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Samstag, 29. Mai 2021
Drei Hasen für ein Halleluja
c. fabry, 14:38h
Trinitatis ist der Sonntag, der sich der Dreieinigkeit Gottes widmet. Sehr gut symbolisiert durch das Drei-Hasen-Fenster im Dom zu Paderborn.
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Paderborner_Dom_Dreihasenfenster.jpg
Jeder Hase ist komplett und trotzdem haben sie zusammen nur drei Ohren.
Der Schöpfer ist Gott.
Jesus, der Sohn, ist Gott.
Der Heilige Geist ist Gott.
Und alle drei sind untrennbar miteinander verbunden.
Etwa so wie Körper, Geist und Seele eines Menschen.
In der angebotsorientierten Welt der vom Anspruchsdenken geleiteten Konsument*innen, werden gern die Rosinen aus dem Kuchen gepickt. Ein bisschen Wohlfühlmeditation, ein bisschen politische Instrumentalisierung, für was auch immer, ein bisschen Pantheismus?
Ich persönlich kann da auch nur schwer aus meiner Haut. Wer mir auf den Sack geht, geht mir auf den Sack. Da hilft kein liebevolles Einfühlbestreben. Und wenn die Klimakiller-Fahrerin versucht, sich auf dem Supermarktparkplatz vorzudrängeln, dann zeige ich der aber, wo meine Reifen nicht die Bodenhaftung verlieren. Und dazu wird tüchtig geschimpft. Die soll mal schön warten, bis sie an der Reihe ist.
Und den Jesus als echten Gott anzunehmen, fällt mir auch schwer. Mehr ein leuchtendes Vorbild, ein großer Bruder, ein Star. Manche sehen ja den menschlichen Ansprechpartner in ihm, an den sie sich im Gebet wenden. Ich habe mich schon immer direkt an den Schöpfer gewandt.
Der Predigttext für Trinitatis steht in diesem Jahr im Johannes-Evangelium, Kapitel 3, 1-13
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes3%2C1-13
Im Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus, das literarisch ein wenig konfus rüber kommt, geht es darum, sich eben nicht nur das rauszupicken, was einem gerade in den Kram passt.
Nur wer sich komplett frei macht von allem, was ihn daran hindert ein neuer Mensch zu werden, einer der offen ist für andere, für Neues, für Anforderungen, für Veränderungen, der wird das Ziel erreichen, bei Gott zu sein, vielleicht ganz im Lot mit sich selbst, zufrieden, glücklich, seelisch stabil.
Und das ist dann eine ganz wesentliche Botschaft des Predigttextes: Wie das passiert, was da genau passiert und wie es sich anfühlt, das kann niemand sagen, nicht einmal Jesus. Das ist wohl sehr individuell und außerdem nicht zu beschreiben. Man weiß einfach, wann es einen erwischt.
Vielleicht so, wie das Gefühl, wenn man sich unsterblich und leidenschaftlich verliebt. Klar, man hat Puls, und zwar heftig, es kribbelt in der Magengegend, die Bäckchen werden rot, die Gedanken kreisen immer um dasselbe?
doch diese Symptome tauchen auch in anderen Zusammenhängen auf: wenn man Angst hat, wütend ist, sich freut. Doch wie will man das beschreiben, wie Liebe sich anfühlt?
Das mit dem Geist Gottes bleibt ein großes Geheimnis. Wer ihm begegnen darf, der ist glücklich dran.
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Paderborner_Dom_Dreihasenfenster.jpg
Jeder Hase ist komplett und trotzdem haben sie zusammen nur drei Ohren.
Der Schöpfer ist Gott.
Jesus, der Sohn, ist Gott.
Der Heilige Geist ist Gott.
Und alle drei sind untrennbar miteinander verbunden.
Etwa so wie Körper, Geist und Seele eines Menschen.
In der angebotsorientierten Welt der vom Anspruchsdenken geleiteten Konsument*innen, werden gern die Rosinen aus dem Kuchen gepickt. Ein bisschen Wohlfühlmeditation, ein bisschen politische Instrumentalisierung, für was auch immer, ein bisschen Pantheismus?
Ich persönlich kann da auch nur schwer aus meiner Haut. Wer mir auf den Sack geht, geht mir auf den Sack. Da hilft kein liebevolles Einfühlbestreben. Und wenn die Klimakiller-Fahrerin versucht, sich auf dem Supermarktparkplatz vorzudrängeln, dann zeige ich der aber, wo meine Reifen nicht die Bodenhaftung verlieren. Und dazu wird tüchtig geschimpft. Die soll mal schön warten, bis sie an der Reihe ist.
Und den Jesus als echten Gott anzunehmen, fällt mir auch schwer. Mehr ein leuchtendes Vorbild, ein großer Bruder, ein Star. Manche sehen ja den menschlichen Ansprechpartner in ihm, an den sie sich im Gebet wenden. Ich habe mich schon immer direkt an den Schöpfer gewandt.
Der Predigttext für Trinitatis steht in diesem Jahr im Johannes-Evangelium, Kapitel 3, 1-13
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes3%2C1-13
Im Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus, das literarisch ein wenig konfus rüber kommt, geht es darum, sich eben nicht nur das rauszupicken, was einem gerade in den Kram passt.
Nur wer sich komplett frei macht von allem, was ihn daran hindert ein neuer Mensch zu werden, einer der offen ist für andere, für Neues, für Anforderungen, für Veränderungen, der wird das Ziel erreichen, bei Gott zu sein, vielleicht ganz im Lot mit sich selbst, zufrieden, glücklich, seelisch stabil.
Und das ist dann eine ganz wesentliche Botschaft des Predigttextes: Wie das passiert, was da genau passiert und wie es sich anfühlt, das kann niemand sagen, nicht einmal Jesus. Das ist wohl sehr individuell und außerdem nicht zu beschreiben. Man weiß einfach, wann es einen erwischt.
Vielleicht so, wie das Gefühl, wenn man sich unsterblich und leidenschaftlich verliebt. Klar, man hat Puls, und zwar heftig, es kribbelt in der Magengegend, die Bäckchen werden rot, die Gedanken kreisen immer um dasselbe?
doch diese Symptome tauchen auch in anderen Zusammenhängen auf: wenn man Angst hat, wütend ist, sich freut. Doch wie will man das beschreiben, wie Liebe sich anfühlt?
Das mit dem Geist Gottes bleibt ein großes Geheimnis. Wer ihm begegnen darf, der ist glücklich dran.
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Samstag, 22. Mai 2021
Ausgebremst
c. fabry, 13:52h
Wir können alles. Gene verändern, fliegen, den Tod besiegen. Wachsen, immer weiter, immer höher. Alles können wir erreichen. Nichts und niemand kann uns aufhalten.
Das ist der Zeitgeist.
Zeitgeist?
Ach was.
Das war schon immer so
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose11%2C1-9
Wenn alles möglich scheint, dann kommt die Demütigung. Erdbeben, Börsencrash, Vulkanausbrüche, Unwetter, Pandemien.
Nein, ich glaube nicht, dass Corona eine Strafe Gottes ist, ebenso wenig wie AIDS oder der Klimawandel. Aber ich glaube, dass wir Menschen uns zu viel anmaßen und uns selbst überschätzen. Schon immer. Und dass es schon immer andere Menschen gab, denen das aufgefallen ist. So entstand die Legende vom Turmbau zu Babel. Wenn Menschen keine Grenzen mehr anerkennen, wenn sie maßlos werden, dann spucken sie sich am Ende selbst in die Suppe. In der Legende hörten sie auf, einander zu verstehen.
In der Pfingstgeschichte wird diese göttliche Sprachverwirrung rückgängig gemacht. Der Heilige Geist bringt Menschen dazu, wieder aufeinander zu achten, sich einzufühlen, zu verstehen.
Möge er wehen!
Frohe Pfingsten!
Das ist der Zeitgeist.
Zeitgeist?
Ach was.
Das war schon immer so
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose11%2C1-9
Wenn alles möglich scheint, dann kommt die Demütigung. Erdbeben, Börsencrash, Vulkanausbrüche, Unwetter, Pandemien.
Nein, ich glaube nicht, dass Corona eine Strafe Gottes ist, ebenso wenig wie AIDS oder der Klimawandel. Aber ich glaube, dass wir Menschen uns zu viel anmaßen und uns selbst überschätzen. Schon immer. Und dass es schon immer andere Menschen gab, denen das aufgefallen ist. So entstand die Legende vom Turmbau zu Babel. Wenn Menschen keine Grenzen mehr anerkennen, wenn sie maßlos werden, dann spucken sie sich am Ende selbst in die Suppe. In der Legende hörten sie auf, einander zu verstehen.
In der Pfingstgeschichte wird diese göttliche Sprachverwirrung rückgängig gemacht. Der Heilige Geist bringt Menschen dazu, wieder aufeinander zu achten, sich einzufühlen, zu verstehen.
Möge er wehen!
Frohe Pfingsten!
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Samstag, 15. Mai 2021
Freies Assoziieren
c. fabry, 22:16h
FLIEßEN
Bewegung - Gurgeln - gleichmäßig - vergänglich - unaufhaltsam - Flüssigkeit - Flexibilität - durch alle Ritzen dringen
WASSER
klar - transparent - neutral - überlebenswichtig - Durststiller - Brandlöscher - Nährstoffträger - allgegenwärtig - immer knapper - umkämpft - erfrischend - Bach - Tümpel - Fluss - See - Meer - Regen
LEBENDIG
beweglich - fröhlich - im Prozess - vernichtend - kreativ - Atem - Puls - Wärme - Glück
STRÖME
Energie - Gewalt - Durchsetzung - Effizienz - Massen - Macht - Überfluss
GLAUBEN
Gefühl - Vertrauen - kindlich -andere Dimension - Verbindung - Wahrnehmung
Im Predigttext für den Sonntag Exaudi (Erhöre!) - Johannes 7,37-39 - kommen diese Worte vor.
"Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen:" (Verse 37b-38)
oder aus der Neuen Genfer Übersetzung:
"Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken! Wenn jemand an mich glaubt, werden aus seinem Inneren, wie es in der Schrift heißt, Ströme von lebendigem Wasser fließen."
Diese starken Bilder finde ich sehr poetisch und berührend. Natürlich sind das Metaphern, es geht nicht um die Trinkwasserversorgung. Aber so essentiell Wasser für das Leben ist, so auch das seelische Gleichgewicht. Wer nicht im Lot ist, hat Durst. Diesen Durst versprach Jesus zu stillen. Mit dem Hinweis auf die Schrift, bezog er sich auf den Propheten Jesaja, Kapitel 58, Vers 11. Auch so ein Lieblingstext von mir, wo es um das Fasten geht. Wer für andere da ist, der stabilisiert sich selbst.
Doch um die Quelle von Strömen lebendigen Wassers zu sein, eine Energiequelle für andere, müssen Menschen auftanken. Für andere da zu sein, erfordert viel Kraft. Die entsteht teilweise aus den positiven Resonanzen, die von denen kommen, denen geholfen wird, so wie Muskeln stärker werden, wenn sie regelmäßig trainiert werden.
Aber Glaube braucht auch Spiritualität. Davon wird im Text dieses Sonntags im nächsten Vers gesprochen:
"Er sagte das im Hinblick auf den 'Heiligen' Geist, den die empfangen sollten, die an Jesus glaubten. Der Geist war zu jenem Zeitpunkt noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in seiner Herrlichkeit offenbart worden war."
Damit dieses Gefühl des Verbundenseins sich einstellen kann braucht jede und jeder etwas Anderes: Gemeinschaft, Stille, Natur, Bewegung, Zeit zum Nachdenken, Musik, besondere Texte, Kreativität...das kann alles zum Gebet werden.
Manchmal passiert es, dass Menschen, die tief im Glauben verwurzelt sind, zu einer Kraftquelle für mich werden und mich stabilisieren und ich kenne auch das Gefühl, wenn Kraft von mir ausgeht und gleichzeitig etwas zurückfließt.
Wäre doch schön, wenn wir alle einander Kraftquellen sein könnten.
Bewegung - Gurgeln - gleichmäßig - vergänglich - unaufhaltsam - Flüssigkeit - Flexibilität - durch alle Ritzen dringen
WASSER
klar - transparent - neutral - überlebenswichtig - Durststiller - Brandlöscher - Nährstoffträger - allgegenwärtig - immer knapper - umkämpft - erfrischend - Bach - Tümpel - Fluss - See - Meer - Regen
LEBENDIG
beweglich - fröhlich - im Prozess - vernichtend - kreativ - Atem - Puls - Wärme - Glück
STRÖME
Energie - Gewalt - Durchsetzung - Effizienz - Massen - Macht - Überfluss
GLAUBEN
Gefühl - Vertrauen - kindlich -andere Dimension - Verbindung - Wahrnehmung
Im Predigttext für den Sonntag Exaudi (Erhöre!) - Johannes 7,37-39 - kommen diese Worte vor.
"Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen:" (Verse 37b-38)
oder aus der Neuen Genfer Übersetzung:
"Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken! Wenn jemand an mich glaubt, werden aus seinem Inneren, wie es in der Schrift heißt, Ströme von lebendigem Wasser fließen."
Diese starken Bilder finde ich sehr poetisch und berührend. Natürlich sind das Metaphern, es geht nicht um die Trinkwasserversorgung. Aber so essentiell Wasser für das Leben ist, so auch das seelische Gleichgewicht. Wer nicht im Lot ist, hat Durst. Diesen Durst versprach Jesus zu stillen. Mit dem Hinweis auf die Schrift, bezog er sich auf den Propheten Jesaja, Kapitel 58, Vers 11. Auch so ein Lieblingstext von mir, wo es um das Fasten geht. Wer für andere da ist, der stabilisiert sich selbst.
Doch um die Quelle von Strömen lebendigen Wassers zu sein, eine Energiequelle für andere, müssen Menschen auftanken. Für andere da zu sein, erfordert viel Kraft. Die entsteht teilweise aus den positiven Resonanzen, die von denen kommen, denen geholfen wird, so wie Muskeln stärker werden, wenn sie regelmäßig trainiert werden.
Aber Glaube braucht auch Spiritualität. Davon wird im Text dieses Sonntags im nächsten Vers gesprochen:
"Er sagte das im Hinblick auf den 'Heiligen' Geist, den die empfangen sollten, die an Jesus glaubten. Der Geist war zu jenem Zeitpunkt noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in seiner Herrlichkeit offenbart worden war."
Damit dieses Gefühl des Verbundenseins sich einstellen kann braucht jede und jeder etwas Anderes: Gemeinschaft, Stille, Natur, Bewegung, Zeit zum Nachdenken, Musik, besondere Texte, Kreativität...das kann alles zum Gebet werden.
Manchmal passiert es, dass Menschen, die tief im Glauben verwurzelt sind, zu einer Kraftquelle für mich werden und mich stabilisieren und ich kenne auch das Gefühl, wenn Kraft von mir ausgeht und gleichzeitig etwas zurückfließt.
Wäre doch schön, wenn wir alle einander Kraftquellen sein könnten.
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