... newer stories
Samstag, 30. November 2019
Fürsorge
c. fabry, 15:07h
Sorg ich für dich
sorgst du für mich
ich denk' das funzt
wo wir versagen
kein grund zu klagen
gott sorgt für uns
tröstet wie eine mutter
gibt wie ein bauer futter
behütet wie ein zelt
erfreut uns wie ein lover
beschützt uns undercover
trägt wie ein starker held
komisch viele fallen
weinen, taumeln, lallen
werden niemals satt
ungeliebt wie müll
hoffnungslos und still
das leben macht sie platt
sorgst du für zwei
sorg' ich für drei
das wäre ein test
wo wir versagen
wo viele klagen
macht gott den rest
(entstanden am Ewigkeitssonntag, passt aber zum Predigttext am 1. Advent: Römer 13 8-12. Wer den lesen will, hier aus der neuen Genfer Übersetzung
Liebe, das grundlegende Gebot
8 Bleibt niemand etwas schuldig! Was ihr einander jedoch immer schuldet, ist Liebe. Denn wer den anderen liebt, hat damit das Gesetz erfüllt. 9 Wenn nämlich das Gesetz sagt: »Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst keinen Mord begehen, du sollst nicht stehlen, du sollst der Begierde keinen Raum geben!«[1], dann sind diese und alle anderen Gebote in dem einen Wort zusammengefasst: »Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!«[2] 10 Die Liebe tut dem Mitmenschen nichts Böses an. Darum ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
Leben im Licht – das Gebot der Stunde
11 Bei dem allem seid euch bewusst, in was für einer entscheidenden Zeit wir leben. Unsere Rettung ist jetzt noch näher als damals, als wir zum Glauben kamen, und es ist höchste Zeit, dass ihr aus dem Schlaf aufwacht. 12 Die Nacht geht zu Ende, bald bricht der Tag an. Darum wollen wir uns von allem trennen, was man im Dunkeln tut, und die Waffen des Lichts ergreifen. )
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 22. November 2019
Wer zu spät kommt… Zum Predigttext am Ewigkeitssonntag, 24.11.2019
c. fabry, 13:11h
Im Matthäus-Evangelium im 25. Kapitel wird berichtet, wie Jesus folgende Geschichte erzählte, die ich mit ein paar Zwischenfragen gelegentlich unterbrechen will.
Um sie richtig einordnen zu können, hilft es, folgendes zu wissen:
Der Text, um den es geht, gehört zu Jesu Reden über die Endzeit. In den Beiden Texten davor geht es zum einen darum, dass es viele Zeichen gibt, die auf die Endzeit hindeuten, die die meisten aber nicht zu deuten wissen und darum, immer so zu handeln, als könnte Gott einen jederzeit überraschen und zur Rechenschaft ziehen.
Im folgenden Gleichnis geht es um eine Hochzeit. Zur Zeit Jesu war es Brauch, dass der Vater des Bräutigams entschied, wann die Hochzeit stattfand. Es musste erst einmal alles für die Zeremonie und das Leben danach vorbereitet werden. Normalerweise holte der Bräutigam seine Braut zur Mitternachtsstunde: dann erklangen Schofar-Hörner und Menschen mit Fackeln oder brennenden Öllampen zogen zum Haus der Braut, die dann nur noch wenig Zeit hatte, sich vorzubereiten.
Das Gleichnis von den klugen und den törichten Brautjungfern
1 »Wenn der Menschensohn kommt, wird es mit dem Himmelreich wie mit zehn Brautjungfern sein, die ihre Fackeln nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. 2 Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug. 3 Die Törichten nahmen zwar ihre Fackeln mit, aber keinen Ölvorrat.
Zwischenfrage: Wieso dachten die „törichten“ Frauen nicht daran, ein Fläschchen mit Öl zum Nachfüllen mitzunehmen? Waren sie abgelenkt vom Alltagsstress? Haben sie die Situation falsch eingeschätzt und nicht erwartet, dass das Öl viele Stunden reichen musste? Waren sie halbherzig bei der Sache? In einer modernen Version würde ich erzählen, sie nahmen ihre halb aufgeladenen Handys mit, dachten aber nicht daran, auch noch eine volle Powerbank einzupacken. Im Text heißt es dann weiter:
4 Die Klugen dagegen hatten außer ihren Fackeln auch Gefäße mit Öl dabei. 5 Als sich nun die Ankunft des Bräutigams verzögerte, wurden sie alle müde und schliefen ein. 6 Mitten in der Nacht ertönte plötzlich der Ruf: ›Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!‹ 7 Die Brautjungfern wachten alle auf und machten sich daran, ihre Fackeln in Ordnung zu bringen. 8 Die Törichten sagten zu den Klugen: ›Gebt uns etwas von eurem Öl; unsere Fackeln gehen aus.‹
Zwischenfrage: Wie haben sich die „Törichten“ wohl in diesem Moment gefühlt? Was haben sie gedacht, als sie aufwachten und sahen, dass das Öl zur Neige ging? Scheiße, hätte ich doch noch eine Flasche eingepackt, wie blöd bin ich eigentlich! Oder: Hups, das hätte ich nicht erwartet, aber was soll‘s, die Supergirls, die immer alles richtig machen und an alles denken können mir bestimmt was abgeben. Vielleicht aber auch: Hilfe! Hilfe! Was soll ich denn jetzt machen? Oh, was für ein Unglück, jetzt kann ich ja gar nicht im Zug mitlaufen. Wo kriege ich denn jetzt noch Öl her? Vielleicht sind die schlauen Frauen ja so gut und geben mir was ab. Was auch immer sie gedacht haben, die Reaktion wird im Text folgendermaßen geschildert:
9 Aber die Klugen erwiderten: ›Das können wir nicht, es reicht sonst weder für uns noch für euch. Geht doch zu einem Kaufmann und holt euch selbst, was ihr braucht!‹
Zwischenfrage: Was die wohl gedacht haben, die schlauen Frauen? Elende Schlampen, kriegen nie irgendwas gebacken, sollen gefälligst selbst sehen, wie sie an Öl kommen. Oder: Unverschämtheit! Unfassbar, wie die sich erdreisten uns anzubetteln. Denken immer nur von zwölf bis Mittag, machen Witze über uns, weil wir immer so korrekt sind und wenn sie dann mit ihrem Larifari auf die Schnauze fliegen, sollen wir sie wieder aus der Scheiße ziehen. Zum Dank tanzen sie nachher auf der Hochzeit mit den schönsten Männern und zeigen uns eine lange Nase. Sollen sie doch in den Laden gehen. Ist ja nicht weit, vielleicht schaffen sie es noch rechtzeitig. Ich hoffe allerdings, dass sie es nicht schaffen.
Im Text geht es weiter
10 Während die Törichten weg waren, um Öl zu kaufen, kam der Bräutigam. Die fünf, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal. Dann wurde die Tür geschlossen. 11 Später kamen auch die anderen Brautjungfern und riefen: ›Herr, Herr, mach uns auf!‹ 12 Doch der Bräutigam antwortete: ›Ich kann euch nur das eine sagen: Ich kenne euch nicht!‹«
Zwischenfrage: Was die Braut da wohl gedacht hat? Waren es vielleicht einige ihrer Freundinnen, die vom Bräutigam ausgesperrt wurden? Fühlte sie sich übergangen, um ihren Partyspaß betrogen oder war sie froh, dass die halbherzigen Chicks, die sie vielleicht nur ausnutzen wollten, der Hochzeitsfeier nicht den Glanz nehmen konnten?
Die Geschichte endet hier und im Bibeltext heißt es:
13 »Seid also wachsam!«, ´schloss Jesus.` »Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde im Voraus.«
Für mich ist dieser Bibeltext das Korrektiv zum Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg - ein Gleichnis, das u.a. besagt, dass es nicht darauf ankommt, wie lange man treu, fromm und im wahren Glauben gelebt hat, sondern, dass man irgendwann in seinem Leben an den Punkt kommt, sich für den „richtigen“ Weg zu entscheiden und dann wird kein Unterschied gemacht zwischen lebenslang Gläubigen und denen, die auf den letzten Drücker dazu gekommen sind.
Vielleicht hat Jesus später dieses Gleichnis erzählt, um Missverständnissen vorzugreifen, damit niemand sich überlegt, ach, ich kann ja leben wie die Sau im Hühnerhof, andere betrügen, ausnutzen, demütigen und dabei vortrefflich für mich sorgen und gegen Ende meines Lebens werde ich dann einfach altersmilde und alles ist wieder gut. Niemand ist mehr sauer auf mich, alles wird mir verziehen und nach meinem Ableben gelange ich direkt ins Paradies.
Stattdessen spricht Jesus eine Warnung aus: Den Entschluss, ein besserer Mensch zu werden, sollte man nicht vor sich herschieben wie eine lästige Aufgabe, denn man weiß nie, wie schnell man „in die Ewigkeit abberufen“ wird. Das kann schon in den nächsten fünf Minuten passieren und wenn man es bis dahin nicht geschafft hat, ist es zu spät, dann lässt sich nichts mehr reparieren und geraderücken.
Es gilt auch die Warnung vor zu viel Ablenkung und Halbherzigkeit. Wer nicht richtig bei der Sache ist, der betrügt am Ende sich selbst. Wer kein Öl zum Nachfüllen hat, keine geladene Powerbank fürs Handy, der darf nicht mitmachen, gehört nicht dazu, bleibt vor der Tür und zwar endgültig.
Ich fand die klugen Jungfrauen und den Bräutigam immer zum Kotzen und alles andere als christlich in ihrem Verhalten. Aber es handelt sich ja auch nur um ein Gleichnis, ein Bild, um verständlich zu erklären, dass man nicht wissen kann, wieviel Zeit einem noch bleibt, es endlich richtig zu machen. Also fangt verdammt nochmal sofort damit an! Amen
Um sie richtig einordnen zu können, hilft es, folgendes zu wissen:
Der Text, um den es geht, gehört zu Jesu Reden über die Endzeit. In den Beiden Texten davor geht es zum einen darum, dass es viele Zeichen gibt, die auf die Endzeit hindeuten, die die meisten aber nicht zu deuten wissen und darum, immer so zu handeln, als könnte Gott einen jederzeit überraschen und zur Rechenschaft ziehen.
Im folgenden Gleichnis geht es um eine Hochzeit. Zur Zeit Jesu war es Brauch, dass der Vater des Bräutigams entschied, wann die Hochzeit stattfand. Es musste erst einmal alles für die Zeremonie und das Leben danach vorbereitet werden. Normalerweise holte der Bräutigam seine Braut zur Mitternachtsstunde: dann erklangen Schofar-Hörner und Menschen mit Fackeln oder brennenden Öllampen zogen zum Haus der Braut, die dann nur noch wenig Zeit hatte, sich vorzubereiten.
Das Gleichnis von den klugen und den törichten Brautjungfern
1 »Wenn der Menschensohn kommt, wird es mit dem Himmelreich wie mit zehn Brautjungfern sein, die ihre Fackeln nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. 2 Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug. 3 Die Törichten nahmen zwar ihre Fackeln mit, aber keinen Ölvorrat.
Zwischenfrage: Wieso dachten die „törichten“ Frauen nicht daran, ein Fläschchen mit Öl zum Nachfüllen mitzunehmen? Waren sie abgelenkt vom Alltagsstress? Haben sie die Situation falsch eingeschätzt und nicht erwartet, dass das Öl viele Stunden reichen musste? Waren sie halbherzig bei der Sache? In einer modernen Version würde ich erzählen, sie nahmen ihre halb aufgeladenen Handys mit, dachten aber nicht daran, auch noch eine volle Powerbank einzupacken. Im Text heißt es dann weiter:
4 Die Klugen dagegen hatten außer ihren Fackeln auch Gefäße mit Öl dabei. 5 Als sich nun die Ankunft des Bräutigams verzögerte, wurden sie alle müde und schliefen ein. 6 Mitten in der Nacht ertönte plötzlich der Ruf: ›Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!‹ 7 Die Brautjungfern wachten alle auf und machten sich daran, ihre Fackeln in Ordnung zu bringen. 8 Die Törichten sagten zu den Klugen: ›Gebt uns etwas von eurem Öl; unsere Fackeln gehen aus.‹
Zwischenfrage: Wie haben sich die „Törichten“ wohl in diesem Moment gefühlt? Was haben sie gedacht, als sie aufwachten und sahen, dass das Öl zur Neige ging? Scheiße, hätte ich doch noch eine Flasche eingepackt, wie blöd bin ich eigentlich! Oder: Hups, das hätte ich nicht erwartet, aber was soll‘s, die Supergirls, die immer alles richtig machen und an alles denken können mir bestimmt was abgeben. Vielleicht aber auch: Hilfe! Hilfe! Was soll ich denn jetzt machen? Oh, was für ein Unglück, jetzt kann ich ja gar nicht im Zug mitlaufen. Wo kriege ich denn jetzt noch Öl her? Vielleicht sind die schlauen Frauen ja so gut und geben mir was ab. Was auch immer sie gedacht haben, die Reaktion wird im Text folgendermaßen geschildert:
9 Aber die Klugen erwiderten: ›Das können wir nicht, es reicht sonst weder für uns noch für euch. Geht doch zu einem Kaufmann und holt euch selbst, was ihr braucht!‹
Zwischenfrage: Was die wohl gedacht haben, die schlauen Frauen? Elende Schlampen, kriegen nie irgendwas gebacken, sollen gefälligst selbst sehen, wie sie an Öl kommen. Oder: Unverschämtheit! Unfassbar, wie die sich erdreisten uns anzubetteln. Denken immer nur von zwölf bis Mittag, machen Witze über uns, weil wir immer so korrekt sind und wenn sie dann mit ihrem Larifari auf die Schnauze fliegen, sollen wir sie wieder aus der Scheiße ziehen. Zum Dank tanzen sie nachher auf der Hochzeit mit den schönsten Männern und zeigen uns eine lange Nase. Sollen sie doch in den Laden gehen. Ist ja nicht weit, vielleicht schaffen sie es noch rechtzeitig. Ich hoffe allerdings, dass sie es nicht schaffen.
Im Text geht es weiter
10 Während die Törichten weg waren, um Öl zu kaufen, kam der Bräutigam. Die fünf, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal. Dann wurde die Tür geschlossen. 11 Später kamen auch die anderen Brautjungfern und riefen: ›Herr, Herr, mach uns auf!‹ 12 Doch der Bräutigam antwortete: ›Ich kann euch nur das eine sagen: Ich kenne euch nicht!‹«
Zwischenfrage: Was die Braut da wohl gedacht hat? Waren es vielleicht einige ihrer Freundinnen, die vom Bräutigam ausgesperrt wurden? Fühlte sie sich übergangen, um ihren Partyspaß betrogen oder war sie froh, dass die halbherzigen Chicks, die sie vielleicht nur ausnutzen wollten, der Hochzeitsfeier nicht den Glanz nehmen konnten?
Die Geschichte endet hier und im Bibeltext heißt es:
13 »Seid also wachsam!«, ´schloss Jesus.` »Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde im Voraus.«
Für mich ist dieser Bibeltext das Korrektiv zum Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg - ein Gleichnis, das u.a. besagt, dass es nicht darauf ankommt, wie lange man treu, fromm und im wahren Glauben gelebt hat, sondern, dass man irgendwann in seinem Leben an den Punkt kommt, sich für den „richtigen“ Weg zu entscheiden und dann wird kein Unterschied gemacht zwischen lebenslang Gläubigen und denen, die auf den letzten Drücker dazu gekommen sind.
Vielleicht hat Jesus später dieses Gleichnis erzählt, um Missverständnissen vorzugreifen, damit niemand sich überlegt, ach, ich kann ja leben wie die Sau im Hühnerhof, andere betrügen, ausnutzen, demütigen und dabei vortrefflich für mich sorgen und gegen Ende meines Lebens werde ich dann einfach altersmilde und alles ist wieder gut. Niemand ist mehr sauer auf mich, alles wird mir verziehen und nach meinem Ableben gelange ich direkt ins Paradies.
Stattdessen spricht Jesus eine Warnung aus: Den Entschluss, ein besserer Mensch zu werden, sollte man nicht vor sich herschieben wie eine lästige Aufgabe, denn man weiß nie, wie schnell man „in die Ewigkeit abberufen“ wird. Das kann schon in den nächsten fünf Minuten passieren und wenn man es bis dahin nicht geschafft hat, ist es zu spät, dann lässt sich nichts mehr reparieren und geraderücken.
Es gilt auch die Warnung vor zu viel Ablenkung und Halbherzigkeit. Wer nicht richtig bei der Sache ist, der betrügt am Ende sich selbst. Wer kein Öl zum Nachfüllen hat, keine geladene Powerbank fürs Handy, der darf nicht mitmachen, gehört nicht dazu, bleibt vor der Tür und zwar endgültig.
Ich fand die klugen Jungfrauen und den Bräutigam immer zum Kotzen und alles andere als christlich in ihrem Verhalten. Aber es handelt sich ja auch nur um ein Gleichnis, ein Bild, um verständlich zu erklären, dass man nicht wissen kann, wieviel Zeit einem noch bleibt, es endlich richtig zu machen. Also fangt verdammt nochmal sofort damit an! Amen
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 17. November 2019
Mal mir das Bild vom Tod...
c. fabry, 20:49h
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories