... newer stories
Samstag, 18. November 2023
Nur nebenbei
c. fabry, 13:06h
Kennen Sie das Sprichwort: Die Schafe von den Böcken trennen? Die Nützlichen von den Unnützen, die Guten von den Bösen? Eigentlich Quatsch, denn ohne Böcke keine Lämmer, andererseits, wer mal etwas von Schafherden mitbekommen hat, weiß, dass man die Böckchen, sobald sie geschlechtsreif sind, aussortiert, damit sie nicht ihre eigenen Mütter decken, denn Inzest bedeutet weniger widerstandsfähige Lämmer.
Das Bild stammt vermutlich aus der Bibel, wobei hier die Ziegen als die Bösen aussortiert werden, was sich mir nicht so ganz erschließt. Aber lesen sie selbst den Predigttext vom 19.11.2023:
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C/Matth%C3%A4us25%2C31-46
"Ich sage euch: Was immer ihr für einen meiner Brüder getan habt - und wäre er noch so gering geachtet gewesen -, das habt ihr für mich getan."
Eine sehr einfache Botschaft: Das Göttliche begegnet uns in jedem Menschen. Wer einen anderen Menschen tröstet, tröstet Gott. Wer ihm das Leben rettet, rettet Gott das Leben. Wer einen anderen Menschen beleidigt, beleidigt Gott. Wer einen anderen Menschen tötet, tötet Gott. Nicht für die ganze Welt, aber für sich selbst. Der göttliche Funke, den er oder sie in sich trägt, erlischt.
Wer mit sich im Lot sein und am Ende seines Lebens entspannt gehen will, gibt sich mit seinen Mitmenschen besser Mühe.
Ich persönlich kann ja mit dem Bild von der großen Endabrechnung nichts anfangen. Auch wenn man im Augenblick angesichts des rapide fortschreitenden Verlustes an ökologischem, ökonomischem und diplomatischem Gleichgewicht (wenn letztere beiden überhaupt je existiert haben) das Gefühl hat, das jüngste Gericht stehe unmittelbar bevor. Das haben die Menschen schon oft gedacht. Am Ende erlebt jeder seinen eigenen Weltuntergang. Aber das nur nebenbei.
In anderen Übersetzungen, z. B. Luther, sind die Ziegen in dem Gleichnis übrigens Ziegenböcke. Toxische Männlichkeit. Schon damals. Nur so nebenbei.
Das Bild stammt vermutlich aus der Bibel, wobei hier die Ziegen als die Bösen aussortiert werden, was sich mir nicht so ganz erschließt. Aber lesen sie selbst den Predigttext vom 19.11.2023:
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C/Matth%C3%A4us25%2C31-46
"Ich sage euch: Was immer ihr für einen meiner Brüder getan habt - und wäre er noch so gering geachtet gewesen -, das habt ihr für mich getan."
Eine sehr einfache Botschaft: Das Göttliche begegnet uns in jedem Menschen. Wer einen anderen Menschen tröstet, tröstet Gott. Wer ihm das Leben rettet, rettet Gott das Leben. Wer einen anderen Menschen beleidigt, beleidigt Gott. Wer einen anderen Menschen tötet, tötet Gott. Nicht für die ganze Welt, aber für sich selbst. Der göttliche Funke, den er oder sie in sich trägt, erlischt.
Wer mit sich im Lot sein und am Ende seines Lebens entspannt gehen will, gibt sich mit seinen Mitmenschen besser Mühe.
Ich persönlich kann ja mit dem Bild von der großen Endabrechnung nichts anfangen. Auch wenn man im Augenblick angesichts des rapide fortschreitenden Verlustes an ökologischem, ökonomischem und diplomatischem Gleichgewicht (wenn letztere beiden überhaupt je existiert haben) das Gefühl hat, das jüngste Gericht stehe unmittelbar bevor. Das haben die Menschen schon oft gedacht. Am Ende erlebt jeder seinen eigenen Weltuntergang. Aber das nur nebenbei.
In anderen Übersetzungen, z. B. Luther, sind die Ziegen in dem Gleichnis übrigens Ziegenböcke. Toxische Männlichkeit. Schon damals. Nur so nebenbei.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 10. November 2023
Peace now - Kurz und knapp
c. fabry, 18:49h
Mit dem 12.11.2023 beginnt die ökumenische Friedensdekade. Was ist das? 10 Tage im Kirchenjahr, in denen Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung in besonderer Weise in den Blick genommen werden. Mehr dazu finden Sie hier:
https://www.friedensdekade.de/ueber-uns/geschichte/
Darum geht es auch im Predigttext, den ich im Kommentar ausführlicher Abschnittweise betrachte.
Hier nur so viel: Der Himmel ist da, wo wir ihn leben. Frieden können wir nur kollektiv schaffen. Alle müssen helfen. Und das ist Schwerstarbeit. Es gibt keinen Anführer, der das für uns regeln kann. Wir müssen alle mit ran.
Falls Ihnen das zu knapp ist, siehe Kommentar.
https://www.friedensdekade.de/ueber-uns/geschichte/
Darum geht es auch im Predigttext, den ich im Kommentar ausführlicher Abschnittweise betrachte.
Hier nur so viel: Der Himmel ist da, wo wir ihn leben. Frieden können wir nur kollektiv schaffen. Alle müssen helfen. Und das ist Schwerstarbeit. Es gibt keinen Anführer, der das für uns regeln kann. Wir müssen alle mit ran.
Falls Ihnen das zu knapp ist, siehe Kommentar.
... link (1 Kommentar) ... comment
Freitag, 3. November 2023
Wir sind alle Menschen
c. fabry, 09:03h
Jeder war mal ein Kind, jeder muss sich seinen Platz erkämpfen und die meisten von uns gehören irgendwann zu den Alten. Doch meistens ist es so, dass Kinder unter der Bevormundung oder der Geringschätzung der Erwachsenen leiden, Erwachsene genervt sind von den Angewohnheiten ihrer Kinder und den unqualifizierten Einmischungen ihrer Eltern, die ihrerseits nicht einsehen, dass sie jetzt mal zum Arzt müssen, den Führerschein abgeben, ins betreute Wohnen umziehen müssen. Und alte Menschen erwarten oft in unzumutbarer Weise bedingungslose Rücksicht auf ihre Bedürfnisse, hassen Veränderungen und leiden unter dem Gefühl, nicht mehr mitzukommen, nicht mehr gebraucht zu werden, nicht mehr ernst genommen zu werden. Auf einmal können sich Menschen gar nicht mehr vorstellen, wie es bei ihnen war, vor 30 oder vor 60 Jahren. Dabei gehen wir alle diesen Weg – wenn wir nicht frühzeitig versterben.
Besteht der Fehler darin, dass wir nicht zur Kenntnis nehmen, dass jede Lebenszeit ihre Erfordernisse, Bedürfnisse, Möglichkeiten, eigene Wahrnehmung und zu bewältigende Aufgaben hat? Wir sind alle Menschen, aber wir können, brauchen, fühlen nicht alle dasselbe.
Der folgende Predigttext hat mich zuerst verwirrt, aber beim gedanklichen Sortieren ist mir etwas aufgefallen.
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C.HFA/1.Johannes2%2C12-14
Kinder können etwas mit dem Bild des Vaters anfangen. Tiefes Vertrauen, da ist einer, der es gut mit mir meint, auch wenn er manchmal schimpft. Jemand der auf meiner Seite steht, sogar dann, wenn ich es nicht verdient habe. Jemand, der notfalls die Kartoffeln für mich aus dem Feuer holt, so dass sich alles irgendwie findet, wenn vielleicht auch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Junge Erwachsene, die voll im Saft stehen, sind aktiv, kämpfen gegen die inneren Dämonen und das Üble in der Welt. Sie setzen fort, was die Generation vor ihnen auf den Weg gebracht hat oder stellen die Weichen neu - für die nächsten Generationen
Die ältere Generation mit erwachsenen oder heranwachsenden Kindern blickt auf ein erfahrungsreiches Leben zurück, auch in spiritueller Hinsicht, der Glaube ist gefestigt, nicht unerschütterlich, aber es gibt vielleicht ein paar gute, bewegende Erfahrungen, ein paar ausgeräumte Irrtümer, ein paar Einsichten, die sich fast wie Gewissheiten anfühlen.
In unterschiedlichen Lebensphasen gestaltet die Beziehung zu Gott sich auf die Weise, die dieser Spanne entspricht, ebenso wie das Verhalten, das sich daraus ergibt.
Wenn es dem Autor des 1. Johannesbriefes darum ging, frage ich mich warum? Weiter oben im Text beschreibt er, was einen Christen ausmacht. Sicher gab es schon damals diesbezüglich erbitterte Meinungsverschiedenheiten, insbesondere zwischen den Generationen. Das ist ja heute nicht anders.
Glauben und danach handeln wie es einem entspricht. Eigentlich ganz einfach. Und auch wieder nicht in dieser Ära der pluralistischen Gesellschaft. Aber auch schön, dass wir die Wahl haben. Das möchte ich nicht missen.
Besteht der Fehler darin, dass wir nicht zur Kenntnis nehmen, dass jede Lebenszeit ihre Erfordernisse, Bedürfnisse, Möglichkeiten, eigene Wahrnehmung und zu bewältigende Aufgaben hat? Wir sind alle Menschen, aber wir können, brauchen, fühlen nicht alle dasselbe.
Der folgende Predigttext hat mich zuerst verwirrt, aber beim gedanklichen Sortieren ist mir etwas aufgefallen.
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C.HFA/1.Johannes2%2C12-14
Kinder können etwas mit dem Bild des Vaters anfangen. Tiefes Vertrauen, da ist einer, der es gut mit mir meint, auch wenn er manchmal schimpft. Jemand der auf meiner Seite steht, sogar dann, wenn ich es nicht verdient habe. Jemand, der notfalls die Kartoffeln für mich aus dem Feuer holt, so dass sich alles irgendwie findet, wenn vielleicht auch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Junge Erwachsene, die voll im Saft stehen, sind aktiv, kämpfen gegen die inneren Dämonen und das Üble in der Welt. Sie setzen fort, was die Generation vor ihnen auf den Weg gebracht hat oder stellen die Weichen neu - für die nächsten Generationen
Die ältere Generation mit erwachsenen oder heranwachsenden Kindern blickt auf ein erfahrungsreiches Leben zurück, auch in spiritueller Hinsicht, der Glaube ist gefestigt, nicht unerschütterlich, aber es gibt vielleicht ein paar gute, bewegende Erfahrungen, ein paar ausgeräumte Irrtümer, ein paar Einsichten, die sich fast wie Gewissheiten anfühlen.
In unterschiedlichen Lebensphasen gestaltet die Beziehung zu Gott sich auf die Weise, die dieser Spanne entspricht, ebenso wie das Verhalten, das sich daraus ergibt.
Wenn es dem Autor des 1. Johannesbriefes darum ging, frage ich mich warum? Weiter oben im Text beschreibt er, was einen Christen ausmacht. Sicher gab es schon damals diesbezüglich erbitterte Meinungsverschiedenheiten, insbesondere zwischen den Generationen. Das ist ja heute nicht anders.
Glauben und danach handeln wie es einem entspricht. Eigentlich ganz einfach. Und auch wieder nicht in dieser Ära der pluralistischen Gesellschaft. Aber auch schön, dass wir die Wahl haben. Das möchte ich nicht missen.
... link (2 Kommentare) ... comment
... older stories