Freitag, 10. November 2023
Peace now - Kurz und knapp
c. fabry, 18:49h
Mit dem 12.11.2023 beginnt die ökumenische Friedensdekade. Was ist das? 10 Tage im Kirchenjahr, in denen Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung in besonderer Weise in den Blick genommen werden. Mehr dazu finden Sie hier:
https://www.friedensdekade.de/ueber-uns/geschichte/
Darum geht es auch im Predigttext, den ich im Kommentar ausführlicher Abschnittweise betrachte.
Hier nur so viel: Der Himmel ist da, wo wir ihn leben. Frieden können wir nur kollektiv schaffen. Alle müssen helfen. Und das ist Schwerstarbeit. Es gibt keinen Anführer, der das für uns regeln kann. Wir müssen alle mit ran.
Falls Ihnen das zu knapp ist, siehe Kommentar.
https://www.friedensdekade.de/ueber-uns/geschichte/
Darum geht es auch im Predigttext, den ich im Kommentar ausführlicher Abschnittweise betrachte.
Hier nur so viel: Der Himmel ist da, wo wir ihn leben. Frieden können wir nur kollektiv schaffen. Alle müssen helfen. Und das ist Schwerstarbeit. Es gibt keinen Anführer, der das für uns regeln kann. Wir müssen alle mit ran.
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c. fabry,
Freitag, 10. November 2023, 18:53
Gedanken zum Predigttest in Lukas 17
"20Die Pharisäer fragten Jesus, wann das Reich Gottes komme. Darauf antwortete er: "Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Anzeichen erkennen kann[15]. 21 Man wird auch nicht sagen können: >Seht, hier ist es!< oder: >Es ist dort!< Nein, das Reich Gottes ist mitten unter euch[.""
Was ist das Himmelreich? In unserer Volksfrömmigkeit existiert die Vorstellung eines jenseitigen Ortes, vorzugsweise über den Wolken.
Aber wenn vom Kommen eines Reiches die Rede ist, dann ist doch wohl eher ein Systemwechsel im Hier und Jetzt - bzw. in der Zukunft - gemeint. Den könnten wir gut gebrauchen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte nicht unsere freiheitliche demokratische Grundordnung abschaffen. Im Gegenteil. Aber ich hätte gern ein Wirtschaftssystem, das alle versorgt, eine Klimapolitik, die die Erderwärmung wirksam aufhält, Solidarität anstelle von uferlosem Konsum, Dankbarkeit anstelle von Gier, konstruktive Kommunikation anstelle von destruktiver Konfrontation. Weltfrieden eben. Himmelreich.
Die religiöse Gemeinde im alten Israel sehnte auch so einen Systemwechsel herbei. Da sollte einer kommen und gründlich aufräumen, mit Glanz und Gloria, die Bösen vernichten, die Guten belohnen.
Jesus von Nazareth sagte sinngemäß, dass diese naiven Vorstellungen allesamt Quatsch sind. Das Himmelreich ist nicht im Jenseits, es ist bereits gegenwärtig. Damit meinte Jesus vielleicht sich selbst, Ihr müsst gar nicht mehr warten, der Messias ist schon da. Ich bins.
Können Sie damit etwas anfangen? Ich nicht so viel. Vielleicht ist es auch immer dann gegenwärtig, wenn Menschen genau das leben, was sie sich von einem jenseitigen Paradies erhoffen. Ist es nicht bescheuert, vom Frieden zu träumen und gleichzeitig den nächsten Streit vom Zaun zu brechen? Es ist natürlich menschlich, wir können unsere Impulse nicht immer so gut steuern, aber bescheuert ist es trotzdem.
"22 Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Es wird eine Zeit kommen, da werdet ihr euch danach sehnen, auch nur einen Tag der Herrschaft des Menschensohnes zu erleben, aber euer Sehnen wird vergeblich sein. 23 Wenn man zu euch sagt: >Seht, dort ist er!< oder: >Seht, er ist hier!<, dann geht nicht hin; lauft denen, die hingehen, nicht nach.""
Schon vor 2000 Jahren gab es Populisten, die blühende Landschaften versprachen und noch nie etwas von Fruchtfolge gehört hatten. Vor denen wird hier ausdrücklich gewarnt. Wir sehnen uns alle nach schnellen, einfachen Lösungen. Aber die gibt es nicht. Dafür ist unser Zusammenleben auf diesem Planeten zu kompliziert.
"24 Denn wie der Blitz aufleuchtet und den Himmel von einem Ende zum anderen erhellt, so wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn kommt."
Ich gestehe freimütig: Das will ich mir gar nicht vorstellen. Blitzkrieg hatten wir schon. War schlimm. Bei solchen Bildern denke ich an Naturkatastrophen wie Gewitterstürme und Vulkanausbrüche. Oder an Brandbomben, Reaktorkatastrophen, Overkillwaffen.
"25 Vorher muss er jedoch vieles erleiden und wird von der jetzigen Generation verworfen werden. 26 In den Tagen, in denen der Menschensohn kommt, wird es sein wie in den Tagen Noahs. 27 Die Menschen aßen und tranken, sie heirateten und wurden verheiratet - bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging; dann brach die Flut herein, und sie kamen alle um. 28 Es wird auch sein wie in den Tagen Lots. Die Menschen aßen und tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten - 29 doch an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und sie kamen alle um. 30 Genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn wiederkommt"
Zuerst folgt hier eine kurze Leidensankündigung. Leute, die die Wahrheit aussprechen werden gerne mal gelyncht. Darüber war sich Jesus höchstwahrscheinlich im Klaren. Was er dann beschreibt, klingt nach Gegenwart. Überall herrschen Ungerechtigkeit, Elend und Katastrophen. Es müsste gehandelt werden. Wir müssten umdenken, neue Wege beschreiten, die Probleme angehen, aber alle machen einfach immer weiter, als wäre nichts.
Ich will aber nicht auf den Weltuntergang warten und dann feixend zu den Guten gehören. Ich will lieber tun was ich kann, auch wenn es nicht viel ist. Für das Große ganze demokratisch wählen gehen, Hilfsorganisationen unterstützen, weniger konsumieren usw. Im Kleinen an vielen Stellen im Alltag. Ich würde gern mehr bewegen. Kann ich aber nicht. Aber ich will mich anstrengen.
Was ist das Himmelreich? In unserer Volksfrömmigkeit existiert die Vorstellung eines jenseitigen Ortes, vorzugsweise über den Wolken.
Aber wenn vom Kommen eines Reiches die Rede ist, dann ist doch wohl eher ein Systemwechsel im Hier und Jetzt - bzw. in der Zukunft - gemeint. Den könnten wir gut gebrauchen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte nicht unsere freiheitliche demokratische Grundordnung abschaffen. Im Gegenteil. Aber ich hätte gern ein Wirtschaftssystem, das alle versorgt, eine Klimapolitik, die die Erderwärmung wirksam aufhält, Solidarität anstelle von uferlosem Konsum, Dankbarkeit anstelle von Gier, konstruktive Kommunikation anstelle von destruktiver Konfrontation. Weltfrieden eben. Himmelreich.
Die religiöse Gemeinde im alten Israel sehnte auch so einen Systemwechsel herbei. Da sollte einer kommen und gründlich aufräumen, mit Glanz und Gloria, die Bösen vernichten, die Guten belohnen.
Jesus von Nazareth sagte sinngemäß, dass diese naiven Vorstellungen allesamt Quatsch sind. Das Himmelreich ist nicht im Jenseits, es ist bereits gegenwärtig. Damit meinte Jesus vielleicht sich selbst, Ihr müsst gar nicht mehr warten, der Messias ist schon da. Ich bins.
Können Sie damit etwas anfangen? Ich nicht so viel. Vielleicht ist es auch immer dann gegenwärtig, wenn Menschen genau das leben, was sie sich von einem jenseitigen Paradies erhoffen. Ist es nicht bescheuert, vom Frieden zu träumen und gleichzeitig den nächsten Streit vom Zaun zu brechen? Es ist natürlich menschlich, wir können unsere Impulse nicht immer so gut steuern, aber bescheuert ist es trotzdem.
"22 Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Es wird eine Zeit kommen, da werdet ihr euch danach sehnen, auch nur einen Tag der Herrschaft des Menschensohnes zu erleben, aber euer Sehnen wird vergeblich sein. 23 Wenn man zu euch sagt: >Seht, dort ist er!< oder: >Seht, er ist hier!<, dann geht nicht hin; lauft denen, die hingehen, nicht nach.""
Schon vor 2000 Jahren gab es Populisten, die blühende Landschaften versprachen und noch nie etwas von Fruchtfolge gehört hatten. Vor denen wird hier ausdrücklich gewarnt. Wir sehnen uns alle nach schnellen, einfachen Lösungen. Aber die gibt es nicht. Dafür ist unser Zusammenleben auf diesem Planeten zu kompliziert.
"24 Denn wie der Blitz aufleuchtet und den Himmel von einem Ende zum anderen erhellt, so wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn kommt."
Ich gestehe freimütig: Das will ich mir gar nicht vorstellen. Blitzkrieg hatten wir schon. War schlimm. Bei solchen Bildern denke ich an Naturkatastrophen wie Gewitterstürme und Vulkanausbrüche. Oder an Brandbomben, Reaktorkatastrophen, Overkillwaffen.
"25 Vorher muss er jedoch vieles erleiden und wird von der jetzigen Generation verworfen werden. 26 In den Tagen, in denen der Menschensohn kommt, wird es sein wie in den Tagen Noahs. 27 Die Menschen aßen und tranken, sie heirateten und wurden verheiratet - bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging; dann brach die Flut herein, und sie kamen alle um. 28 Es wird auch sein wie in den Tagen Lots. Die Menschen aßen und tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten - 29 doch an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und sie kamen alle um. 30 Genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn wiederkommt"
Zuerst folgt hier eine kurze Leidensankündigung. Leute, die die Wahrheit aussprechen werden gerne mal gelyncht. Darüber war sich Jesus höchstwahrscheinlich im Klaren. Was er dann beschreibt, klingt nach Gegenwart. Überall herrschen Ungerechtigkeit, Elend und Katastrophen. Es müsste gehandelt werden. Wir müssten umdenken, neue Wege beschreiten, die Probleme angehen, aber alle machen einfach immer weiter, als wäre nichts.
Ich will aber nicht auf den Weltuntergang warten und dann feixend zu den Guten gehören. Ich will lieber tun was ich kann, auch wenn es nicht viel ist. Für das Große ganze demokratisch wählen gehen, Hilfsorganisationen unterstützen, weniger konsumieren usw. Im Kleinen an vielen Stellen im Alltag. Ich würde gern mehr bewegen. Kann ich aber nicht. Aber ich will mich anstrengen.
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