Samstag, 1. Mai 2021
Singt!
c. fabry, 13:00h
Am Sonntag ist Cantate. Das ist die Befehlsform des lateinischen Verbes cantare, das heißt singen. Alle Bibeltexte an diesem Sonntag widmen sich dem Gesang. Im Evangelium ( Lukas 19, 37-40) und Predigttext ist die Rede vom Gesang der Jünger bei Jesu Einzug in Jerusalem. Die Pharisäer forderten Jesus auf, seinen Jüngern das zu verbieten. Jesus erklärte, wenn er das täte, würden eben die Steine schreien.
In den Episteln (das sind die Briefe am Ende des Neuen Testaments), geht es um Gemeinschaft, den liebevollen Umgang miteinander und die deutliche Aufforderung viele Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder zu singen. (Kolosser 3,12-17).
Psalm 45 ist ein Brautlied zur Hochzeit eines Königs, dem gehuldigt wird, weil er so ein toller Kerl ist ? ein Gleichnis für den Schöpfer.
Und schließlich ist als Text aus dem Alten Testament (1. Samuel 16, 14-23) die Geschichte von David dran, der den König Saul mit seinem Harfenspiel geradezu verzauberte und heilte. Saul laborierte an irgendeiner psychischen Krankheit, die dazu führte, dass er denen misstraute, die ihm nahe standen, dass er scheinbar ohne Grund in Tobsuchtsanfälle ausbrach, dass er traurig und antriebslos vor sich hin vegetierte. Vielleicht schwere Depressionen, vielleicht auch noch etwas mehr. Davids Musik stimmte ihn milde und ausgeglichen.
Die Musik gehört wohl zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit und sie macht etwas mit uns. Sogar Tiere reagieren darauf. Manche Tiere machen selbst Musik, Wale zum Beispiel. (Bei Vögeln handelt es sich eher um Herumgeprotze und die Verteidigung eines Revieranspruchs.)
Babys und Kleinkinder freuen sich, wenn sie eine vertraute Melodie hören. Stotterer können das Stottern beim Singen ?vergessen?. Demenzkranke bekommen wieder Zugang zu ihrem verschütteten Selbst über vertraute Musik.
Vieles wird aber auch mit Musik gemacht, das vermutlich nicht im Sinne des Erfinders ist: Menschen werden beim Einkaufen mit speziellem Kaufhausgeplärre manipuliert. Jugendliche grenzen sich und ihre Peergroup durch speziellen Musikgeschmack von anderen ab. Musik wird am Fließband nach erfolgsversprechenden Parametern erzeugt, um möglichst viel Geld damit zu verdienen. Machthaber lassen Hymnen schreiben, um sich von denen feiern zu lassen, die sie unterdrücken. Und ich für meinen Teil finde ja, dass Mutantenstadl und Techno keine Musik sondern Folter sind.
In den Bibeltexten geht es darum, dass die Musik dem Zweck dienen soll, Gott zu loben. Nun finden viele Berufschristen, dass Lobpreislieder nicht nur in kultureller Hinsicht absolute Brechmittel sind, dumme, inhaltlose Sakralschlager, sondern auch, dass diese Musik in Verbindung mit der dazu gehörigen Kultur gefährlich ist.
Ich denke, es macht nichts, wenn man blöde, christliche Lieder mit eingängiger Melodie trällert, weil einem das Spaß macht, solange man sein Gehirn nicht ausschaltet und den Rest der Andacht oder des Gottesdienstes mit echten Inhalten füllt.
Singen befreit, ist heilsam und verbindet.
Cantate!
In den Episteln (das sind die Briefe am Ende des Neuen Testaments), geht es um Gemeinschaft, den liebevollen Umgang miteinander und die deutliche Aufforderung viele Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder zu singen. (Kolosser 3,12-17).
Psalm 45 ist ein Brautlied zur Hochzeit eines Königs, dem gehuldigt wird, weil er so ein toller Kerl ist ? ein Gleichnis für den Schöpfer.
Und schließlich ist als Text aus dem Alten Testament (1. Samuel 16, 14-23) die Geschichte von David dran, der den König Saul mit seinem Harfenspiel geradezu verzauberte und heilte. Saul laborierte an irgendeiner psychischen Krankheit, die dazu führte, dass er denen misstraute, die ihm nahe standen, dass er scheinbar ohne Grund in Tobsuchtsanfälle ausbrach, dass er traurig und antriebslos vor sich hin vegetierte. Vielleicht schwere Depressionen, vielleicht auch noch etwas mehr. Davids Musik stimmte ihn milde und ausgeglichen.
Die Musik gehört wohl zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit und sie macht etwas mit uns. Sogar Tiere reagieren darauf. Manche Tiere machen selbst Musik, Wale zum Beispiel. (Bei Vögeln handelt es sich eher um Herumgeprotze und die Verteidigung eines Revieranspruchs.)
Babys und Kleinkinder freuen sich, wenn sie eine vertraute Melodie hören. Stotterer können das Stottern beim Singen ?vergessen?. Demenzkranke bekommen wieder Zugang zu ihrem verschütteten Selbst über vertraute Musik.
Vieles wird aber auch mit Musik gemacht, das vermutlich nicht im Sinne des Erfinders ist: Menschen werden beim Einkaufen mit speziellem Kaufhausgeplärre manipuliert. Jugendliche grenzen sich und ihre Peergroup durch speziellen Musikgeschmack von anderen ab. Musik wird am Fließband nach erfolgsversprechenden Parametern erzeugt, um möglichst viel Geld damit zu verdienen. Machthaber lassen Hymnen schreiben, um sich von denen feiern zu lassen, die sie unterdrücken. Und ich für meinen Teil finde ja, dass Mutantenstadl und Techno keine Musik sondern Folter sind.
In den Bibeltexten geht es darum, dass die Musik dem Zweck dienen soll, Gott zu loben. Nun finden viele Berufschristen, dass Lobpreislieder nicht nur in kultureller Hinsicht absolute Brechmittel sind, dumme, inhaltlose Sakralschlager, sondern auch, dass diese Musik in Verbindung mit der dazu gehörigen Kultur gefährlich ist.
Ich denke, es macht nichts, wenn man blöde, christliche Lieder mit eingängiger Melodie trällert, weil einem das Spaß macht, solange man sein Gehirn nicht ausschaltet und den Rest der Andacht oder des Gottesdienstes mit echten Inhalten füllt.
Singen befreit, ist heilsam und verbindet.
Cantate!
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