Samstag, 5. März 2022
Wer seine Seele verkauft
Wenn ein Kindergartenkind sich von einem anderen Kindergartenkind ins Unrecht gesetzt fühlt, holt es sich Hilfe bei den Erwachsenen. So läuft es auch noch in den ersten beiden Grundschuljahren, doch danach lernen Kinder, ihre Streitigkeiten untereinander auszutragen, solange sie den Rahmen des Tragbaren nicht sprengen.

Leider gibt es Erwachsene, die diese Selbstständigkeit nie erreichen. Immer, wenn es schwierig wird, schreien sie nach den Verantwortlichen, nach dem starken Staat. Um als Sieger aus einer Auseinandersetzung hervorzugehen, verraten manche sogar ihre Werte, holen sich Unterstützung bei Menschen oder Organisationen, die sie eigentlich verachten.

So agieren auch die Adressat*innen dieses biblischen Briefes.

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Korinther6%2C1-10

Probleme durch Streitigkeiten innerhalb einer jungen Gemeinde sollen von Externen gelöst werden, Externe, denen die Werte christlichen Lebens nichts bedeuten, die sie womöglich mit Füßen treten. Der Verfasser rät dazu, im Zweifelsfall den einen oder anderen Nachteil gleichmütig in Kauf zu nehmen, das sei besser, als sich mit den falschen Leuten einzulassen.

Und man sieht ja, was dabei herauskommt, wenn man Geschäfte mit Kriegsverbrechern macht. Wissen wir ja nicht erst seit ein bis zwei Wochen, dass Putin ein Lügner und Mörder ist.

Die falschen Bündnisse einzugehen, nur weil sie kurzfristig einen Nutzen bringen, ist niemals ein guter Plan. Nicht für einen Staat, der wirtschaftliche Vorteile im Auge hat, auch nicht für einen einzelnen Menschen, der sich von einem Verbrecher helfen lässt, einem Dieb, einem Mörder oder einem Faschisten. Man verliert seine Glaubwürdigkeit und die, die man wirklich gern als Freund*innen hätte, ziehen sich anwidert zurück. Am Ende richten sich die vermeintlichen Helfer noch gegen einen und nutzen die Abhängigkeit aus, in die man sich begeben hat. Es kann dann nie mehr richtig gut werden. Man hat seine Seele verkauft. Der Himmel bleibt für immer verschlossen.

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