Freitag, 13. Oktober 2023
Wie lange noch?
Im Herbst stirbt alles: die kleine Katze die sich mit einer Krankheit infiziert hat, das Laub, das von den Bäumen fällt, Die Zuversicht, dass alles wieder gut wird. Das Licht schwindet. Die Kraft nimmt ab. Der Mut sinkt und auch wenn warme Winde aus dem Süden einen immerwährenden Sommer suggerieren, so kann doch auch das schwindende Tageslicht nicht darüber hinweg täuschen, dass das Jahr sich dem Ende neigt. Noch ist die Zeit der Ernte von vielfältiger Nahrung, frisch und von hoher Qualität, die Grundlage jeden Lebens. Doch schon bald wird es wieder notwendig, Eingekochtes, Eingemachtes, Eingefrorenes, Getrocknetes und nicht mehr ganz so vitaminreiches Essen zu sich zu nehmen. Oder die Welt noch ein Stück näher an den Abgrund zu bringen, um aus dem Egoismus der selbst optimierten Gesundheit der Welt weiteren Schaden zuzufügen, durch viel zu weite Transportwege, durch viel zu hohen CO2-Ausstoß.
Alles was lebt muss sterben. Und schon bei der Geburt eines Kindes spüren wir, dass auch diese Leben endlich ist, wenngleich es in die Zukunft gewandt mit der Erwartung einhergeht, die eigene Existenz zu überdauern und uns so ein Gefühl von Unendlichkeit suggeriert. Oder vielmehr die Illusion von Unsterblichkeit.
So lange die Erde steht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22)
Das war das Versprechen, das Noah unter dem Regenbogen erhielt.
Doch wie lange steht die Erde noch? Und wie viel von der bevorstehenden Entwicklung haben wir noch in der Hand?

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Als ich diesen Text las, spürte ich einen zunehmenden Widerwillen. Vielleicht bin ich zu kritisch, aber warum, z.B., sollte das schwindende Tageslicht darüber hinwegtäuschen können, daß sich das Jahr seinem Ende entgegen neigt? Und selbstverständlich essen wir im Winter haltbar gemachte Lebensmittel. Das ist ein kluges Vorgehen, daran gibt es nichts zu bedauern.

Besonders unangenehm aufgestoßen ist mir jedoch der weinerliche Pessimismus eines Christenmenschen. Nein, ich denke bei der Geburt eines Kindes nicht an dessen Lebensende. Das ist ja schon Blasphemie. Jesus liebt die Kinder und will sie quicklebendig um sich haben - ist das nicht die christliche Überzeugung?

Das göttliche Versprechen an Noah unter dem Regenbogen? Wird damit nicht genau das ausgesagt, was im Artikel beklagt wird? Der Mensch darf ja glauben was er will. Er sollte sich aber nicht täuschen lassen. Die Erde "steht" nicht, wird aber weiter bestehen, auch wenn der fehlermachende Mensch selbst nichts mehr in der Hand hat.

Nichts für ungut, jeder darf nicht nur glauben, sondern auch schreiben was er will! Als Leser möchte ich manchmal meine Meinung zu Veröffentlichtem sagen, deshalb treibe ich mich hier herum. ;-)

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Lieber Pader Brown
danke für Ihren Kommentar. Ich freue mich über Resonanz.
Stimmt, das mit dem schwindenden Tageslicht war dummes Zeug. Ich wollte eigentlich sagen, dass die Wärme aufgrund des schwindenden Tageslichts nicht über das endende Jahr hinwegtäuschen kann.

Haltbar gemachte Lebensmittel sichern unser Überleben, sind aber weniger vitaminreich als frische.

Im Übrigen gehört der Gedanke an den Tod schon bei der Geburt durchaus zur christlichen Theologie. Das Leben ist endlich, nur geliehen.

Das mit der Erde, die steht, ist ein Zitat.

Aber wie gesagt, schön dass Sie Ihrem Herzen Luft machen. War ein Drauflos-Text, ein bisschen Herbstgejammer, nichts gründlich Durchdachtes.

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Nichts gegen Herbstgejammer;)

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