... newer stories
Samstag, 25. Dezember 2021
Herrscher der Heerscharen
c. fabry, 12:16h
Kennen Sie das Lied: "Herbei, Oh Ihr Gläubigen" oder das englische Original "Oh come all ye faithful"?
Es wurde in diesem Jahr für den 1. Weihnachtstag ausgewählt. Lässt sich schön schmettern, singt man so runter, herrlich pathetisch, bombastisch, gewaltig.
Und der Text? Der sagt mir nicht sooo viel, dafür bin ich vielleicht nicht in der passenden Zeit herangewachsen. Besonders stutzig macht mich der Beginn der 3. Strophe:
"Du König der Ehren, Herrscher der Heerscharen/ verschmähst nicht zu ruhn in Marien Schoß..."
1. Was soll diese militärische Metapher? Als wäre Jesus von Nazareth ein reinkarnierter König David, oder ein Hannibal, oder ein Barbarossa oder ein Dschingis Khan. So war er doch gar nicht, erst recht nicht kurz nachdem er geschlüpft war.
2. Warum sollte er es verschmähen, im Schoß der Maria zu ruhen? Sollte er nicht ruhen, weil die Welt sofort ein Wunder von ihm erwartet? Sollte er Maria als Mutter verschmähen, weil sie eine junge Frau von zweifelhaftem Ruf war? Oder ist es jeglicher weiblicher Schoß, den er verschmähen sollte, damit er nicht als Memme dasteht?
Nur warum ist es dann so ehrenvoll, dass er es nicht verschmäht in Marien Schoß zu ruhen?
Ist es der Einfluss meiner Zeit, die in mir die Assoziation hervorruft, dass es hier um männliche Emanzipation geht? Dass auch ein Superheld von großer militärische Stärke Zuflucht sucht bei einem weiblichen Wesen, einem Sinnbild des Sanftmutes, der Zärtlichkeit und der Geborgenheit?
Was hat der Dichter sich bei dieser Zeile nur gedacht? Das würde mich einmal interessieren.
Es wurde in diesem Jahr für den 1. Weihnachtstag ausgewählt. Lässt sich schön schmettern, singt man so runter, herrlich pathetisch, bombastisch, gewaltig.
Und der Text? Der sagt mir nicht sooo viel, dafür bin ich vielleicht nicht in der passenden Zeit herangewachsen. Besonders stutzig macht mich der Beginn der 3. Strophe:
"Du König der Ehren, Herrscher der Heerscharen/ verschmähst nicht zu ruhn in Marien Schoß..."
1. Was soll diese militärische Metapher? Als wäre Jesus von Nazareth ein reinkarnierter König David, oder ein Hannibal, oder ein Barbarossa oder ein Dschingis Khan. So war er doch gar nicht, erst recht nicht kurz nachdem er geschlüpft war.
2. Warum sollte er es verschmähen, im Schoß der Maria zu ruhen? Sollte er nicht ruhen, weil die Welt sofort ein Wunder von ihm erwartet? Sollte er Maria als Mutter verschmähen, weil sie eine junge Frau von zweifelhaftem Ruf war? Oder ist es jeglicher weiblicher Schoß, den er verschmähen sollte, damit er nicht als Memme dasteht?
Nur warum ist es dann so ehrenvoll, dass er es nicht verschmäht in Marien Schoß zu ruhen?
Ist es der Einfluss meiner Zeit, die in mir die Assoziation hervorruft, dass es hier um männliche Emanzipation geht? Dass auch ein Superheld von großer militärische Stärke Zuflucht sucht bei einem weiblichen Wesen, einem Sinnbild des Sanftmutes, der Zärtlichkeit und der Geborgenheit?
Was hat der Dichter sich bei dieser Zeile nur gedacht? Das würde mich einmal interessieren.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories