Donnerstag, 18. Juli 2019
Tod besiegt? Papperlapapp!
Zum Bibeltext in Johannes 20, 11-23

In Gottesdiensten heißt es oft: „Jesus Christus hat den Tod besiegt.“ (Eine biblische Formulierung). Wenn man dann in der Familie oder im Freundeskreis einen an Krebs Sterbenden begleitet oder einen tödlichen Verkehrsunfall zu beklagen hat, kommt einem dieser Satz wie der blanke Hohn vor. Erst recht, wenn man sich in der Welt umsieht und wahrnimmt, was da überall so los ist.
Natürlich wird nach wie vor gestorben. Der Tod ist nicht verschwunden. Aber Jesus hat ihm tatsächlich die Macht genommen. Die Auferstehungsgeschichte ist eine Hoffnungsgeschichte. Auch wenn täglich Menschen sterben, hört das Leben nicht auf. Aus allem was stirbt, wächst neues Leben. Durch seinen Opfertod in Verbindung mit den Erfahrungen, die seine Anhänger danach gemacht haben, hat Jesus dem Tod seinen Schrecken genommen. Unser Leben hinterlässt Spuren und vielleicht kommt da etwas, das wir nicht kennen, wenn unser Körper seinen Geist loslässt. Wenn nichts kommt, ist es auch nicht schlimm. Man darf gespannt sein.

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Mittwoch, 17. Juli 2019
Das Kreuz mit mit dem Kreuz – bitte jeder nur eins
Zum Bibeltext in Markus 15,1-41

Oft karikiert und es verstört zu Recht, dass eine Religionsgemeinschaft sich ein Folteropfer auf seinem Marterpfahl hinstellt oder hängt und sich in seinen Gebeten an diese Bild richtet. Bleibt trotzdem ein beliebtes Symbol, will ich jetzt nicht vertiefen, vielleicht ein anderes Mal.
Zum Kreuzestod Jesu haben viele beigetragen, da gibt es keinen Hauptschuldigen. Und darum geht es in dieser Geschichte: Wir haben alle Anteil am Leiden in dieser Welt: uns wird Leid zugefügt und wir fügen anderen Leid zu.
Wenn Ihr über euch nachdenkt, an wem ihr schuldig geworden seid, was empfindet Ihr dann? Verdrängt Ihr es oder regt sich Scham, Reue oder Schadenfreude?
Und wenn ihr darüber nachdenkt, wer Euch Schlimmes angetan hat: Wie haltet ihr es mit der Vergebung?
Ich glaube ja, dass man tatsächlich nur Vergebung annehmen kann, wenn man auch selbst vergeben kann. Das klappt aber nicht immer. Doch wenn man es schafft, hat es etwas Befreiendes und Entlastendes. Allerdings suche ich selbst in manchen Fällen noch nach Wegen, wie ich endlich vergeben kann. Aber nicht alles auf einmal. Immer nur ein Kreuz ;-)

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Montag, 15. Juli 2019
Religion - ein evolutionäres Skill zum Erhalt der Art
Von außen betrachtet ist es schon amüsant, dass ein Großteil der menschlichen Spezies einem der drei monotheistischen Hirngespinste frönt, welche auf den mehr als 3000 Jahren alten Halluzinationen eines inzuchtgeschädigten, mental beeinträchtigten und epilepsiekranken Pharaos basieren. Der komplette Abrahamismus ist aus heutiger Sicht ein überflüssiger Anachronismus aus dem Zeitalter der Antike. Die Fähigkeit des Gehirns zu „religiösen Leistungen“ ist im Sinne einer neurologische Funktion eng an die Integrität neuronaler Strukturen geknüpft und hat(te) sicherlich gemäß der Darwin‘schen Evolutionslehre Überlebensvorteile für die Spezies Mensch erbracht (v.a. Angstabfuhr, Angstregulation). Ein Teil der menschlichen Spezies hat sich das Phänomen Religion schnell zu Nutze gemacht: Für den Ungebildeten ist sie Wahrheit, für den Gebildeten ist sie Lüge und für den Machthungrigen ist sie nützlich.
Über die prinzipielle Existenz und Beschaffenheit von „etwas Göttlichem“ lässt sich durchaus diskutieren. Das anthropomorphe Gottesbild der Weltkirchen hingegen ist aber eine primitive kindliche Vorstellung: Schlichtweg der Versuch des menschlichen Gehirns, zu fassen, was ihm nicht fassbar ist und eben vor allem ein Produkt jener Machthungrigen, die Religion bzw. Religiosität instrumentalisieren, um Macht auszuüben.
Allerdings scheint die „Existenz“ eines übergeordneten Bewusstseins (Gott, wenn man so will) allein schon aus physikalischen Gründen zwingend notwendig, da nichts aus sich selbst heraus in Bewegung gesetzt wird. Es gibt kein Perpetuum Mobile. Ex nihilo nihil.
Insofern scheint das pantheistische Gottesbild das realistischste zu sein.

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