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Samstag, 27. März 2021
Wer's glaubt, wird selig
c. fabry, 12:35h
Sind Sie ein gläubiger Mensch?
Wenn ja: Woran merken Sie das? Woran können andere Menschen das merken? Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass Sie glauben?
Wenn nein: Woraus ziehen Sie Ihre Kraft? Gibt es etwas, das gläubige Menschen Ihnen voraus haben? Was hindert Sie daran, zu glauben?
In der Bibel steht:
"Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge." (Hebräer 11,1 - Neue Genfer Übersetzung)
Einfach etwas glauben, obwohl es keine Beweise gibt? Machen nur Bekloppte. Filterblasenbewohner, die sich die Welt so denken, wie sie sie gern haben wollen.
Glaube an Gott, an den Sinn einer Religionsgemeinschaft, das ist etwas Anderes. Da geht es nicht ums Recht Haben sondern um Vertrauen in das Leben, die Zukunft, das Gute, andere Menschen.
Aber die Sache mit dem Glauben fällt einem nicht einfach in den Schoß. Es heißt zwar oft, dass der Glaube ein Geschenk sei, aber es braucht auch Arbeit, damit er entstehen, sich entwickeln und wachsen kann, damit er erhalten bleibt.
Sie können selbst etwas dafür tun: sich Zeit nehmen, für Stille sorgen, in der Bibel lesen und darüber nachdenken oder mit Anderen darüber reden, sich mit anderen Gläubigen treffen, zusammen etwas erleben, das Ihren Glauben stärker macht.
Der Hebräerbrief weist auf eine weitere Zutat hin:
"Unsere Vorfahren lebten diesen Glauben. Deshalb hat Gott sie als Vorbilder für uns hingestellt." (Hebräer 11, 2 - Hoffnung-für-Alle-Bibel)
In der Bibel gibt es haufenweise solcher Geschichten, Noah, der auf die Stimme Gottes hörte und Vorsorge traf, obwohl es gar nicht danach aussah und ein Schiff auf dem Trockenen baute.
Abraham der seine Heimat verließ, weil die Menschen ihn dort krank machten und der darauf vertraute, dass er seinen Platz finden würde.
Ruth, die voll Vertrauen in die Zukunft in das Land ihres verstorbenen Mannes auswanderte und seine Religion annahm und deren einziger Halt ihre Schwiegermutter war.
Ihr Urenkel David, der selbst klein und schwach einen übermächtigen Krieger besiegte. Die namenlose Frau, die an ständigen Blutungen litt und die voller Vertrauen das Gewand Jesu berührte und dadurch geheilt wurde.
Aber das sind alte Geschichten. Solche, die so lange her sind, dass sie kaum noch etwas mit unserer heutigen Lebenswirklichkeit zu tun haben. Einige sind vermutlich sogar frei erfunden. Das sind tote Vorbilder. Figuren. Gespenster.
Doch auch in der Gegenwart gibt es Menschen, die Risiken eingehen, um das Richtige zu tun, weil sie an das Gute glauben.
Carola Rackete, die Geflüchtete aus dem Mittelmeer rettete, allen Verboten zum Trotz.
Greta Thunberg, die Fridays for Future auf den Weg gebracht hat.
Berühmtheiten. Sehr weit weg. Als Vorbilder vielleicht etwas abstrakt.
Haben Sie persönliche Vorbilder im Glauben oder im Christsein oder einfach nur in ihrer besonders mitmenschlichen Lebensweise? Was ist an denen so vorbildlich und an welcher Stelle wären Sie gern genauso wie sie?
Ein starker Glaube, kann uns durch den scheinbar endlosen Corona-Lockdown helfen. Gerade in so schwierigen Zeiten wie diesen kann Glaube aber auch entstehen und wachsen. Die Erfahrung, dass es Menschen gibt, die einen nicht allein lassen. Die Geschichten, die uns daran erinnern, dass jedes dunkle Tal irgendwann durchwandert, jede Trauer bewältigt, jede Depression beendet, jede Katastrophe überstanden ist. Der neue Blick, viele Dinge, die uns bisher nicht aufgefallen sind.
Aber ein tiefer Glaube, der fest in uns sitzt, der geht sogar noch weiter. Der braucht irgendwann keine ständigen neuen Erfahrungen und Bestätigungen mehr, der ist einfach da. Und das ist vielleicht ein Gefühl von großer Sicherheit und Zufriedenheit und einem überzeugt Sein von der Wahrheit, das einen nie mehr verlässt. Zu einem so tiefen Glauben bin ich noch unterwegs. Sie vielleicht auch. Hoffen wir, dass wir alle da ankommen. Der Verfasser des Hebräerbriefes hat es so formuliert:
"Wie können wir verstehen, dass die Welt durch Gottes Wort entstanden ist? Wir verstehen es durch den Glauben. Durch ihn erkennen wir, dass das Sichtbare seinen Ursprung in dem hat, was man nicht sieht." (Hebräer 11,3 - Neue Genfer Übersetzung)
Wenn ja: Woran merken Sie das? Woran können andere Menschen das merken? Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass Sie glauben?
Wenn nein: Woraus ziehen Sie Ihre Kraft? Gibt es etwas, das gläubige Menschen Ihnen voraus haben? Was hindert Sie daran, zu glauben?
In der Bibel steht:
"Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge." (Hebräer 11,1 - Neue Genfer Übersetzung)
Einfach etwas glauben, obwohl es keine Beweise gibt? Machen nur Bekloppte. Filterblasenbewohner, die sich die Welt so denken, wie sie sie gern haben wollen.
Glaube an Gott, an den Sinn einer Religionsgemeinschaft, das ist etwas Anderes. Da geht es nicht ums Recht Haben sondern um Vertrauen in das Leben, die Zukunft, das Gute, andere Menschen.
Aber die Sache mit dem Glauben fällt einem nicht einfach in den Schoß. Es heißt zwar oft, dass der Glaube ein Geschenk sei, aber es braucht auch Arbeit, damit er entstehen, sich entwickeln und wachsen kann, damit er erhalten bleibt.
Sie können selbst etwas dafür tun: sich Zeit nehmen, für Stille sorgen, in der Bibel lesen und darüber nachdenken oder mit Anderen darüber reden, sich mit anderen Gläubigen treffen, zusammen etwas erleben, das Ihren Glauben stärker macht.
Der Hebräerbrief weist auf eine weitere Zutat hin:
"Unsere Vorfahren lebten diesen Glauben. Deshalb hat Gott sie als Vorbilder für uns hingestellt." (Hebräer 11, 2 - Hoffnung-für-Alle-Bibel)
In der Bibel gibt es haufenweise solcher Geschichten, Noah, der auf die Stimme Gottes hörte und Vorsorge traf, obwohl es gar nicht danach aussah und ein Schiff auf dem Trockenen baute.
Abraham der seine Heimat verließ, weil die Menschen ihn dort krank machten und der darauf vertraute, dass er seinen Platz finden würde.
Ruth, die voll Vertrauen in die Zukunft in das Land ihres verstorbenen Mannes auswanderte und seine Religion annahm und deren einziger Halt ihre Schwiegermutter war.
Ihr Urenkel David, der selbst klein und schwach einen übermächtigen Krieger besiegte. Die namenlose Frau, die an ständigen Blutungen litt und die voller Vertrauen das Gewand Jesu berührte und dadurch geheilt wurde.
Aber das sind alte Geschichten. Solche, die so lange her sind, dass sie kaum noch etwas mit unserer heutigen Lebenswirklichkeit zu tun haben. Einige sind vermutlich sogar frei erfunden. Das sind tote Vorbilder. Figuren. Gespenster.
Doch auch in der Gegenwart gibt es Menschen, die Risiken eingehen, um das Richtige zu tun, weil sie an das Gute glauben.
Carola Rackete, die Geflüchtete aus dem Mittelmeer rettete, allen Verboten zum Trotz.
Greta Thunberg, die Fridays for Future auf den Weg gebracht hat.
Berühmtheiten. Sehr weit weg. Als Vorbilder vielleicht etwas abstrakt.
Haben Sie persönliche Vorbilder im Glauben oder im Christsein oder einfach nur in ihrer besonders mitmenschlichen Lebensweise? Was ist an denen so vorbildlich und an welcher Stelle wären Sie gern genauso wie sie?
Ein starker Glaube, kann uns durch den scheinbar endlosen Corona-Lockdown helfen. Gerade in so schwierigen Zeiten wie diesen kann Glaube aber auch entstehen und wachsen. Die Erfahrung, dass es Menschen gibt, die einen nicht allein lassen. Die Geschichten, die uns daran erinnern, dass jedes dunkle Tal irgendwann durchwandert, jede Trauer bewältigt, jede Depression beendet, jede Katastrophe überstanden ist. Der neue Blick, viele Dinge, die uns bisher nicht aufgefallen sind.
Aber ein tiefer Glaube, der fest in uns sitzt, der geht sogar noch weiter. Der braucht irgendwann keine ständigen neuen Erfahrungen und Bestätigungen mehr, der ist einfach da. Und das ist vielleicht ein Gefühl von großer Sicherheit und Zufriedenheit und einem überzeugt Sein von der Wahrheit, das einen nie mehr verlässt. Zu einem so tiefen Glauben bin ich noch unterwegs. Sie vielleicht auch. Hoffen wir, dass wir alle da ankommen. Der Verfasser des Hebräerbriefes hat es so formuliert:
"Wie können wir verstehen, dass die Welt durch Gottes Wort entstanden ist? Wir verstehen es durch den Glauben. Durch ihn erkennen wir, dass das Sichtbare seinen Ursprung in dem hat, was man nicht sieht." (Hebräer 11,3 - Neue Genfer Übersetzung)
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Samstag, 20. März 2021
Durchhalten und weiterleben - zum Buch Hiob, 19
c. fabry, 16:51h
Kurz etwas zur Vorgeschichte. Das Buch Hiob kann man wohl getrost in die Reihe der theologischen Literatur einsortieren; eine Lehrgeschichte, ein Roman.
Es beginnt mit einer Wette, die der Schöpfer mit dem Satan abschließt. Der Satan wettet, dass der grundgute, formme, brave, gläubige Hiob nur deshalb so ein guter Mensch ist, weil er mit Reichtum, Gesundheit, Familie und guten Freunden gesegnet ist. Sobald er alles verliert, würde er genauso verbittert, böse und ungläubig wie viele andere. Gott wettet dagegen und schlägt ein. Hiervon ist wohl der Prolog im Himmel in Goethes Faust inspiriert.
Tatsächlich beginnt nun Hiobs Leidensgeschichte. Er verliert alles: Seinen Besitz, seine Familie, seine Gesundheit und am Ende machen seine Freunde ihm Vorhaltungen, statt zu ihm zu halten.
Nachdem sein alter Kumpel Bildad ihm erklärt hat, er sei selbst Schuld an seinem Elend antwortet Hiob ausführlich und aus dieser Antwort stammt der nun folgende Predigttext für Sonntag, den 21.03.
https://www.bibleserver.com/LUT/Hiob19%2C19-27
Alle Freunde Hiobs wandten sich von ihm ab. Damals herrschte der Glaube, Krankheit und Elend seien eine Strafe Gottes. In unseren weitestgehend aufgeklärten Zeiten weisen wir solche Deutungen von uns. Aber im Prinzip reagieren die meisten Leute auch heute noch so:
Wer krank wird, hat eben nicht gesund genug gelebt: zu wenig Sport, zu viel Stress, falsche Ernährung oder die Eltern haben Schuld.
Wer unter Alkoholismus, Übergewicht oder Nikotinsucht leidet,- dem fehlt es einfach an Disziplin. Man muss doch einfach nur einen Entzug machen, seine Ernährung umstellen, mit dem Rauchen aufhören.
Wer langezeiterwerbslos ist, hat sich entweder schon in der Schule nicht genug angestrengt oder bemüht sich jetzt einfach nicht ausreichend, müsste sich mehr bewerben, fortbilden, bereit sein auch mal unangenehme und schlecht bezahlte Jobs anzunehmen.
Wer sich mit Corona infiziert hat wohl zu viele Kontakte gehabt, zu wenig Abstand gehalten, keinen angemessenen Mund-Nasenschutz getragen oder sich nicht oft genug die Hände gewaschen.
Menschen reagieren so, um nicht behelligt zu werden, aus Selbstschutz. Man will sich nicht um Bedürftige kümmern müssen und sich damit am Ende vollkommen verzetteln und selbst überlasten.
Man will sich nicht anstecken mit Krankheiten Süchten, Depressionen, Fehlverhalten.
Man will nicht in den Sumpf gezogen werden, in dem der oder die Leidende sich befindet.
Man will kein Mitleid empfinden, um Ekel, Angst und Elend nicht aushalten zu müssen.
Viele der Leidenden zerbrechen an diesem Verlassenwerden. Sind verbittert, geben sich auf. Haben keinen Antrieb mehr.
Hiob geht anders damit um. Er verlässt sich einfach auf sein persönliches Happyend. Selbst, wenn es in diesem Leben nichts mehr wird: Am Ende wird er bei Gott geborgen sein.
Manche finden das dumm, weil es die Elenden gefügig macht.
Oft ist das so.
Aber wer aufgegeben hat, kann sich auch nicht mehr wehren. Dieser feste Glaube - "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt." - der besagt, dass sich das Blatt irgendwann wenden wird, hält Hiob am Leben, lässt ihn durchhalten und auch daran festhalten, sich für sein schlimmes Schicksal nicht an anderen zu rächen.
Wer andere in ihrem Elend allein lässt, will auf der Gewinnerseite stehen. Im Evangeliumstext für diesen Sonntag steht eine Geschichte, in der sich zwei Jünger im Himmel die Poleposition an Jesu Seite sichern wollen. Jesus erklärt, dass es ihm nicht zusteht, jemanden auszusuchen. Die anderen Jünger sind sauer, was die beiden sich anmaßen. Und Jesus erklärt: Wer auch nur die Chance auf einen solchen Platz für sich beanspruchen will, der muss sich von großspurigen Phantasien verabschieden. Im Himmel ist der Größte, wer sein Leben in den Dienst für andere gestellt hat.
Hiob hält daran fest. Er bewahrt seine Werte und seine Hoffnung. Sein Erlöser war Gott, Christen sehen Jesus als den Erlöser, aber wesentlich ist, fest daran zu glauben, dass es einen Ausweg gibt und das Konstruktive in uns festzuhalten.
Das schafft man nicht immer allein. Aber früher oder später trifft man dann doch auf jemanden, der einen nicht allein lässt.
Also: Durchhalten und Weiterleben!
Es beginnt mit einer Wette, die der Schöpfer mit dem Satan abschließt. Der Satan wettet, dass der grundgute, formme, brave, gläubige Hiob nur deshalb so ein guter Mensch ist, weil er mit Reichtum, Gesundheit, Familie und guten Freunden gesegnet ist. Sobald er alles verliert, würde er genauso verbittert, böse und ungläubig wie viele andere. Gott wettet dagegen und schlägt ein. Hiervon ist wohl der Prolog im Himmel in Goethes Faust inspiriert.
Tatsächlich beginnt nun Hiobs Leidensgeschichte. Er verliert alles: Seinen Besitz, seine Familie, seine Gesundheit und am Ende machen seine Freunde ihm Vorhaltungen, statt zu ihm zu halten.
Nachdem sein alter Kumpel Bildad ihm erklärt hat, er sei selbst Schuld an seinem Elend antwortet Hiob ausführlich und aus dieser Antwort stammt der nun folgende Predigttext für Sonntag, den 21.03.
https://www.bibleserver.com/LUT/Hiob19%2C19-27
Alle Freunde Hiobs wandten sich von ihm ab. Damals herrschte der Glaube, Krankheit und Elend seien eine Strafe Gottes. In unseren weitestgehend aufgeklärten Zeiten weisen wir solche Deutungen von uns. Aber im Prinzip reagieren die meisten Leute auch heute noch so:
Wer krank wird, hat eben nicht gesund genug gelebt: zu wenig Sport, zu viel Stress, falsche Ernährung oder die Eltern haben Schuld.
Wer unter Alkoholismus, Übergewicht oder Nikotinsucht leidet,- dem fehlt es einfach an Disziplin. Man muss doch einfach nur einen Entzug machen, seine Ernährung umstellen, mit dem Rauchen aufhören.
Wer langezeiterwerbslos ist, hat sich entweder schon in der Schule nicht genug angestrengt oder bemüht sich jetzt einfach nicht ausreichend, müsste sich mehr bewerben, fortbilden, bereit sein auch mal unangenehme und schlecht bezahlte Jobs anzunehmen.
Wer sich mit Corona infiziert hat wohl zu viele Kontakte gehabt, zu wenig Abstand gehalten, keinen angemessenen Mund-Nasenschutz getragen oder sich nicht oft genug die Hände gewaschen.
Menschen reagieren so, um nicht behelligt zu werden, aus Selbstschutz. Man will sich nicht um Bedürftige kümmern müssen und sich damit am Ende vollkommen verzetteln und selbst überlasten.
Man will sich nicht anstecken mit Krankheiten Süchten, Depressionen, Fehlverhalten.
Man will nicht in den Sumpf gezogen werden, in dem der oder die Leidende sich befindet.
Man will kein Mitleid empfinden, um Ekel, Angst und Elend nicht aushalten zu müssen.
Viele der Leidenden zerbrechen an diesem Verlassenwerden. Sind verbittert, geben sich auf. Haben keinen Antrieb mehr.
Hiob geht anders damit um. Er verlässt sich einfach auf sein persönliches Happyend. Selbst, wenn es in diesem Leben nichts mehr wird: Am Ende wird er bei Gott geborgen sein.
Manche finden das dumm, weil es die Elenden gefügig macht.
Oft ist das so.
Aber wer aufgegeben hat, kann sich auch nicht mehr wehren. Dieser feste Glaube - "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt." - der besagt, dass sich das Blatt irgendwann wenden wird, hält Hiob am Leben, lässt ihn durchhalten und auch daran festhalten, sich für sein schlimmes Schicksal nicht an anderen zu rächen.
Wer andere in ihrem Elend allein lässt, will auf der Gewinnerseite stehen. Im Evangeliumstext für diesen Sonntag steht eine Geschichte, in der sich zwei Jünger im Himmel die Poleposition an Jesu Seite sichern wollen. Jesus erklärt, dass es ihm nicht zusteht, jemanden auszusuchen. Die anderen Jünger sind sauer, was die beiden sich anmaßen. Und Jesus erklärt: Wer auch nur die Chance auf einen solchen Platz für sich beanspruchen will, der muss sich von großspurigen Phantasien verabschieden. Im Himmel ist der Größte, wer sein Leben in den Dienst für andere gestellt hat.
Hiob hält daran fest. Er bewahrt seine Werte und seine Hoffnung. Sein Erlöser war Gott, Christen sehen Jesus als den Erlöser, aber wesentlich ist, fest daran zu glauben, dass es einen Ausweg gibt und das Konstruktive in uns festzuhalten.
Das schafft man nicht immer allein. Aber früher oder später trifft man dann doch auf jemanden, der einen nicht allein lässt.
Also: Durchhalten und Weiterleben!
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Samstag, 13. März 2021
Was wir von Dinkel und Paprika lernen können - eine Andacht (nicht nur) für Jugendliche
c. fabry, 14:16h
Was seht Ihr auf diesem Bild?
Es ist ein Getreidekorn ? genaugenommen ein Dinkelkorn, eine Urform des Weizens. Wenn man es so auf die Erde legt, wird es vertrocknen, verfaulen oder gefressen. Wenn man es mit Erde zudeckt, wächst vielleicht etwas draus.
Aber bevor etwas wächst, wird das Korn selbst seine Gestalt verlieren. Die Schale quillt zunächst auf, dann platzt sie und ein Keimling geht daraus hervor. Das Korn selbst stirbt, verrottet, verschwindet.
?Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.? (Johannes 12, 24 ? mitten aus dem Predigttext für nächsten Sonntag)
Dieses Bild wird gern genommen, wenn es um den Tod geht. Als Symbol für die Auferstehung in einer neuen Gestalt, einem besseren und ewigen Leben.
Jesus hat dieses Gleichnis vielleicht verwendet, um seinen Jüngern und allen anderen zu verstehen zu geben: wenn ihr euer altes Leben nicht aufgebt, nicht bereit seid, euch zu ändern, vor allem eure Lebensweise, die euch bisher zu dem gemacht hat, der ihr seid, dann bleibt alles, was ihr von mir gelernt habt, bei euch und verschwindet nutzlos.
Wenn ihr aber wollt, dass wir viele werden, dass es weitergeht, dann müsst Ihr euch verändern, euch ganz und gar einlassen, euch am Ende sogar selbst aufgeben.
Das ist ziemlich radikal. Es waren aber auch radikale Zeiten, in denen Jesus als Mensch unter Menschen gelebt hat. Ihr müsst nicht eure Familien und Freunde aufgeben, die Schule oder den Job hinschmeißen und Fische und Brote verteilen, um euren Beitrag zu leisten. Aber vielleicht mal gewohnte Wege verlassen. Aushalten, dass Leben Veränderung bedeutet, statt krampfhaft an allem festzuhalten, woran man sich gewöhnt hat. Den Fall in die dunkle Erde wagen und sich so verändern, dass man nicht mehr so ist wie vorher.
Klingt sehr theoretisch? Hier ein paar Beispiele:
Du hast längst kapiert wie mies Plastik für die Welt ist. Aber es ist superanstrengend darauf zu verzichten. Aber wenn alle so weitermachen ist unser Planet bald in ein Ganzkörperkondom gehüllt. Dann ist Schluss mit dem Leben auf der Erde. Stattdessen könntest du nach und nach, eins nach dem anderen umstellen. Z.B. keine Plastikzahnbürsten mehr kaufen. Oder Getränke nur noch in Glaspfandflaschen. Und wenn du dich daran gewöhnt hast, nimmst du dir das nächste vor.
Du warst sehr glücklich verliebt. Nun hat dein Lover Schluss gemacht. Du hast das Gefühl, ohne die Beziehung nicht weiterleben zu können. Wenn du daran festhältst, bleibst du allein und unglücklich. Wenn du dir etwas Neues suchst, auf dass du deine Liebe und Aufmerksamkeit lenken kannst, wirst du dich entwickeln, verändern und innerlich wachsen. Du bist dann auch ein größerer Gewinn für andere. Und ein neuer Lover ist vielleicht nicht weit weg.
Du hast dich auf eine Urlaubsreise gefreut, wolltest mit Freund*innen wegfahren, vielleicht sogar zum wiederholten Mal. Du bist Expert*in im Planen von perfekten Reiseprogrammen, hast deinen Stil gefunden, bist richtig gut darin. Der Trip kann aber in diesem Jahr wegen Corona nicht wie gewohnt stattfinden. Du musst alles neu erfinden, dich in ein neues System reindenken, dich von deinen Träumen verabschieden, dir andere Fähigkeiten draufschaffen. Dann kann der Sommer mit deinen Freund*innen trotzdem im positiven Sinne unvergesslich werden ? für Dich und vor allem für diejenigen in deinem Freundeskreis, die gerade in einer Krise stecken ? und die die Welt wird wieder ein kleines bisschen besser.
?Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.?
Und so geht das Leben weiter, es entsteht täglich Neues, wächst und bringt Frucht. Auf diesem Bild ist zwar kein Weizenhalm zu sehen, sondern eine sehr junge Paprikapflanze, aber die ist auch aus einem einzigen Korn gesprossen, wird wachsen und Früchte tragen.
Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt.
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
Wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
Unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn ?
Hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
(evangelisches Gesangbuch Nr. 98)
Es ist ein Getreidekorn ? genaugenommen ein Dinkelkorn, eine Urform des Weizens. Wenn man es so auf die Erde legt, wird es vertrocknen, verfaulen oder gefressen. Wenn man es mit Erde zudeckt, wächst vielleicht etwas draus.
Aber bevor etwas wächst, wird das Korn selbst seine Gestalt verlieren. Die Schale quillt zunächst auf, dann platzt sie und ein Keimling geht daraus hervor. Das Korn selbst stirbt, verrottet, verschwindet.
?Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.? (Johannes 12, 24 ? mitten aus dem Predigttext für nächsten Sonntag)
Dieses Bild wird gern genommen, wenn es um den Tod geht. Als Symbol für die Auferstehung in einer neuen Gestalt, einem besseren und ewigen Leben.
Jesus hat dieses Gleichnis vielleicht verwendet, um seinen Jüngern und allen anderen zu verstehen zu geben: wenn ihr euer altes Leben nicht aufgebt, nicht bereit seid, euch zu ändern, vor allem eure Lebensweise, die euch bisher zu dem gemacht hat, der ihr seid, dann bleibt alles, was ihr von mir gelernt habt, bei euch und verschwindet nutzlos.
Wenn ihr aber wollt, dass wir viele werden, dass es weitergeht, dann müsst Ihr euch verändern, euch ganz und gar einlassen, euch am Ende sogar selbst aufgeben.
Das ist ziemlich radikal. Es waren aber auch radikale Zeiten, in denen Jesus als Mensch unter Menschen gelebt hat. Ihr müsst nicht eure Familien und Freunde aufgeben, die Schule oder den Job hinschmeißen und Fische und Brote verteilen, um euren Beitrag zu leisten. Aber vielleicht mal gewohnte Wege verlassen. Aushalten, dass Leben Veränderung bedeutet, statt krampfhaft an allem festzuhalten, woran man sich gewöhnt hat. Den Fall in die dunkle Erde wagen und sich so verändern, dass man nicht mehr so ist wie vorher.
Klingt sehr theoretisch? Hier ein paar Beispiele:
Du hast längst kapiert wie mies Plastik für die Welt ist. Aber es ist superanstrengend darauf zu verzichten. Aber wenn alle so weitermachen ist unser Planet bald in ein Ganzkörperkondom gehüllt. Dann ist Schluss mit dem Leben auf der Erde. Stattdessen könntest du nach und nach, eins nach dem anderen umstellen. Z.B. keine Plastikzahnbürsten mehr kaufen. Oder Getränke nur noch in Glaspfandflaschen. Und wenn du dich daran gewöhnt hast, nimmst du dir das nächste vor.
Du warst sehr glücklich verliebt. Nun hat dein Lover Schluss gemacht. Du hast das Gefühl, ohne die Beziehung nicht weiterleben zu können. Wenn du daran festhältst, bleibst du allein und unglücklich. Wenn du dir etwas Neues suchst, auf dass du deine Liebe und Aufmerksamkeit lenken kannst, wirst du dich entwickeln, verändern und innerlich wachsen. Du bist dann auch ein größerer Gewinn für andere. Und ein neuer Lover ist vielleicht nicht weit weg.
Du hast dich auf eine Urlaubsreise gefreut, wolltest mit Freund*innen wegfahren, vielleicht sogar zum wiederholten Mal. Du bist Expert*in im Planen von perfekten Reiseprogrammen, hast deinen Stil gefunden, bist richtig gut darin. Der Trip kann aber in diesem Jahr wegen Corona nicht wie gewohnt stattfinden. Du musst alles neu erfinden, dich in ein neues System reindenken, dich von deinen Träumen verabschieden, dir andere Fähigkeiten draufschaffen. Dann kann der Sommer mit deinen Freund*innen trotzdem im positiven Sinne unvergesslich werden ? für Dich und vor allem für diejenigen in deinem Freundeskreis, die gerade in einer Krise stecken ? und die die Welt wird wieder ein kleines bisschen besser.
?Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.?
Und so geht das Leben weiter, es entsteht täglich Neues, wächst und bringt Frucht. Auf diesem Bild ist zwar kein Weizenhalm zu sehen, sondern eine sehr junge Paprikapflanze, aber die ist auch aus einem einzigen Korn gesprossen, wird wachsen und Früchte tragen.
Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt.
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
Wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
Unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn ?
Hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
(evangelisches Gesangbuch Nr. 98)
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