Samstag, 24. November 2018
Ewigkeitssonntag - Totensonntag
Am Ewigkeitssonntag - meist bekannter als Totensonntag - werden die Namen all jener in einer evangelischen Kirchengemeinde vorgelesen, die seit dem letzten Ewigkeitssonntag verstorben sind. In der Regel suchen die Angehörigen diesen besonderen Gottesdienst auf. Abschied genommen haben sie schon, aber erfahrungsgemäß braucht es mindestens ein Jahr, um die Trauer zu bewältigen.
Promis sind natürlich auch wie in jedem Jahr gestorben:

Charles Aznavour
Christine Nöstlinger
Wolfgang Völz
Aretha Franklin
Jochen Senf
Ulrich Pleitgen
Rolf Zacher
Kofi Annan
Milos Forman
Stephen Hawking
Maria Gruber
Rolf Hoppe
...
um nur Einige zu nennen, die nicht mehr da sind - oder die voraus gegangen sind. Über diese Menschen wird vieles gesagt werden, Kluges und Schönes, auf ihren Trauerfeiern werden viele Abschied nehmen.

Schon einmal Gedanken über die eigene Beerdigung gemacht? Oder ist Euch egal, was da geschieht, weil Ihr es ja nicht mehr mitbekommt?

Im 90. Psalm steht der Satz: "Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden."

In meiner italienischen Bibel steht an dieser Stelle: "Insegnaci valutare i nostri giorni e cosi potremo offrire un cuore sapiente."

Das heißt übersetzt:
"Lehre uns unsere Tage zu schätzen und so werden wir fähig sein, ein weises Herz anzubieten."

Ich mag diesen Text lieber als den von Luther. Die Betonung liegt hier nicht auf dem Ende sondern auf dem Hier und Jetzt. Schätzen heißt nicht nur abschätzen, wie lange noch, wie begrenzt die Zeit ist, sondern auch wertschätzen, valuta bedeutet nämlich Währung, valore bedeutet Wert.

Wir können viel darüber nachdenken, auf welche Art wir sterben, wie unser Abschied gestaltet sein soll und wo die Reise dann hingeht, aber nichts davon haben wir wirklich in der Hand.

Doch diesen Tag, diese Stunde, diesen Moment können wir entscheiden, was wir tun und lassen. Wir sollten die Zeit nutzen, genießen und es gut machen. Wer weiß, wie lange noch.

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Der November ist (warum auch immer) die beste Zeit, um über die Endlichkeit unseres irdischen Daseins nachzudenken.

Dass im Gottesdienst die Namen der Verstorbenen des vergangenen Jahres verlesen werden, habe ich bei den Katholen in einem Silvester-Gottesdienst mitbekommen. Ob das üblich ist, weiß ich nicht. Wir mussten in meinem katholischen Elternhaus zwar alle naslang zu irgendwelchen Gottesdiensten und Andachten, aber nicht zu Silvester.

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Der November ist dunkel, unwirtlich, kalt und grau. Die Natur stirbt, bevor der Dezember alles mit einem weißen Kleid zudecken, bis es im Frühjahr wieder aufersteht. Ich finde es darum naheliegend., dass Menschen in Nord- und Mitteleuropa diesen Monat gewählt haben. Ich glaube, ich würde auch am liebsten im November sterben.

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