Samstag, 3. Oktober 2020
Erntedankfest
Der Predigttext für den kommenden Sonntag steht bei Markus 8,1-9 – Jesus gibt einer großen Menschenmenge zu essen – nachzulesen hier: https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C/Markus8

Die Geschichte kommt einem vor wie ein billiges Remake der Speisung der 5000. Im Luthertext ist von 4000 die Rede. Die Zahl der Fische und Brote weicht ab, die Geschichte ist kürzer und weniger dramatisch.

Sonntag ist Erntedankfest und diese Geschichte steht nicht zufällig im Programm. Es geht darum, dass Gott für uns sorgt, und dass genug für alle da ist, auch wenn es knapp wird. Es kommt darauf an, auch dann miteinander zu teilen, wenn berechtigte Sorge besteht, dass am Ende für einen selbst zu wenig übrig bleibt.

Für mich wird durch diese Erzählung deutlich: Wer Jesus nachfolgt, der wird von Gott versorgt.
Jesus nachfolgen bedeutet nicht, kreuz und quer durch Palästina einem Guru hinterher zu latschen. Jesus nachfolgen verstehe ich so: Sich Jesus zum Vorbild nehmen, auch wenn es unerreichbar ist, aber so nah wie man es schafft, da heran zu kommen. Für andere da sein, Zeit und Dinge teilen, Verantwortung übernehmen, nicht wegsehen, wenn etwas falsch läuft.

Die Leute in der Geschichte haben einen weiten Weg auf sich genommen, auf Zeit zum Geld verdienen verzichtet, um mit Jesus zu reden, vielleicht, um bessere Menschen zu werden. Und Jesus sagt: wer sich so anstrengt, den kann ich doch nicht im Stich lassen, den muss ich versorgen.

Brot und Fisch oder andere Lebensmittel fallen nicht einfach vom Himmel, weil wir gute Menschen sind. Aber so läuft es in der Geschichte ja auch nicht. Natürlich müssen wir auch selbst für uns sorgen, sonst würde alles zusammenbrechen. Aber wenn wir in der Sorge um andere unser eigenes Wohlergehen für kurze Zeit vernachlässigen, dann findet sich meistens jemand, der uns diese Verantwortung abnimmt und für uns sorgt.

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