Mittwoch, 7. November 2018
Bibelteilen mit Hiob
Ein kleines Experiment zum Predigttext für den drittletzten Sonntag im Kirchenjahr: Hiob 14,1-6, Übersetzung: Volxbibel.

Lesen Sie diesen Text in Ruhe und mit voller Aufmerksamkeit.

„1 Hiob sagte weiter: „Menschen werden irgendwann von einer Frau geboren, leben dann ein paar Jahre auf der Erde, und in dieser Zeit sind sie immer voll hektisch unterwegs.
2 Im Grunde ist es bei ihnen so wie mit einer Tulpe. Eben war sie noch aufgeblüht, und ein paar Stunden später ist sie schon welk, matschig und kaputt.
3 Trotzdem beobachtest du, Gott, den Menschen die ganze Zeit. Und am Ende kommt es zu einer Gerichtsverhandlung, wo er von dir auch noch verurteilt wird.
4 Eigentlich hättest du doch von Anfang an schon wissen müssen, dass der Mensch es nicht packen würde. Wer von Natur aus dreckig ist, der kann auch nichts Sauberes erzeugen.
5 Die Zeit, wie lange er leben soll, hast du schon festgelegt, diesen Rahmen kann er nicht überschreiten.
6 Also lass die Menschen doch endlich in Ruhe, Gott! Dann kann er wenigstens in der Zeit feiern gehen und sein Leben genießen.“
(Vers 6 lautet bei Luther: „so blicke doch weg von ihm, damit er Ruhe hat, bis sein Tag kommt, auf den er sich wie ein Tagelöhner freut.“)

Wo bleiben Sie hängen?
Wo fühlen Sie sich besonders angesprochen oder bestätigt?
Was erzeugt Ihren deutlichen Widerspruch?
Was wirft Fragen auf oder ist unverständlich?

... comment

 
Es scheint so, dass das Kirchenjahr anders gerechnet wird, als das Jahr Jahr.

Des weiteren der Hinweis, dass der Mensch von der Frau geboren wird und trotzdem hat die Frau bis Heute weniger Wertschätzung als der Mann, der niemanden gebiert.

Wo lässt uns Gott nicht in Ruhe?

... link  

 
Das Kirchenjahr beginnt am 1. Advent und endet in der Woche nach dem Ewigkeitssonntag (auch bekannt als Totensonntag) - es beginnt also mit dem Fest der Schwangerschaft und endet mit dem Totenfest. So wie das Leben.

Mit dem Hinweis auf die mangelnde Wertschätzung von Frauen rennst Du bei mir als alter linksversiffter Zwangsfeministin offene Türen ein. Und Jesus war da ja auch seiner Zeit voraus.

Wo Gott uns nicht in Ruhe lässt? Überall da wo wir gefordert werden, kämpfen müssen, leiden müssen usw. Hiob war ja so richtig am Arsch. Kennst DU die Geschichte in groben Zügen oder brauchst Du eine kurze Zusammenfassung?

... link  

 
Die GROBEN Züge der Geschichte kenn ich, war ja auch grob.
Nicht (nur) ich, die Geschichte.
Meine ich.

Aber ich zweifle, dass Gott mit unseren Kämpfen und Leiden in heutiger Zeit zu tun hat.


Warum wurde dann der gregorianische Kalender nicht dem Kirchenkalender angepasst?

... link  

 
???
Ich weiß jetzt gar nicht, worauf Du eigentlich hinaus willst. Ist das nicht Arschlecken-egal, dass das Kirchenjahr ebenso wie das Schuljahr nicht deckungsgleich mit dem Kalenderjahr ist?

... link  

 
Nö, ich find des unlogisch, mit dem Kirchen und Kalenderjahr.
Das Schuljahr hing ja mit der Erntezeit im Hochsommer zusammen, glaube ich zu wissen.

... link  

 
Logisch ist bei Kalendern nur wenig. Dazu blicke man auf die der Moslems, der Juden, der Mayas, der Römer, der Kopten, der Perser usw. Sie alle dienen heute fast nur noch der Eso­terik oder der Bestim­mung von Fest­tagen. Im bürger­lichen Leben der ganzen Welt hat sich derzeit der gregoria­nische Kalender durch­gesetzt. Früher hatten Kalender auch etwas mit Saat und Ernte zu tun. So auch die Kartoffel­ferien, nicht aber der Beginn des Schul­jahres, denn ich wurde noch zu Ostern einge­schult.

... link  

 
Keine Ahnung, warum Du zu Ostern eingeschult wurdest.
Oder im Osten?

Ich mein immer noch, dass der Schuljahresbeginn zwecks den erntlichen Gepflogenheiten eingeführt wurde.

Der gregorianische Kalender ist ja aus dem Römischen übernommen worden.
Da habe ich mal gelesen, die Römer hätten den Jahresbeginn von März auf Januar vorverlegt, um früher ihre Truppen einberufen zu können und somit früher kriegsbereit als ihre Gegner zu sein.
Hat sicherlich nicht allzulange gedauert, bis sich die Gegner darauf eingestellt haben, aber die ersten Jahre mag das gewirkt haben.

... link  

 
Die allwissende Müllhalde vermeldet unter "Kurz­schuljahr" den Über­gang von Ostern zu Herbst im Jahre 1966. Ich kam nicht mehr in dessen Genuß, denn ich war bereits Lehrling. Zur Synchro­nisa­tion begann ich später mein Studium im zweiten Semester.

Der gregori­anische Kalender ist eine Verbes­serung des julia­nischen, dessen zu langes Jahr den Frühlings­anfang vorlaufen ließ. Er ist eigent­lich der logische Jahres­beginn. Wegen des Schalt­tages am 29. Fe­bruar wäre in unserem Kalender auch der 1. März ein besserer Jahres­beginn.

So war es im alten Rom. Doch schon damals war man so rück­sichtslos wie heute mit der Sommer­zeit oder der hessi­schen Wahl­periode. Im Jahre 154 vor Christus wurde der Jahres­beginn und damit der Wahl­termin um zwei Monate vorgezogen, was frühere Kriegs­vorberei­tungen gestattete.

Und zur Frage, warum der grego­ria­nische Kalender nicht dem Kirchen­jahr angepaßt wurde: Das geht nicht, weil unser Kirchen­jahr sich aus dem grego­ria­nischen Datum ableitet. Es beginnt am 1. Ad­vent, also dem viert­letzten Sonntag vor dem grego­ria­nischen(!) 25. De­zember. Das ist der Sonntag in der Woche vom 27. No­vember bis zum 3. De­zember.

... link  

 
War die allwissende Müllhalde nicht irgendsoeine Puppetshow, ähnlich den Muppets, ohne Gaststars?

Deinen letzten Absatz verstehe ich nicht.

... link  

 
Die allwis­sende Müll­halde infor­miert auch über die allwis­sende Müll­halde der Fraggles. Es ist eine Metapher für die Wiki­pedia.

Zu meinem letzten Absatz: Man kann das grego­ria­nische Datum nicht unserem Kirchen­jahr anpassen, weil das Kirchen­jahr gar nicht unab­hängig vom grego­ria­nischen Kalender defi­niert ist. Außerdem haben wir schon mehr als 2000 Ja­hre das Normal­jahr mit 365 und ein Schalt­jahr mit 366 Ta­gen. Warum sollten wir das einem Kirchenjahr mit 364 bzw. 371 Ta­gen anpassen?

... link  

 
Okay.
DAS waren jetzt Antworten die ich verstehe.
Alle Beide.

Schön.
Aber hat lange genug gedauert. *gbg*

... link  

 
Bevor hier einer schreibt "was faselt ihr über das Kirchen­jahr und schweigt zu Hiob", meine Gedanken, die mir stets in den Sinn kommen, wenn von Hiob die Rede ist: Was ist das für ein Gott, der aus reiner Recht­haberei Hiob ins Unglück stürzt? Was haben seine toten Söhne davon, wenn Gott dem Hiob den verlo­renen Besitz doppelt erstattet, einschließ­lich der Kinder?

... link  

 
Naja.
Die toten Söhne werden ja hoffentlich ins Himmelreich erhoben.

Soo weit reicht meine Geschichtskenntnis dann doch nicht.

... link  

 
@wuerg
Deine Frage ist berechtigt. So ein Gott, der Wetten mit dem Satan abschließt ist doch auf höchst unsympathische Weise arg vermenschlicht.
Ich gehe nicht davon aus, dass es Hiob gegeben hat, das ist wohl eher Literatur, eine Lehrgeschichte, in der es weniger darum geht, wie Gott handelt, sondern wie der Mensch sein Schicksal annimmt. Auch umPrinzipientreue, innere Stärke und Hingabe an den Glauben. Dass man nicht zum Arschloch wird, selbst wenn man gute Gründe dafür hat
Literarisch hat Goethe in Faust den Faden ja noch einmal aufgenommen.

... link  


... comment