Donnerstag, 31. Dezember 2020
Neujahrsansprache einer Systemirrelevanten
Silvester. Bleigießen, Raclette, Sekt und Raketen. Immer dasselbe. Hier eine gänzlich neue Übung zum Jahreswechsel:

Denk an den, den Du am liebsten verprügeln, anschreien, zusammenknüppeln, sozial vernichten und in die Luft sprengen würdest. Jemand, der Deine Nerven überstrapaziert hat, dich ausgenutzt, verletzt, beleidigt und an vielem gehindert hat. Einer, der es wirklich verdient hat. So ein richtiger Sausack.

Nun nimm einen Apfel und einen schweren, stumpfen Gegenstand (Hammer, Nudelholz, Findling, egal). Dresche mit dem stumpfen Gegenstand auf den Apfel ein und lege all Deine Wut in Deine Schläge. So lange, bis sie verraucht ist.

Betrachte nun den Apfel. Stell dir vor, du wärst dieser Apfel, lägst da, zermatscht, zerbrochen, dem baldigen Verfall preisgegeben. Irreparabel zerstört, entwertet, vernichtet.

Empfindest du Mitleid?

Nein?

Überhaupt gar kein Mitleid?

Dann bist du immun gegen handelsübliche Andachten zum Jahreswechsel.

Und das ist auch gut so.

Am 01.01. eines neuen Jahres hat sich die Wetterlage im Vergleich zum Vortag in der Regel nicht verändert. Weder meteorologisch noch politisch. Und spirituell schon einmal gar nicht. Nicht einmal spiritistisch.

Sei ein guter Mensch! Tu das richtige! Erfinde dich täglich neu, nicht nur einmal im Jahr! Scher dich nicht um Zahlen! Lebe!

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