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Samstag, 26. Februar 2022
Wahre Liebe
c. fabry, 00:53h
Romeo und Julia. Elisabeth Bennett und Mr. Darcy. Scarlett O?Hara und Ashley Wilkes oder Rhett Butler. Rose Dewitt und Jack Dawson. Das sind die Märchen, die viele zum Maßstab für ihre eigenen Liebesgeschichten nehmen, um dann maßlos enttäuscht zu werden. Große Gefühle, brennende Leidenschaft, bedingungslose Hingabe. Alles nur schöne Geschichten. Denn Liebe wird immer wieder verwechselt mit selbstsüchtigen Bedürfnissen, so auch in dieser Geschichte im Markusevangelium:
https://www.bibleserver.com/LUT/Markus8%2C31-38
Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren. Als Jugendliche habe ich das immer so verstanden, dass ich mich für meine Mitmenschen aufopfern muss, damit ich auf ein ewiges Leben im Himmel hoffen darf. Später ging es mehr in die Richtung: Wenn ich feige mein eigenes Leben rette und die anderen draufgehen lasse, kann ich irgendwann nicht mehr mit der Schuld leben, meine Seele ist vergiftet, für immer.
Aber ist es nicht wirklich so? Was tun Menschen nicht alles, um ihre Existenz zu sichern, die wirtschaftliche, die gesundheitliche, die emotionale?
Menschen schließen Versicherungen ab, kaufen Aktien, investieren, gehen zum Notar, damit sie alles getan haben, um der Altersarmut und anderen finanziellen Katastrophen wirksam zu begegnen. Und dann haben sie sich verrechnet, die Dividende bleibt aus, es kommt zu Vertragsbrüchen, gegen die sie nichts ausrichten können oder sie haben jahrelang eingezahlt und müssen noch vor dem Renteneintrittsalter aus dem Leben scheiden.
Menschen leben in ständiger Angst sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, tun alles nur Erdenkliche, um sich zu schützen und stehen am Ende da ohne Kontakte, ohne berührende und heilsame Begegnungen, ohne bereichernde Erlebnisse, ohne Resonanz. Sie atmen noch, aber sie haben ihr Leben verloren, beim Versuch es zu retten.
Die hingebungsvolle oder vielmehr pathologische Liebe, die Menschen dazu bringt, das Objekt ihrer Sehnsucht und ihres Begehrens zu verfolgen, gefangen zu nehmen und festzuhalten, als seien sie die Atemluft oder ihr persönlicher Besitz ? diese Liebe treibt den oder die Begehrte in die Flucht, weil sie einengt und belastet. Und weil sie eigentlich keine Liebe ist. Wenn man einen geliebten Menschen nicht loslassen will, dann handelt man nicht aus Liebe sondern aus Selbstsucht. Petrus klammert sich an Jesus, weil er sich eingerichtet hat, sich nicht weiterentwickeln will, keine Lust hat selbst stark zu werden und wirklich erwachsen.
Lieben heißt loslassen können. Geliebte Menschen, lieb gewonnene Gewohnheiten, die eigene Sicherheit, ja sogar die eigene Zukunft. Einfach jetzt und hier tun was nötig ist. Helfen, wenn man gebraucht wird. Kämpfen wenn man muss, aber auch den Augenblick genießen, wenn es sich anbietet.
https://www.bibleserver.com/LUT/Markus8%2C31-38
Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren. Als Jugendliche habe ich das immer so verstanden, dass ich mich für meine Mitmenschen aufopfern muss, damit ich auf ein ewiges Leben im Himmel hoffen darf. Später ging es mehr in die Richtung: Wenn ich feige mein eigenes Leben rette und die anderen draufgehen lasse, kann ich irgendwann nicht mehr mit der Schuld leben, meine Seele ist vergiftet, für immer.
Aber ist es nicht wirklich so? Was tun Menschen nicht alles, um ihre Existenz zu sichern, die wirtschaftliche, die gesundheitliche, die emotionale?
Menschen schließen Versicherungen ab, kaufen Aktien, investieren, gehen zum Notar, damit sie alles getan haben, um der Altersarmut und anderen finanziellen Katastrophen wirksam zu begegnen. Und dann haben sie sich verrechnet, die Dividende bleibt aus, es kommt zu Vertragsbrüchen, gegen die sie nichts ausrichten können oder sie haben jahrelang eingezahlt und müssen noch vor dem Renteneintrittsalter aus dem Leben scheiden.
Menschen leben in ständiger Angst sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, tun alles nur Erdenkliche, um sich zu schützen und stehen am Ende da ohne Kontakte, ohne berührende und heilsame Begegnungen, ohne bereichernde Erlebnisse, ohne Resonanz. Sie atmen noch, aber sie haben ihr Leben verloren, beim Versuch es zu retten.
Die hingebungsvolle oder vielmehr pathologische Liebe, die Menschen dazu bringt, das Objekt ihrer Sehnsucht und ihres Begehrens zu verfolgen, gefangen zu nehmen und festzuhalten, als seien sie die Atemluft oder ihr persönlicher Besitz ? diese Liebe treibt den oder die Begehrte in die Flucht, weil sie einengt und belastet. Und weil sie eigentlich keine Liebe ist. Wenn man einen geliebten Menschen nicht loslassen will, dann handelt man nicht aus Liebe sondern aus Selbstsucht. Petrus klammert sich an Jesus, weil er sich eingerichtet hat, sich nicht weiterentwickeln will, keine Lust hat selbst stark zu werden und wirklich erwachsen.
Lieben heißt loslassen können. Geliebte Menschen, lieb gewonnene Gewohnheiten, die eigene Sicherheit, ja sogar die eigene Zukunft. Einfach jetzt und hier tun was nötig ist. Helfen, wenn man gebraucht wird. Kämpfen wenn man muss, aber auch den Augenblick genießen, wenn es sich anbietet.
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c. fabry, 15:38h
Schäm dich, Schweiz!
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