Sonntag, 30. September 2018
Ohne Ansehen der Person
Dem Predigttext für diesen Sonntag in der Übertragung der Volxbibel habe ich nichts hinzuzufügen:

„Die Position in der Gemeinde ist egal

1 Ihr Lieben! Vertraut Gott, wie es Jesus auch getan hat. Er ist unser großer fantastischer Chef.
2 Stellt euch jetzt mal vor, in eure Gemeinde kommt ein feiner Pinkel im Armani-Anzug und mit einer Rolex am Arm zum Gottesdienst. Und gleich dahinter kommt ein armer Penner zu euch, der sich einen Monat nicht gewaschen hat.
3 Wie würdet ihr reagieren? Der Typ mit viel Kohle würde sofort einen Platz in der ersten Reihe angeboten bekommen! Der stinkende Penner würde vermutlich einen Platz auf dem Fußboden abkriegen, am besten in irgendeiner Ecke.
4 Meint ihr, dass es wirklich okay ist, solche Unterschiede zu machen? Meint ihr, dass es gut ist, nach diesen Maßstäben zu beurteilen und zu richten?
5 Hört mal gut zu, ihr Lieben! Hat Gott nicht gerade die Menschen ausgesucht, die nach den Maßstäben der Welt ganz unten sind? Diese Typen sind für ihn durch ihr Vertrauen reich und wertvoll geworden! Er will den Menschen alles vererben, was er besitzt, denen, die in ihn verknallt sind.
6 Wie kommt es, dass die Penner und die Leute ohne Kohle bei euch nichts zählen? Wer macht euch denn eigentlich Probleme? Sind das nicht die Menschen, die eh viel Geld haben? Das sind doch die Leute, die euch verklagen und vor Gericht zerren!
7 Gerade das sind doch die Leute, die sich über Jesus lustig machen. Sie lästern über denjenigen, zu dem ihr gehört.
8 Wenn ihr allerdings das wichtigste Gesetz von Gott ernst nehmen würdet, dann wäre das eine gute Entscheidung. „Liebe die Menschen, mit denen du zu tun hast, so sehr, wie du dich selber liebst.“
9 Wenn ihr einen Menschen danach beurteilt, wie wichtig und toll er ist, dann steht das zwischen euch und ihm. Das will Gott nicht, es verstößt gegen seine Gesetze.
10 Wenn sich jemand an alle Gesetze hält, aber gegen ein einziges verstößt, dann hat er alle Gesetze gleichzeitig gebrochen.
11 Gott hat ja die Ansage gemacht: „Du sollst deinem Ehepartner treu sein!“ Aber er sagte auch: „Du sollst niemanden töten!“ Wenn du jetzt ehemäßig treu bist, aber jemanden tötest, dann hast du das Gesetz ja trotzdem gebrochen und bist schuldig.
12 Darum sollt ihr so reden und handeln wie Menschen, die wissen, dass sie nach diesem Gesetz beurteilt werden, das uns wirklich frei macht.
13 Wer selber nichts verzeihen kann, dem wird bei der letzten Gerichtsverhandlung auch nichts verziehen werden. Wer selber viel verzeiht, für den gilt: Die Liebe besiegt sogar das Gericht.“
Amen

... comment

 
Passt diese Passage zur Anarchie?

... link  

 
Sicher.
Viele Eiferer, die Kritik üben an der vermeintlichen Unterwerfung unter den "himmlischen Herrscher" verwechseln spirituelle Hingabe mit politischer Unterwerfung. Das Göttliche ist doch weder ein machtgeiler Politiker noch ein ein manipulativer Produktionsmittel-Inhaber mit kapitalistischen Verwertungsinteressen. Und Anarchie bedeutet auch nicht, dass es keine Regeln geben darf. Es dürfen nur nicht Menschen einfach so über Menschen bestimmen.

Der Text übt vor allem Kritik an der Speichelleckerei gegenüber Reichen und Mächtigen - oder zumindest gesellschaftlich etablierten - im Gegensatz zu Geringschätzung gegenüber Armen, Ausgebeuteten , Verlierern und vermeintlichen Versagern.

Und es geht darum, Menschen, die sich gerecht, ehrlich, rücksichtsvoll, mitfühlend usw. verhalten, den ihnen gebührenden Respekt entgegenzubringen und sich von Erfolg und gesellschaftlichem Status nicht blenden zu lassen.

Wo ist da ein Widerspruch zum anarchischen Gedanken???

... link  

 
Naja, in meinem Köpfchen passen "Gesetz" und Anarchie nicht zusammen.
Und Anarchie und Gott?
Auch so ein Widerspruch für mich.

Kann schon mein "Problem" sein, aber ich glaube nicht, der Einzige zu sein, der diesen Begriff immer wieder falsch interpretiert.

... link  

 
Eine Gruppe von Menschen, die gleichberechtigt ist, kann doch Regeln des Zusammenlebens miteinander vereinbaren - klar, das ist ähnlich wie Demokratie, da kann man sich fragen, wo denn da der Unterschied ist. Aber in der Demokratie werden Einzelne mit Macht über andere ausgestattet. In der Anarchie gibt es das nicht. Ich weiß, dass das zur Zeit in vollkommener Konsequenz nicht praktikabel ist, man kann sich an so einen gesellschaftlichen Zustand aber so weit wie möglich annähern.

Anarchie und Gott? Wieso nicht? Gott ist kein Mensch, eher etwas, das sowieso überall drin steckt. Ein Gottesstaat ist in der Tat das Gegenteil von Anarchie. Wenn religiöse Führer definieren, was im Sinne Gottes ist und was nicht. Wenn aber jeder Mensch, der dazu bereit ist, von sich aus die Entscheidung trifft, sich dem, was er für den göttlichen Willen hält (wenn ich mich mal so antiquiert ausdrücken darf) zu unterwerfen, so ist das nichts Anderes, als wenn Du Dich entscheidest, z.B. eine Frau, auf die Du scharf bist, die das aber nicht erwidert, nicht zu vergewaltigen, weil Du Dich entschieden hast so zu handeln, dass Du das mit Deinem Gewissen vereinbaren kannst. Du kannst doch Dein Verhalten nach Deinem Glauben ausrichten und trotzdem niemanden unterdrücken und Dich auch nicht unterdrücken lassen. Ist das so unvorstellbar? :-)

... link  

 
Für mich liest sich das wie optimaler Kommunismus.
Den gibt es ja leider auch nicht, außer im ganz Kleinen, ganz vereinzelt.

Also doch.
Ganz selten.

... link  


... comment