Samstag, 14. November 2020
Robin Hood – Gedanken zu einem erstaunlichen Predigttext
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C/Lukas16%2C1-9

Noch einmal zur Erklärung: Ein Verwalter steht in Verdacht, seinen reichen Boss um Geld zu erleichtern. Die Kündigung droht. Hart arbeiten kann er nicht, betteln mag er nicht. Er sucht seinen Vorteil, indem er denen, die seinem Boss etwas schulden, die Schuldscheine fälscht, sodass sie weniger zahlen müssen. Davon erhofft er sich, dass sie ihn bei sich aufnehmen und versorgen, wenn er Hilfe braucht.
Jesus findet das Verhalten richtig. Das ist klug und weitsichtig. Der Verwalter sorgt für sich, indem er den Armen etwas zukommen lässt, das ein Reicher von ihnen erpresst hat. Das findet Jesus besser, als dem Reichen treu zu dienen und ihm zu helfen, noch reicher zu werden.
Ich finde die Geschichte erfrischend und sehr anarchisch, so ein richtiges Robin Hood-Gleichnis. Doch ich glaube es geht hier eigentlich nicht um das, was in der Geschichte erzählt wird.
Der Text geht natürlich weiter und Jesus meinte, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten, also die Gebildeten, die mächtigen Anführer, die sich einbildeten, alles richtig zu machen und die auf die einfachen Leute herabblickten, dass diese Leute viel zu sehr damit beschäftigt sind, sich an Regeln zu halten, andere zu überwachen und sich selbst toll zu finden. Außerdem waren sie oft vermögender als der Rest. Und das fand Jesus auch blöd, wenn Menschen Geld und Besitz höher bewerten als alles andere. Sicher würde er auf den Tisch hauen, wenn er mitbekäme, dass in seiner Kirche Mitarbeiter eine Abmahnung bekommen, wenn sie sich mal um ein paar Euro verrechnet haben oder nicht erklären können, wo das Geld für die Pfandflaschen geblieben ist.
Es ist besser, einfach das zu tun, was sich richtig anfühlt. Helfen, wo es nötig ist, teilen wo es ungerecht verteilt ist und auch Gutes zu tun aus Eigennutz – schadet ja keinem, wenn man selbst auch etwas davon hat.

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