Freitag, 10. November 2023
Peace now - Kurz und knapp
Mit dem 12.11.2023 beginnt die ökumenische Friedensdekade. Was ist das? 10 Tage im Kirchenjahr, in denen Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung in besonderer Weise in den Blick genommen werden. Mehr dazu finden Sie hier:

https://www.friedensdekade.de/ueber-uns/geschichte/

Darum geht es auch im Predigttext, den ich im Kommentar ausführlicher Abschnittweise betrachte.

Hier nur so viel: Der Himmel ist da, wo wir ihn leben. Frieden können wir nur kollektiv schaffen. Alle müssen helfen. Und das ist Schwerstarbeit. Es gibt keinen Anführer, der das für uns regeln kann. Wir müssen alle mit ran.

Falls Ihnen das zu knapp ist, siehe Kommentar.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Freitag, 3. November 2023
Wir sind alle Menschen
Jeder war mal ein Kind, jeder muss sich seinen Platz erkämpfen und die meisten von uns gehören irgendwann zu den Alten. Doch meistens ist es so, dass Kinder unter der Bevormundung oder der Geringschätzung der Erwachsenen leiden, Erwachsene genervt sind von den Angewohnheiten ihrer Kinder und den unqualifizierten Einmischungen ihrer Eltern, die ihrerseits nicht einsehen, dass sie jetzt mal zum Arzt müssen, den Führerschein abgeben, ins betreute Wohnen umziehen müssen. Und alte Menschen erwarten oft in unzumutbarer Weise bedingungslose Rücksicht auf ihre Bedürfnisse, hassen Veränderungen und leiden unter dem Gefühl, nicht mehr mitzukommen, nicht mehr gebraucht zu werden, nicht mehr ernst genommen zu werden. Auf einmal können sich Menschen gar nicht mehr vorstellen, wie es bei ihnen war, vor 30 oder vor 60 Jahren. Dabei gehen wir alle diesen Weg – wenn wir nicht frühzeitig versterben.

Besteht der Fehler darin, dass wir nicht zur Kenntnis nehmen, dass jede Lebenszeit ihre Erfordernisse, Bedürfnisse, Möglichkeiten, eigene Wahrnehmung und zu bewältigende Aufgaben hat? Wir sind alle Menschen, aber wir können, brauchen, fühlen nicht alle dasselbe.

Der folgende Predigttext hat mich zuerst verwirrt, aber beim gedanklichen Sortieren ist mir etwas aufgefallen.

https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C.HFA/1.Johannes2%2C12-14

Kinder können etwas mit dem Bild des Vaters anfangen. Tiefes Vertrauen, da ist einer, der es gut mit mir meint, auch wenn er manchmal schimpft. Jemand der auf meiner Seite steht, sogar dann, wenn ich es nicht verdient habe. Jemand, der notfalls die Kartoffeln für mich aus dem Feuer holt, so dass sich alles irgendwie findet, wenn vielleicht auch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Junge Erwachsene, die voll im Saft stehen, sind aktiv, kämpfen gegen die inneren Dämonen und das Üble in der Welt. Sie setzen fort, was die Generation vor ihnen auf den Weg gebracht hat oder stellen die Weichen neu - für die nächsten Generationen

Die ältere Generation mit erwachsenen oder heranwachsenden Kindern blickt auf ein erfahrungsreiches Leben zurück, auch in spiritueller Hinsicht, der Glaube ist gefestigt, nicht unerschütterlich, aber es gibt vielleicht ein paar gute, bewegende Erfahrungen, ein paar ausgeräumte Irrtümer, ein paar Einsichten, die sich fast wie Gewissheiten anfühlen.

In unterschiedlichen Lebensphasen gestaltet die Beziehung zu Gott sich auf die Weise, die dieser Spanne entspricht, ebenso wie das Verhalten, das sich daraus ergibt.

Wenn es dem Autor des 1. Johannesbriefes darum ging, frage ich mich warum? Weiter oben im Text beschreibt er, was einen Christen ausmacht. Sicher gab es schon damals diesbezüglich erbitterte Meinungsverschiedenheiten, insbesondere zwischen den Generationen. Das ist ja heute nicht anders.

Glauben und danach handeln wie es einem entspricht. Eigentlich ganz einfach. Und auch wieder nicht in dieser Ära der pluralistischen Gesellschaft. Aber auch schön, dass wir die Wahl haben. Das möchte ich nicht missen.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Samstag, 28. Oktober 2023
Schade, dass es nicht mehr so einfach ist
Den Predigttext für den morgigen Sonntag kann man hier nachlesen:

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose13%2C1-18

Der Streit um die vorhandenen Ressourcen ist so alt wie die Menschheit, ganz besonders der Streit um das Land, die Grundlage für wirtschaftliche Eigenständigkeit. Und in dieser Region geht es heute noch genau darum. Um einen Platz zum Leben.
Abram und Lot lösten das Problem schlau: Wir machen uns keinen Stress, schließlich ist genug für alle da. Statt uns gegenseitig die Ohren abzutreten, teilen wir uns auf. Zwei-Staaten-Lösung. Derjenige, der den Vorschlag machte, überließ dem Neffen sogar das bessere Land. Vielleicht wusste er, dass in den malerischsten Gegenden oft die unangenehmsten Leute wohnen.
Abram bekommt eine Zusage von seinem Schöpfer: Viele Nachkommen, viel gutes Land. Und heute? Jüdische, christliche und muslimische Menschen gehen auf Abram bzw. Abraham zurück – nicht nur in dem Land, das Abram zugesagt wurde. Nur leider hauen wir uns wieder gegenseitig die Köpfe ein.

Wenn wir uns auf unsere religiösen Wurzeln berufen, könnten wir uns doch auch eigentlich die Konfliktlösungskompetenz unserer Religionsstifter zum Vorbild nehmen.

Nur schade, dass es nicht mehr so einfach ist. Das Land wird knapper, die Menschen sind zahlreicher als damals.

... link (1 Kommentar)   ... comment