Sonntag, 1. Dezember 2024
Helden gesucht
Wünschen Sie sich manchmal einen starken Mann, der endlich einmal aufräumt? Einen, der die Kriegsverbrecher stellt und angemessen bestraft, der für gerechte Verteilung der vorhandenen Güter sorgt, Gewalttäter stoppt, Lügner entlarvt… einer, der den weltweiten Schrecken ein Ende bereitet. So ein richtiger Held, das wäre toll oder? Dem würden wir einen roten Teppich ausrollen und ihm zujubeln, wenn er wie ein Heerführer durch einen Triumphbogen in eine Hauptstadt einzieht.

Dabei wissen wir doch, dass Heerführer, die andere mit Gewalt in die Knie zwingen, keinen dauerhaften Frieden garantieren. Die Gedemütigten nähren ihren Groll, notfalls über Generationen und wenn sie sich stark genug fühlen, schlagen sie erneut zu und alles beginnt von vorn.
Würden Sie einem zujubeln, der auf einem klapprigen Recyclingrad im ungebügelte T-Shirt und abgetragenen Jeans einzieht? Vielleicht, wenn er eine überraschende, bewegende, neue Botschaft hätte.
Doch wie lange hielte diese Begeisterung an? Genau so lange, bis es für die ersten unkomfortabel wird, dann muss es doch wieder der strahlende Muskelprotz sein, blitzsauber, stark, markige Sprüche auf der Zunge und einen entschlossenen Ausdruck im Gesicht.

Das war schon vor 2000 Jahren so.
https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us21%2C1-11
Als Jesus in Jerusalem einzog, wie ein Heerführer, aber auf einem Eselsfohlen und seiner Mutter, statt auf einem stolzen Schlachtross. In bescheidenen Gewändern und mit der Botschaft der Nächstenliebe im Gepäck. Ein sanftmütiger Redner und Heiler. Ein paar Tage später forderten seine einstigen Fans leidenschaftlich einen grausamen Tod für ihn. So sind die Menschen. Dumm und brutal.

Aber genau darin steckt die Botschaft dieser Adventsgeschichte: Wenn wir nicht den Kriegstreibern sondern den stillen, heilenden Friedensstiftern vertrauen, die aus Liebe und Güte handeln, wird es gut ausgehen. Diese Kehrtwende könnte sich täglich ereignen. Vielleicht kriegen wir die Kurve noch.

Haben Sie einen gesegneten und gemütlichen 1. Advent.

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Samstag, 23. November 2024
Stoßgebet
Gott, zeig, wer Du bist, bring alles in ordnung, halt uns am Leben. Behalte die Übersicht; zeig wie man vergibt; mach uns sicher. Verscheuche das Böse.
Xandi Bischoff

Aus den Losungen für den morgigen Ewigkeitssonntag

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Samstag, 16. November 2024
Die Karte, bitte
Fleischesser machen sich lustig über Vegetarier, Vegetarier sind genervt von Veganer, Veganer schimpfen über Fleischesser und alle gemeinsam rümpfen die Nase über religiöse Speiseverbote. Wer Heilfasten praktiziert wird angefeindet und rümpft womöglich die Nase über jene, die sich nicht dazu durchringen können.

Warum tun Menschen so etwas? Worum geht es? Ich mache es richtig, die anderern machen es falsch und darum bin ich doppelt gut? Oder: Ich weiß, warum die Welt zugrunde geht und wenn es alle so machen würden wie ich, würde es nicht passieren? Oder: Ich will essen, was mir schmeckt und keiner soll mir da rein reden, aber wenn jemand demonstrativ verzichtet, empfinde ich das als Angriff auf meine Lebensweise?

Könnten wir uns nicht alle ein bisschen so sein lassen wie wir sind? Ist das Leben nicht zu kurz für so ein Gezerre um Kleinigkeiten? Am Ende sterben wir alle und kehren zurück zu unserem Schöpfer oder lösen uns auf. So oder so beißen wir alle ins gleiche Gras. Vorher sind wir alle Teil der gleichen Welt.

So sah es auch schon der Verfasser des Römerbiefes im Predigttext für den 17. November:
https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer14%2C1-13

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