Samstag, 29. Mai 2021
Drei Hasen für ein Halleluja
Trinitatis ist der Sonntag, der sich der Dreieinigkeit Gottes widmet. Sehr gut symbolisiert durch das Drei-Hasen-Fenster im Dom zu Paderborn.

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Paderborner_Dom_Dreihasenfenster.jpg

Jeder Hase ist komplett und trotzdem haben sie zusammen nur drei Ohren.
Der Schöpfer ist Gott.
Jesus, der Sohn, ist Gott.
Der Heilige Geist ist Gott.
Und alle drei sind untrennbar miteinander verbunden.
Etwa so wie Körper, Geist und Seele eines Menschen.

In der angebotsorientierten Welt der vom Anspruchsdenken geleiteten Konsument*innen, werden gern die Rosinen aus dem Kuchen gepickt. Ein bisschen Wohlfühlmeditation, ein bisschen politische Instrumentalisierung, für was auch immer, ein bisschen Pantheismus?

Ich persönlich kann da auch nur schwer aus meiner Haut. Wer mir auf den Sack geht, geht mir auf den Sack. Da hilft kein liebevolles Einfühlbestreben. Und wenn die Klimakiller-Fahrerin versucht, sich auf dem Supermarktparkplatz vorzudrängeln, dann zeige ich der aber, wo meine Reifen nicht die Bodenhaftung verlieren. Und dazu wird tüchtig geschimpft. Die soll mal schön warten, bis sie an der Reihe ist.
Und den Jesus als echten Gott anzunehmen, fällt mir auch schwer. Mehr ein leuchtendes Vorbild, ein großer Bruder, ein Star. Manche sehen ja den menschlichen Ansprechpartner in ihm, an den sie sich im Gebet wenden. Ich habe mich schon immer direkt an den Schöpfer gewandt.

Der Predigttext für Trinitatis steht in diesem Jahr im Johannes-Evangelium, Kapitel 3, 1-13
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes3%2C1-13

Im Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus, das literarisch ein wenig konfus rüber kommt, geht es darum, sich eben nicht nur das rauszupicken, was einem gerade in den Kram passt.
Nur wer sich komplett frei macht von allem, was ihn daran hindert ein neuer Mensch zu werden, einer der offen ist für andere, für Neues, für Anforderungen, für Veränderungen, der wird das Ziel erreichen, bei Gott zu sein, vielleicht ganz im Lot mit sich selbst, zufrieden, glücklich, seelisch stabil.

Und das ist dann eine ganz wesentliche Botschaft des Predigttextes: Wie das passiert, was da genau passiert und wie es sich anfühlt, das kann niemand sagen, nicht einmal Jesus. Das ist wohl sehr individuell und außerdem nicht zu beschreiben. Man weiß einfach, wann es einen erwischt.
Vielleicht so, wie das Gefühl, wenn man sich unsterblich und leidenschaftlich verliebt. Klar, man hat Puls, und zwar heftig, es kribbelt in der Magengegend, die Bäckchen werden rot, die Gedanken kreisen immer um dasselbe?
doch diese Symptome tauchen auch in anderen Zusammenhängen auf: wenn man Angst hat, wütend ist, sich freut. Doch wie will man das beschreiben, wie Liebe sich anfühlt?

Das mit dem Geist Gottes bleibt ein großes Geheimnis. Wer ihm begegnen darf, der ist glücklich dran.

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