Spuren im Schlamm und die Unfähigkeit der Fähe (Mutter Füchsin), ihre Jungen zu zählen, so dass sie viel zu viel jagt, auch wenn der Jäger die Bestände der Jungtiere reduziert hat. Und um Wildschweinrotten ging es, die in einer Nacht einen Feldschaden im Wert von 8000 € anrichten können. Und schließlich um Gegner der Jagd, die aber ohne mit der Wimper zu zucken Fleisch aus domestizierter Tierhaltung in sich reinschaufeln. War alles sehr spannend. Mein Turm war Nebensache. Ich habe noch ein bisschen weiter in der Natur herumgebastelt. Auf dem Rückweg war mein unwichtiger Babelsturm dann auch schon zusammengebrochen.

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