Samstag, 13. April 2019
Immer nur enstecken – bin ich Jesus?!
c. fabry, 17:48h
4 Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.
5 Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück.
6 Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.
7 Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Darum hab ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein; denn ich weiß, dass ich nicht zuschanden werde.
8 Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer will mein Recht anfechten? Der komme her zu mir!
9 Siehe, Gott der HERR hilft mir; wer will mich verdammen? Siehe, sie alle werden wie ein Kleid zerfallen, Motten werden sie fressen.
Jesaja 50, 4-9
Kein Wunder, dass dieser Jesaja-Text als Predigttext für Palmarum – den letzten Sonntag der Passionszeit – ausgewählt wurde. Wir befinden uns auf der Zielgeraden der Passionsgeschichte, die Karwoche beginnt und was der Prophet hier beschreibt, könnte angesichts des Predigttextes vom letzten Sonntag (Jesus vor Pilatus usw.) aus dem Mund Jesu stammen.
Als Kind und Jugendliche war ich zutiefst überzeugt vom Lohn für die Gerechten. Als junge Erwachsene hielt ich es für glatten Selbstbetrug. Wer immer nur gut ist, stets nach den 10 Geboten handelt, seinen nächsten und sogar seine Feinde liebt, immer einsteckt, nie austeilt, der wird ausgenutzt, verarscht, ausgelacht und abgehängt, stirbt einsam und elend und fällt dann ins Nichts.
Mein Verstand sagt mir heute: So steht es zu erwarten, es kann aber auch anders kommen. Mein Herz sagt mir: Mach es gut. Sei anständig, sogar dann, wenn jeder verstehen könnte, dass jetzt aber mal Schluss ist mit lieb sein.
Manchmal bin ich dann trotzdem nicht anständig, kann ich einfach nicht oder will ich nicht oder beides. Aber dann sagt mein Herz mir: das war nicht richtig. Das rächt sich.
So eine richtig gute Seele scheint mir Jesaja auch nicht zu sein. Er duldet, leidet, wehrt sich nicht, aber er denkt dabei: „Hahaha, Ihr Wichser, jetzt habt ihr die Oberhand, aber wartet nur ab, wer zuletzt lacht, lacht am besten und das werde ich sein, ihr Asis. Gott ist auf meiner Seite, an mich wird man sich erinnern, ihr seid nur Gesocks, dass von Motten zerfressen wird.“
Ist der duldsame Jesus, der Märtyrer, der sich auf ein Eingreifen des allmächtigen Gottes verlässt, ein geeignetes Vorbild oder brauchen wir wütende Rächer, die die Mächtigen an ihren Eiern aufhängen?
Die Jesus-Version liegt mir näher, Prägungen wirken nachhaltig, aber die blindeWut kenne ich auch. Ist am Ende beides nötig?
5 Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück.
6 Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.
7 Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Darum hab ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein; denn ich weiß, dass ich nicht zuschanden werde.
8 Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer will mein Recht anfechten? Der komme her zu mir!
9 Siehe, Gott der HERR hilft mir; wer will mich verdammen? Siehe, sie alle werden wie ein Kleid zerfallen, Motten werden sie fressen.
Jesaja 50, 4-9
Kein Wunder, dass dieser Jesaja-Text als Predigttext für Palmarum – den letzten Sonntag der Passionszeit – ausgewählt wurde. Wir befinden uns auf der Zielgeraden der Passionsgeschichte, die Karwoche beginnt und was der Prophet hier beschreibt, könnte angesichts des Predigttextes vom letzten Sonntag (Jesus vor Pilatus usw.) aus dem Mund Jesu stammen.
Als Kind und Jugendliche war ich zutiefst überzeugt vom Lohn für die Gerechten. Als junge Erwachsene hielt ich es für glatten Selbstbetrug. Wer immer nur gut ist, stets nach den 10 Geboten handelt, seinen nächsten und sogar seine Feinde liebt, immer einsteckt, nie austeilt, der wird ausgenutzt, verarscht, ausgelacht und abgehängt, stirbt einsam und elend und fällt dann ins Nichts.
Mein Verstand sagt mir heute: So steht es zu erwarten, es kann aber auch anders kommen. Mein Herz sagt mir: Mach es gut. Sei anständig, sogar dann, wenn jeder verstehen könnte, dass jetzt aber mal Schluss ist mit lieb sein.
Manchmal bin ich dann trotzdem nicht anständig, kann ich einfach nicht oder will ich nicht oder beides. Aber dann sagt mein Herz mir: das war nicht richtig. Das rächt sich.
So eine richtig gute Seele scheint mir Jesaja auch nicht zu sein. Er duldet, leidet, wehrt sich nicht, aber er denkt dabei: „Hahaha, Ihr Wichser, jetzt habt ihr die Oberhand, aber wartet nur ab, wer zuletzt lacht, lacht am besten und das werde ich sein, ihr Asis. Gott ist auf meiner Seite, an mich wird man sich erinnern, ihr seid nur Gesocks, dass von Motten zerfressen wird.“
Ist der duldsame Jesus, der Märtyrer, der sich auf ein Eingreifen des allmächtigen Gottes verlässt, ein geeignetes Vorbild oder brauchen wir wütende Rächer, die die Mächtigen an ihren Eiern aufhängen?
Die Jesus-Version liegt mir näher, Prägungen wirken nachhaltig, aber die blindeWut kenne ich auch. Ist am Ende beides nötig?
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al bern,
Montag, 15. April 2019, 01:03
Blinde Wut tut selten gut.
Aber ich glaube nicht an DAS "Gute" und "Böse" im Menschen.
Gut für wen?
Böse wie lange?
Hat Jesus subjektiv gehandelt, oder hatte er wirklich den Überblick, das große Ganze gesehen?
Oder war er nur auf Droge und bekam garnicht mit, welch Schmerz und Leid er zu erdulden hatte?
Gibt es blutrünstige Motten?
Viele Fragen, die zu weiteren Fragen führen und dann neue Fragen aufwerfen ...
Aber ich glaube nicht an DAS "Gute" und "Böse" im Menschen.
Gut für wen?
Böse wie lange?
Hat Jesus subjektiv gehandelt, oder hatte er wirklich den Überblick, das große Ganze gesehen?
Oder war er nur auf Droge und bekam garnicht mit, welch Schmerz und Leid er zu erdulden hatte?
Gibt es blutrünstige Motten?
Viele Fragen, die zu weiteren Fragen führen und dann neue Fragen aufwerfen ...
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c. fabry,
Montag, 15. April 2019, 14:57
"Blinde Wut tut selten gut." Das ist wohl wahr, aber manchmal wünsche ich mir, dass jemand reinhaut in die eine oder andere Hackfresse und denke, das würde einiges gerade rücken.
"Gut für wen?"
Vielleicht für das Leben? Für Frieden, Gerechtigkeit, Zärtlichkeit, Barmherzigkeit usw. und damit für alle.
"Böse wie lange?"
Ist das Nonsense oder bin ich nur zu blöd?
"Hat Jesus subjektiv gehandelt, oder hatte er wirklich den Überblick, das große Ganze gesehen?"
Ich denke beides.
"Oder war er nur auf Droge und bekam garnicht mit, welch Schmerz und Leid er zu erdulden hatte?"
Gar nicht wir gar nicht zusammengeschrieben und wir werden nicht klären können, ob Jesus Drogen genommen hat, aber die Mehrheit der Christen wird das zurückweisen, denn wir sind davon überzeugt, dass er das Leiden bewusst auf sich genommen hat, auch wenn ich mich manchmal frage, ob das wirklich nötig gewesen wäre, denn das Leiden um der Schmach willen, das hat ja schon der Prophet Jesaja als wenig zielführend beschrieben.
"Gibt es blutrünstige Motten?"
Ich denke, nein, aber vielleicht tun sie sich an den Haaren gütlich.
Noch Fragen, al bern?
"Gut für wen?"
Vielleicht für das Leben? Für Frieden, Gerechtigkeit, Zärtlichkeit, Barmherzigkeit usw. und damit für alle.
"Böse wie lange?"
Ist das Nonsense oder bin ich nur zu blöd?
"Hat Jesus subjektiv gehandelt, oder hatte er wirklich den Überblick, das große Ganze gesehen?"
Ich denke beides.
"Oder war er nur auf Droge und bekam garnicht mit, welch Schmerz und Leid er zu erdulden hatte?"
Gar nicht wir gar nicht zusammengeschrieben und wir werden nicht klären können, ob Jesus Drogen genommen hat, aber die Mehrheit der Christen wird das zurückweisen, denn wir sind davon überzeugt, dass er das Leiden bewusst auf sich genommen hat, auch wenn ich mich manchmal frage, ob das wirklich nötig gewesen wäre, denn das Leiden um der Schmach willen, das hat ja schon der Prophet Jesaja als wenig zielführend beschrieben.
"Gibt es blutrünstige Motten?"
Ich denke, nein, aber vielleicht tun sie sich an den Haaren gütlich.
Noch Fragen, al bern?
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al bern,
Montag, 15. April 2019, 16:06
Ich will jetzt nicht zynisch klingen und tus wahrscheinlich doch, aber Hitlers Vernichtung der Juden hat dem israelischen Staat jede Menge Geld gebracht und somit geholfen, Israel als moderne, technisch hochentwickelte Gesellschaft zu etablieren.
Insofern ist aus diesem Unrecht "Gutes" entstanden.
Das meinte ich mit, "Böse wie lange".
Und Fragen hab ich jede Menge zu fast allen Themen.
Insofern ist aus diesem Unrecht "Gutes" entstanden.
Das meinte ich mit, "Böse wie lange".
Und Fragen hab ich jede Menge zu fast allen Themen.
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manhartsberg,
Montag, 15. April 2019, 16:20
So, jetzt bin ich bei den Motten..und. weiter
Wieder da, aber auch nicht viel klüger. Ihr hättet euch eine Krähe suchen sollen.
Wieder da, aber auch nicht viel klüger. Ihr hättet euch eine Krähe suchen sollen.
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c. fabry,
Dienstag, 16. April 2019, 01:54
@al bern
das mit Hitler ist wirklich zynisch - und absurd. Das wäre so, als wenn die katholische Kirche den Missbrauchsopfern Schmerzensgeld zahlt, mit dem die Ofer sich dann etwas leisten können, auf das sie sonst hätten verzichten müssen und dann nicken wir alle weise mit dem Kopf und sagen "so ist doch etwas Gutes aus dem Unrecht entstanden."
Wir wissen doch alle, dass das nur eine unzureichende Entschädigung wäre. Und wenn der Staat Israel so etwas wie Reparationszahlungen bekommt, ist das nicht etwas Gutes sondern das Mindeste.
Natürlich kann eine Folge von Ereignissen, die zunächst furchtbar sind, eine Entwicklung ermöglichen, die ohne diese Ereignisse niemals denkbar gewesen wäre. Es gibt ja auch diesen schicksalsergebenen Spruch: Wer weiß wozu es gut ist? Aber der kommt auch oft zynisch.
Wir wissen doch alle, dass das nur eine unzureichende Entschädigung wäre. Und wenn der Staat Israel so etwas wie Reparationszahlungen bekommt, ist das nicht etwas Gutes sondern das Mindeste.
Natürlich kann eine Folge von Ereignissen, die zunächst furchtbar sind, eine Entwicklung ermöglichen, die ohne diese Ereignisse niemals denkbar gewesen wäre. Es gibt ja auch diesen schicksalsergebenen Spruch: Wer weiß wozu es gut ist? Aber der kommt auch oft zynisch.
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manhartsberg,
Dienstag, 16. April 2019, 03:12
Die haben es aber auf meinen Hasen abgesehen:)
https://www.youtube.com/watch?v=WOLpcP-dk80
Im Ahorn vorm Fenster nisten welche, aber meinen Raben auf dem Bücherregal haben die Motten gefressen.
https://www.youtube.com/watch?v=WOLpcP-dk80
Im Ahorn vorm Fenster nisten welche, aber meinen Raben auf dem Bücherregal haben die Motten gefressen.
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c. fabry,
Dienstag, 16. April 2019, 13:27
Haben die Motten sich wohl über Federn toter Vögel hergemacht.
Der wehrhafte kleine Hase ist super. Bei uns haben sich die Katzen schon mal den einen oder anderen geholt, das war schrecklich. Aber so ist die Natur.
Was die Krähen betrifft, die retten bei uns immer die Hühner vorm Bussard, darum nenne ich sie auch die schwarzen Sherrifs. Klug sind sie und wunderschön mit ihrem glänzenden, schwarzen Gefieder. Und ein bisschen gruselig natürlich. Aber das ist wohl das, was wir Menschen in sie hineininterpretieren.
Kolkraben finde ich noch cooler, aber die gibt es bei uns leider nicht.
Der wehrhafte kleine Hase ist super. Bei uns haben sich die Katzen schon mal den einen oder anderen geholt, das war schrecklich. Aber so ist die Natur.
Was die Krähen betrifft, die retten bei uns immer die Hühner vorm Bussard, darum nenne ich sie auch die schwarzen Sherrifs. Klug sind sie und wunderschön mit ihrem glänzenden, schwarzen Gefieder. Und ein bisschen gruselig natürlich. Aber das ist wohl das, was wir Menschen in sie hineininterpretieren.
Kolkraben finde ich noch cooler, aber die gibt es bei uns leider nicht.
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al bern,
Dienstag, 16. April 2019, 18:09
Warum ist es das Mindeste, dass "der Staat" etwas bekommt?
Israel hat es zur Nazizeit noch garnicht (ichschreibdasgernzusammen) gegeben.
Ich finde es falsch, dass die Opfer abgespeist werden, aber "der Staat" fett abkassiert.
Unabhängig davon, ist der Schrecken des Bösen immer sehr persönlich und somit klein und subjektiv.
Macht nix besser, aber irgendwie relativiert es.
Finde ich.
Israel hat es zur Nazizeit noch garnicht (ichschreibdasgernzusammen) gegeben.
Ich finde es falsch, dass die Opfer abgespeist werden, aber "der Staat" fett abkassiert.
Unabhängig davon, ist der Schrecken des Bösen immer sehr persönlich und somit klein und subjektiv.
Macht nix besser, aber irgendwie relativiert es.
Finde ich.
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c. fabry,
Mittwoch, 17. April 2019, 10:48
???
DU hast doch gesagt, dass es gut ist, dass der Staat Israel Geld bekommt, ich finde ja auch, das sollte besser an die Opfer gehen und selbst dann wäre es nicht genug, höchstens ein Anerkennen ihres Leidens und der großen Schuld der Verursacher.
Ja, manchaml ist das Böse etwas sehr Subjektives und Persönliches. Manchmal leiden aber auch Millionen darunter. Da relativiert sich nix.
Nur sind wir uns vermutlich einig, dass "böse" Menschen nicht nur böse sind und "gute" Menschen nicht nur gut.
Ja, manchaml ist das Böse etwas sehr Subjektives und Persönliches. Manchmal leiden aber auch Millionen darunter. Da relativiert sich nix.
Nur sind wir uns vermutlich einig, dass "böse" Menschen nicht nur böse sind und "gute" Menschen nicht nur gut.
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al bern,
Mittwoch, 17. April 2019, 13:52
Der Staat hat ja das Geld bekommen.
Aber beim "Bösen" leiden nicht Millionen kollektiv, finde ich, sondern "nur" Einzelne.
Können viele Einzelne sein, aber das Leid ist subjektiv und wird nicht größer weil es Mehrere betrifft.
Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausdrücke, aber ob jetzt Einem was passiert, oder Millionen, macht das Leid nicht größer und die Tat nicht schrecklicher, das Unrecht nicht richtiger.
Der Einzelne leidet.
Egal wieviel drumrum sind.
Sind dann halt viele Einzelne.
Ich glaube, Freude ist teilbar und "vermehrt" sich.
Leid nicht.
Aber beim "Bösen" leiden nicht Millionen kollektiv, finde ich, sondern "nur" Einzelne.
Können viele Einzelne sein, aber das Leid ist subjektiv und wird nicht größer weil es Mehrere betrifft.
Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausdrücke, aber ob jetzt Einem was passiert, oder Millionen, macht das Leid nicht größer und die Tat nicht schrecklicher, das Unrecht nicht richtiger.
Der Einzelne leidet.
Egal wieviel drumrum sind.
Sind dann halt viele Einzelne.
Ich glaube, Freude ist teilbar und "vermehrt" sich.
Leid nicht.
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manhartsberg,
Mittwoch, 17. April 2019, 13:32
Immer nur einstecken
Aus der Reihe "Das Tier in uns", Folge 347 - Die Krähtzn (in schwarz/glänzend) https://www.youtube.com/watch?v=jL6ypTEoX7U
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c. fabry,
Mittwoch, 17. April 2019, 21:33
entzückend
sag mal oder sagen Sie mal: Wie viele Stunden youtouben Sie täglich?
;-)
;-)
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manhartsberg,
Mittwoch, 17. April 2019, 23:33
sag mal
Minimalst, außer ich höre mich in Musik fest. Das Zeug finden geht bei mir ratzfatz.
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