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Samstag, 14. November 2020
Robin Hood – Gedanken zu einem erstaunlichen Predigttext
c. fabry, 12:27h
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C/Lukas16%2C1-9
Noch einmal zur Erklärung: Ein Verwalter steht in Verdacht, seinen reichen Boss um Geld zu erleichtern. Die Kündigung droht. Hart arbeiten kann er nicht, betteln mag er nicht. Er sucht seinen Vorteil, indem er denen, die seinem Boss etwas schulden, die Schuldscheine fälscht, sodass sie weniger zahlen müssen. Davon erhofft er sich, dass sie ihn bei sich aufnehmen und versorgen, wenn er Hilfe braucht.
Jesus findet das Verhalten richtig. Das ist klug und weitsichtig. Der Verwalter sorgt für sich, indem er den Armen etwas zukommen lässt, das ein Reicher von ihnen erpresst hat. Das findet Jesus besser, als dem Reichen treu zu dienen und ihm zu helfen, noch reicher zu werden.
Ich finde die Geschichte erfrischend und sehr anarchisch, so ein richtiges Robin Hood-Gleichnis. Doch ich glaube es geht hier eigentlich nicht um das, was in der Geschichte erzählt wird.
Der Text geht natürlich weiter und Jesus meinte, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten, also die Gebildeten, die mächtigen Anführer, die sich einbildeten, alles richtig zu machen und die auf die einfachen Leute herabblickten, dass diese Leute viel zu sehr damit beschäftigt sind, sich an Regeln zu halten, andere zu überwachen und sich selbst toll zu finden. Außerdem waren sie oft vermögender als der Rest. Und das fand Jesus auch blöd, wenn Menschen Geld und Besitz höher bewerten als alles andere. Sicher würde er auf den Tisch hauen, wenn er mitbekäme, dass in seiner Kirche Mitarbeiter eine Abmahnung bekommen, wenn sie sich mal um ein paar Euro verrechnet haben oder nicht erklären können, wo das Geld für die Pfandflaschen geblieben ist.
Es ist besser, einfach das zu tun, was sich richtig anfühlt. Helfen, wo es nötig ist, teilen wo es ungerecht verteilt ist und auch Gutes zu tun aus Eigennutz – schadet ja keinem, wenn man selbst auch etwas davon hat.
Noch einmal zur Erklärung: Ein Verwalter steht in Verdacht, seinen reichen Boss um Geld zu erleichtern. Die Kündigung droht. Hart arbeiten kann er nicht, betteln mag er nicht. Er sucht seinen Vorteil, indem er denen, die seinem Boss etwas schulden, die Schuldscheine fälscht, sodass sie weniger zahlen müssen. Davon erhofft er sich, dass sie ihn bei sich aufnehmen und versorgen, wenn er Hilfe braucht.
Jesus findet das Verhalten richtig. Das ist klug und weitsichtig. Der Verwalter sorgt für sich, indem er den Armen etwas zukommen lässt, das ein Reicher von ihnen erpresst hat. Das findet Jesus besser, als dem Reichen treu zu dienen und ihm zu helfen, noch reicher zu werden.
Ich finde die Geschichte erfrischend und sehr anarchisch, so ein richtiges Robin Hood-Gleichnis. Doch ich glaube es geht hier eigentlich nicht um das, was in der Geschichte erzählt wird.
Der Text geht natürlich weiter und Jesus meinte, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten, also die Gebildeten, die mächtigen Anführer, die sich einbildeten, alles richtig zu machen und die auf die einfachen Leute herabblickten, dass diese Leute viel zu sehr damit beschäftigt sind, sich an Regeln zu halten, andere zu überwachen und sich selbst toll zu finden. Außerdem waren sie oft vermögender als der Rest. Und das fand Jesus auch blöd, wenn Menschen Geld und Besitz höher bewerten als alles andere. Sicher würde er auf den Tisch hauen, wenn er mitbekäme, dass in seiner Kirche Mitarbeiter eine Abmahnung bekommen, wenn sie sich mal um ein paar Euro verrechnet haben oder nicht erklären können, wo das Geld für die Pfandflaschen geblieben ist.
Es ist besser, einfach das zu tun, was sich richtig anfühlt. Helfen, wo es nötig ist, teilen wo es ungerecht verteilt ist und auch Gutes zu tun aus Eigennutz – schadet ja keinem, wenn man selbst auch etwas davon hat.
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Samstag, 7. November 2020
Allzeit bereit
c. fabry, 15:00h
Der folgende Text – Predigttext für den 08.11. - ist voll von interessanten Anknüpfungspunkten:
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C/1.Thessalonicher5%2C1-11
Ich konzentriere mich aber auf einen Gedanken.
Damals gingen die ersten Christen davon aus, dass das Ende der Welt, das jüngste Gericht und die Wiederkehr Jesu unmittelbar bevor standen, also in zwei Tagen oder in drei Monaten oder in vier Jahren. Dass sich 2000 Jahre später immer noch nichts Wesentliches im Hinblick auf diese Erwartung ereignet hat, hätten sie wohl nicht für möglich gehalten.
Ich selbst glaube ja, dass alle ihren ganz privaten Weltuntergang erleben – am Tag unseres Todes. Natürlich glaube ich auch an die Endlichkeit unseres Himmelskörpers, spätestens wenn die Sonne sich ein letztes Mal aufbäumt und hier alles verdampft ist Schluss. Aber das hat in diesen Tagen kaum Relevanz.
Was aber Relevanz besitzt, ist die Haltung, jederzeit so mit sich in der Welt im Reinen sein zu wollen, dass man abtreten kann ohne offene Rechnungen, ungesagte Entschuldigungen und weitere Versäumnisse. Es gibt ja diese saisonale Religiosität, also ein bisschen Pipi in den Augen wenn Heilig Abend in der Kirche unterm Lichterbaum Oh Du Fröhliche gesungen wird. Oder die Ergriffenheit bei Hochzeiten. Die brave Anpassung an die spirituelle Praxis bei Initiationsriten wie Taufe oder Konfirmation. Und die allseits beliebte Wohlfühl-Spiritualität, so ab und zu, ein bisschen Taizé-Atmo, mit Kerzen und singenden Mönchen, alles in warmes Orange getaucht, zur Ruhe kommen, entspannen.
Der Verfasser des Thessalonicherbriefes erklärt, dass es um mehr geht, dass Glaube kein Selbsbedienungsladen für Befindlichkeitsverbesserung ist, sondern eine Haltung, eine Entscheidung, ein konsequentes Umsetzen, täglich und unter allen Umständen. So wie das Gender Mainstreaming in Sprache, Pädagogik, Politik und Wirtschaft – manchmal schwierig umzusetzen, manchmal hat man auch keine Lust, ständig muss man gegen Widerstände ankämpfen, ausgelacht wird man auch dauernd…
Als Christ*in zu leben ist anstrengend, aber lohnt sich; nicht nur für den eigenen Seelenfrieden, sondern für die Welt. Es wäre schon viel gewonnen, wenn zumindest die, die sich Christen nennen, das beherzigen würden. Liebe statt Hass predigen würden und das auch lebten. Und dieser Appell richtet sich nicht nur an durchgeknallte amerikanische Evangelikale, die zu uninformiert sind, um zu erkennen, dass der amtierende Präsident eine zutiefst unchristliche Politik betreibt, sondern an jede und jeden von uns, täglich und in jedem Moment.
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C/1.Thessalonicher5%2C1-11
Ich konzentriere mich aber auf einen Gedanken.
Damals gingen die ersten Christen davon aus, dass das Ende der Welt, das jüngste Gericht und die Wiederkehr Jesu unmittelbar bevor standen, also in zwei Tagen oder in drei Monaten oder in vier Jahren. Dass sich 2000 Jahre später immer noch nichts Wesentliches im Hinblick auf diese Erwartung ereignet hat, hätten sie wohl nicht für möglich gehalten.
Ich selbst glaube ja, dass alle ihren ganz privaten Weltuntergang erleben – am Tag unseres Todes. Natürlich glaube ich auch an die Endlichkeit unseres Himmelskörpers, spätestens wenn die Sonne sich ein letztes Mal aufbäumt und hier alles verdampft ist Schluss. Aber das hat in diesen Tagen kaum Relevanz.
Was aber Relevanz besitzt, ist die Haltung, jederzeit so mit sich in der Welt im Reinen sein zu wollen, dass man abtreten kann ohne offene Rechnungen, ungesagte Entschuldigungen und weitere Versäumnisse. Es gibt ja diese saisonale Religiosität, also ein bisschen Pipi in den Augen wenn Heilig Abend in der Kirche unterm Lichterbaum Oh Du Fröhliche gesungen wird. Oder die Ergriffenheit bei Hochzeiten. Die brave Anpassung an die spirituelle Praxis bei Initiationsriten wie Taufe oder Konfirmation. Und die allseits beliebte Wohlfühl-Spiritualität, so ab und zu, ein bisschen Taizé-Atmo, mit Kerzen und singenden Mönchen, alles in warmes Orange getaucht, zur Ruhe kommen, entspannen.
Der Verfasser des Thessalonicherbriefes erklärt, dass es um mehr geht, dass Glaube kein Selbsbedienungsladen für Befindlichkeitsverbesserung ist, sondern eine Haltung, eine Entscheidung, ein konsequentes Umsetzen, täglich und unter allen Umständen. So wie das Gender Mainstreaming in Sprache, Pädagogik, Politik und Wirtschaft – manchmal schwierig umzusetzen, manchmal hat man auch keine Lust, ständig muss man gegen Widerstände ankämpfen, ausgelacht wird man auch dauernd…
Als Christ*in zu leben ist anstrengend, aber lohnt sich; nicht nur für den eigenen Seelenfrieden, sondern für die Welt. Es wäre schon viel gewonnen, wenn zumindest die, die sich Christen nennen, das beherzigen würden. Liebe statt Hass predigen würden und das auch lebten. Und dieser Appell richtet sich nicht nur an durchgeknallte amerikanische Evangelikale, die zu uninformiert sind, um zu erkennen, dass der amtierende Präsident eine zutiefst unchristliche Politik betreibt, sondern an jede und jeden von uns, täglich und in jedem Moment.
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Sonntag, 1. November 2020
Wo ist Gott eigentlich, wenn man ihn braucht?
c. fabry, 00:35h
Geht Ihnen das auch so? Es gibt so viele Stellen, an denen man das beherzte Eingreifen eines allmächtigen Schöpfers herbeisehnt. Aber niemand greift ein. Es wird einfach immer schlimmer. In Jeremia 29, 13 (Teil des Predigttextes am 01.11.2020) heißt es: „Ihr werdet mich suchen und finden, denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der Herr, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.“
Wie und wo suchen Sie Gott? Und wie geht das: „von ganzem Herzen“? Konzentriert? Ohne jegliche Ablenkung?
Und wenn Sie ihn dann gefunden haben, was versprechen Sie sich davon?
Wie und wo suchen Sie Gott? Und wie geht das: „von ganzem Herzen“? Konzentriert? Ohne jegliche Ablenkung?
Und wenn Sie ihn dann gefunden haben, was versprechen Sie sich davon?
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