Sonntag, 10. Dezember 2017
Jesaja 9 reloaded
"Das Volk, das im Finstern wandelt sieht ein großes Licht."
Mich deucht jedoch, so wie man handelt, die allermeisten sehn es nicht.
"Und über denen, die da wohnen im finstern Lande scheint es hell."
Entweder sind da zu viel Wolken oder 's scheint zu grell.

"Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben."
Ich fühl mich trotzdem ganz verloren, wenn auch gerade noch am Leben.
"Und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter."
Sie soll nicht ruhn, sie soll da runter
und endlich wirken,
damit die großen Namen mehr sind,
als nur Schall und Rauch.

"Und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewigvater Friedefürst."
Die Wunder liegen auf Eis
und Gott spielt nicht mehr den Helden
auch bei der Vaterschaft versagt er regelmäßig
ganz zu schweigen vom Frieden,
den hat er wohl vergessen.

Haben wir Gott umgebracht?
Und haben wir vielleicht die Macht,
ihn wiederzubeleben?

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Es ...
... heißt ja, dass die Götter sterben, wenn niemand mehr an sie glaubt.
Insofern kann das beim Christengott (noch) nicht der Fall sein.

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Da...
...bin ich mir gar nicht so sicher. Gibt wohl mehr Lippenbekenntnisse und bestenfalls solche, die gern glauben wollen, aber sich schwer tun.
Töten wir Gott nicht auch, wenn wir die Hoffnung aufgeben, müde werden Mitgefühl zu empfinden und daraus auch Konsequenzen ziehen, zum Beispiel uns für Schwache einsetzen? Mit ist das immer alles zu anstrengend, ich kämpfe schon genug mit meinem Alltag, aber manchmal fällt mir auf, wie lächerlich das eigentlich ist. Warum rege ich mich auf, dass ein Postpaket nicht ankommt und ich eine Stunde mit Maschinen und unfreundlichen Wesen telefonieren muss, wenn sogar in meiner Stadt Leute nicht wissen wo sie schlafen sollen, Kinder missbraucht werden oder dauernd Hunger haben, alte Menschen misshandelt werden, depressive in ihrem Elend allein gelassen werden und in anderen Teilen der Welt das Elend noch ganz andere Ausmaße annimmt - ist ja allgemein bekannt. Wieso nehme ich mich selbst da so wichtig? Ist doch schon irgendwie gottlos oder?

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Was ...
... haben Deine Befindlichkeiten mit Gott zu tun?
Glaubst Du tatsächlich, es kümmert sich um jedwedes Detail und einzelne Wohlbefinden?

Deine Empathie ist ja noch vorhanden, auch wenn Dir die Kraft und "Lust" fehlt Dich zu engagieren, das tun ja die wenigsten und denen fällt es meistens gar nicht auf, was im Argen liegt, geschweige denn, sie werden aktiv.
Ich ja auch nicht.
Aber mit Gott hat das aus meiner Sicht nix zu tun.

Ich glaube auch nicht an "Gut" und "Böse".
Es gibt Täter und Opfer und die können wechseln, aber das erstere sind künstliche Begriffe.

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Mit Gott hat das wahrscheinlich allenfalls mittelbar zu tun, sondern vielmehr damit, das das Ego und seine nur um sich selber kreisenden Bedürfnisse das Bewusstsein dafür blockieren, dass wir Teil eines Ganzen sind und dass der Christenmensch, so er seinen Glauben ernst nimmt, eigentlich dazu verpflichtet wäre, sich auch um die Sorgen und Nöte seines Nächsten zu kümmern.

Da ich selber nicht mehr Teil dieser Glaubensgemeinschft bin, habe ich diesen hohen Anspruch an die Menschheit aber nicht. Ich halte auch nicht die andere Backe hin...

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Das unterscheidet uns wohl,
dass ich das dringende Bedürfnis habe, dass Gott existiert. Vielleicht habt ihr das Bedürfnis auch, aber die Hoffnung aufgegeben, weil die von Euch erlebte Realität nicht dazu passt. Ging mir auch lange Zeit so.

Dass Du nicht an gut und böse glaubst, Al Bern, geht mir auch so. "Böse" wird man meist durch Unterlassung oder weil man Opfer geworden ist. Ich glaube auch nicht an ein himmlisches Strafgericht, ich will nicht einmal daran glauben. So hohl kann Gott nicht sein ;-)

Und das mit der anderen Backe, Mark, macht wohl keiner, der noch ein bisschen Selbstachtung hat. Es gibt dazu viele Interpretationen, die nichts mit dem demütigem Masochismus zu tun haben, der gern damit in Verbindung gebracht wird.

Und was das alles mit Gott zu tun hat? Ich glaube halt, dass mir Gott durch andere Menschen begegnet und dass er (oder meinetwegen es) auch durch mich wirken kann. Aber wenn ich mich verschließe, gibt's Verstopfung und da kann nichts mehr wirken. Aber uferloser Altruismus bringt mich um und dann kann ich auch nichts mehr für andere tun. Es ist schwierig, die richtige Balance zu finden.

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Mein eher schwaches Bedürfnis nach einem Gott wäre mit einem eher abstrakten Gott wie Allah im Prinzip schon befriedigt. Wahrlich, ich sage euch, wenn da nicht so viel sonstiger kultureller Bullshit von Kameltreibern dran hinge, wäre der Islam genau mein Ding, zumal man da Jesus ja auch nicht verachtet, aber der Irrlehre von dem Gottessohngedöns eine klare Absage erteilt.

Ihren letzten Absatz würde ich aber so ähnlich auch unterschreiben, inklusive der Schwierigkeiten, die richtige Balance zwischen eigenen und fremden Interessen zu finden.

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Ja ...
... Gott ist in jedem anderen Menschen und vielleicht auch jedem Lebewesen oder gar Atom.
Aber Gott ist nicht personalisiert, also kein "er" oder "sie", obwohl mir selbst immer wieder schwer fällt, mir dies im Bewusstsein zu halten.

Ansonsten wäre mir der Gott des Islams auch nicht völlig fremd, wenn seine Anhänger nicht meinen würden, diesen Gott mit Blut und Tod verteidigen zu müssen, als wenn eine solche Macht auf diese Art der "Hilfestellung" angewiesen wäre.

Gott ist das Kollektiv alles Lebenden, die Grundessenz, aber nix personalisiertes, rächendes, richtendes.

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Ein Teil von mir...
.. sieht das genauso. Dass da etwas Rächendes und Richtendes wäre klingt nach naivem Kinderglauben. Onkel Gott, der hat mich gehauen, den musst du bestrafen, sonst ist das nicht gerecht. Der strafende Gott ist vermutlich ein produkt menschlicher Phantasie.
Aber ein anderer Teil von mir ist oft stutzig und äußerst überrascht und ich habe oft das Gefühl, dass Gerechtigkeit sich langfristig auszahlt und dass die "Bösen" alle ihr Fett wegkriegen. Es bleibt spannend

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"Gutes" zahlt sich meiner Meinung nach aus, weil es das Zusammenleben erleichtert und ich glaube auch, dass sich langfristig grundsätzlich "alles" verbessert.

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Man kann Gott ganz einfach wiederbeleben,
nämlich durch Glaube. Glaube lässt die Götter wieder auferstehen. Die Frage ist aber, ob das sinnvoll ist. Gott hat bekannterweise schon (mindestens) zweimal versucht, die Menschheit zu vernichten. Und wann sollte er je mehr Grund dazu gehabt haben als heute?
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Und generell haben die Religionen auf unserem Planeten mehr Unheil und Opfer verursacht als alle Imperien und Diktaturen zusammen, ausgenommen die beiden Letzten, der Stalinismus (100 Milliionen Tote) und der Nationalsozialismus (50 Millionen Tote). Aber auch das waren quasi-religiöse Ideologien in denen es nur um Glaube ging. Nicht an Götter sondern an die Sache. Koste es was es wolle ...

Pommes

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Jetzt habe ich einen Krimi dazu verfasst
https://cristinafabry.blogger.de/

in Kurzkrimi ev. - frei nach Raymond Chandler ;-)

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Wenn ...
... Gott der Schöpfer aller Dinge ist, wie könnten wir ihn dann umbringen? Wir können ihn nur aus unserem Herzen verbannen oder ihn verleugnen, aber dadurch endet seine Existenz nicht. Da ist ein Unterschied zwischen Gott und Göttern.

In meinen Augen gibt es nur einen Gott, der unterschiedlich angebetet wird, alles Kultur und Interpretation. Daher ist es auch Unsinn zu glauben, dass Gott "auf unserer Seite ist" ... und nicht auf der der anderen.

Wir sind alle Gottes Kinder und sollen Jesus und anderen geistigen Lehrern folgen und zum Christus werden, zum Geistwesen, so wie sie es gemacht haben. Deshalb können wir uns auch nicht einfach zurücklehnen (wie es in der evangelischen Kirche gepredigt wird) und uns darauf berufen, dass Jesus uns erlöst hat, weil er am Kreuz gestorben ist. Nein, wir müssen uns selber erlösen.

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Da wird Dich der aktuelle Beitrag sicher auch ansprechen.

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