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Mittwoch, 11. Juli 2018
Lasset die Kindlein zu mir kommen
c. fabry, 00:18h
Christen behaupten ja im Allgemeinen, dass sie Kinder besonders schätzen - und die Standardkomiker bitte ich jetzt einmal, die naheliegenden Päderasten-Witze außen vor zu lassen - aber eigentlich gehen die lieben Kleinen und erst recht die renitenten Teenager den gerontokratisch regierten Gemeindegliedern gehörig auf den Sack (Nein, denken Sie jetzt nicht an den männlichen Testikel-Behälter, auf Kirchentagen werden auch sehr gern Rucksäcke getragen).
Jetzt aber mal im Ernst. Unsere Kirche ist ja nichts weiter als ein Spiegel der Gesellschaft, behaupte ich nicht zum ersten Mal. Und wie schon damals zur Zeit des Jesus von Nazareth, wo der Fanclub der Zwölf die theologisch überforderten Störenfriede von ihrem Idol fernhalten wollten, sind Kinder immer im Weg und die politischen Lösungen, die in regelmäßigen Abständen präsentiert werden, werden von Mal zu Mal irrwitziger und unbrauchbarer.
Als kinderfreundlich gelten Läden mit eigener Auffangstation, in denen man seine Pissbotten abliefern kann, damit man ungestört dem Konsum frönen kann, um ihnen zur Beruhigung, wenn sie dann doch in der Massentierhaltung des Bällebads nach Rettung schreien, mit Fett und Zuckerlastigem Junkfood zu vermeintlich günstigen Preisen das Maul zu stopfen.
Jede Regierung die laut verkündet, sie wolle etwas für die Bildung tun, schafft es nicht einmal genügend Lehrer einzustellen oder die Schulen mindestens so weit instand zu halten, dass darin störungsfrei unterrichtet werden kann.
Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen spielen erst recht keine Rolle. Obwohl Kinderpsychologen unermüdlich davor warnen, Kinder vor dem dritten Lebensjahr außerhalb der Familie betreuen zu lassen, weil das die Entwicklung der Bindungsfähigkeit hemmt, werden gnadenlos immer kleinere Wickelkinder von morgens bis abends in der Kita geparkt. Was wird aus diesen chronisch emotional vernachlässigten Wesen?
Wenn Eltern sich wünschen, ihr Kind in den ersten drei Lebensjahren selbst komplett zu betreuen und dann schrittweise in Kindertageseinrichtungen zu geben und nicht von Null auf Hundert, müssen sie damit rechnen, dass sie im Job keine Chance mehr haben. Wer Modelle fordert, die Eltern eine solche Entscheidung ermöglicht, wird gern als frauenfeindlich bezeichnet. Dabei ist diese Schlussfolgerung so ziemlich das sexistischste Argument, das man in diesem Zusammenhang anbringen kann. Wer sagt denn, dass die Mama drei Jahre lang allein mit dem Nachwuchs zu Hause bleiben muss? Es fehlt der politische Wille! Und es fehlt das Bewusstsein in unserer Kultur, dass unsere Kinder wirklich das Wertvollste sind, das wir bewahren müssen. Im Lippenbekenntnis ist das oft genug zu hören, nur meinen die Meisten es nicht wirklich. Stattdessen werden unsere Kinder auf dem Altar der kapitalistischen Verwertungsinteressen geopfert. Noch immer werden Mitarbeitende vieler Banken, die sich um ihren Nachwuchs kümmern wollen, gnadenlos gedisst, gemobbt und gebosst: Frauen, weil sie es wagen, in Teilzeit wieder einsteigen zu wollen, Männer sogar, wenn sie nur zwei Monate Elternzeit nehmen.
Wie wäre es denn, wenn es 18 Monate Elterngeld pro Elternteil gäbe, bei Alleinerziehenden 3 Jahre. Und wenn der Vati die Kinderaufzucht der Mutti überlassen will, weil er die Karrierebremse fürchtet, gibt es eben trotzdem nur 18 Monate Geld. Dann würde väterliche Erziehungsarbeit vielleicht endlich mal salonfähig. Müsste ja keine Fortsetzung des Gehaltes sein. Könnte ja auch einfach Grundsicherung sein, oder meinetwegen ein bisschen drüber, dann könnte man es auch bezahlen. Und wenn ein Elternteil weiterarbeitet, ist es ja eh nicht so knapp.
Und was noch viel wichtiger wäre: Es müssten Anreize geschaffen werden, damit die Arbeitsbedingungen in Betrieben familienfreundlicher werden. Davon könnten auch die Kinderlosen profitieren. Einfach mal den Dampf raus nehmen. Jaja, ich weiß, dann kann man auf dem Weltmarkt nicht bestehen, aber vielleicht ist das ja auch nur so ein modernes Märchen, das alle nachplappern.
Und fette Strafen für Betriebe, die Familienmenschen benachteiligen oder gar schikanieren. Aber so richtig fette, die auch ordentlich wehtun.
Ja das wünsche ich mir. Aber schade, dass das wohl kaum jemanden interessiert - in dieser Gesellschaft.
Hört eben keiner mehr auf den alten Jesus, der sagte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich.“
Jetzt aber mal im Ernst. Unsere Kirche ist ja nichts weiter als ein Spiegel der Gesellschaft, behaupte ich nicht zum ersten Mal. Und wie schon damals zur Zeit des Jesus von Nazareth, wo der Fanclub der Zwölf die theologisch überforderten Störenfriede von ihrem Idol fernhalten wollten, sind Kinder immer im Weg und die politischen Lösungen, die in regelmäßigen Abständen präsentiert werden, werden von Mal zu Mal irrwitziger und unbrauchbarer.
Als kinderfreundlich gelten Läden mit eigener Auffangstation, in denen man seine Pissbotten abliefern kann, damit man ungestört dem Konsum frönen kann, um ihnen zur Beruhigung, wenn sie dann doch in der Massentierhaltung des Bällebads nach Rettung schreien, mit Fett und Zuckerlastigem Junkfood zu vermeintlich günstigen Preisen das Maul zu stopfen.
Jede Regierung die laut verkündet, sie wolle etwas für die Bildung tun, schafft es nicht einmal genügend Lehrer einzustellen oder die Schulen mindestens so weit instand zu halten, dass darin störungsfrei unterrichtet werden kann.
Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen spielen erst recht keine Rolle. Obwohl Kinderpsychologen unermüdlich davor warnen, Kinder vor dem dritten Lebensjahr außerhalb der Familie betreuen zu lassen, weil das die Entwicklung der Bindungsfähigkeit hemmt, werden gnadenlos immer kleinere Wickelkinder von morgens bis abends in der Kita geparkt. Was wird aus diesen chronisch emotional vernachlässigten Wesen?
Wenn Eltern sich wünschen, ihr Kind in den ersten drei Lebensjahren selbst komplett zu betreuen und dann schrittweise in Kindertageseinrichtungen zu geben und nicht von Null auf Hundert, müssen sie damit rechnen, dass sie im Job keine Chance mehr haben. Wer Modelle fordert, die Eltern eine solche Entscheidung ermöglicht, wird gern als frauenfeindlich bezeichnet. Dabei ist diese Schlussfolgerung so ziemlich das sexistischste Argument, das man in diesem Zusammenhang anbringen kann. Wer sagt denn, dass die Mama drei Jahre lang allein mit dem Nachwuchs zu Hause bleiben muss? Es fehlt der politische Wille! Und es fehlt das Bewusstsein in unserer Kultur, dass unsere Kinder wirklich das Wertvollste sind, das wir bewahren müssen. Im Lippenbekenntnis ist das oft genug zu hören, nur meinen die Meisten es nicht wirklich. Stattdessen werden unsere Kinder auf dem Altar der kapitalistischen Verwertungsinteressen geopfert. Noch immer werden Mitarbeitende vieler Banken, die sich um ihren Nachwuchs kümmern wollen, gnadenlos gedisst, gemobbt und gebosst: Frauen, weil sie es wagen, in Teilzeit wieder einsteigen zu wollen, Männer sogar, wenn sie nur zwei Monate Elternzeit nehmen.
Wie wäre es denn, wenn es 18 Monate Elterngeld pro Elternteil gäbe, bei Alleinerziehenden 3 Jahre. Und wenn der Vati die Kinderaufzucht der Mutti überlassen will, weil er die Karrierebremse fürchtet, gibt es eben trotzdem nur 18 Monate Geld. Dann würde väterliche Erziehungsarbeit vielleicht endlich mal salonfähig. Müsste ja keine Fortsetzung des Gehaltes sein. Könnte ja auch einfach Grundsicherung sein, oder meinetwegen ein bisschen drüber, dann könnte man es auch bezahlen. Und wenn ein Elternteil weiterarbeitet, ist es ja eh nicht so knapp.
Und was noch viel wichtiger wäre: Es müssten Anreize geschaffen werden, damit die Arbeitsbedingungen in Betrieben familienfreundlicher werden. Davon könnten auch die Kinderlosen profitieren. Einfach mal den Dampf raus nehmen. Jaja, ich weiß, dann kann man auf dem Weltmarkt nicht bestehen, aber vielleicht ist das ja auch nur so ein modernes Märchen, das alle nachplappern.
Und fette Strafen für Betriebe, die Familienmenschen benachteiligen oder gar schikanieren. Aber so richtig fette, die auch ordentlich wehtun.
Ja das wünsche ich mir. Aber schade, dass das wohl kaum jemanden interessiert - in dieser Gesellschaft.
Hört eben keiner mehr auf den alten Jesus, der sagte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich.“
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