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Samstag, 28. März 2020
Stadt der Zukunft
c. fabry, 14:15h
12 Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. 13 So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen. 14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
Hebräer 13,12.14
Sehr kurzer Predigttext. Extrem aus dem Zusammenhang gerissen. Aber manchmal geschieht gerade dieses Herausreißen wohl in voller Absicht. Also lasse ich mich darauf ein.
In Vers 12 geht es um die Opfer-Praxis. Tieropfer wurden außerhalb des Heiligtums geschlachtet, deren Blut dann im Heiligtum auf dem Altar verbrannt. Das Leiden fand nicht im Tempel statt. Jesu Leiden fand auch nicht im Tempel statt sondern auf der römischen Hinrichtungsstätte. Und der Verfasser des Hebräerbriefs ruft dazu auf, solidarisch mit diesem leidenden Jesus zu handeln.
Geht raus, verlasst die Komfortzone Eurer religionsgemeinschaftlichen Filterblase. Eure kuschelige Gemeinde ist nicht das Paradies, nur eine kleine Oase auf dem Weg dahin. Geht raus vor die Tür, dahin, wo das Elend ist, denn die Zeit, um sich zur Ruhe zu setzen ist noch nicht gekommen, das Ziel ist noch nicht erreicht.
Dieses Ziel, das kann die naive Vorstellung eines paradiesischen Ortes sein, an den die gerechten Seelen nach ihrem Ableben spätestens am Tag des jüngsten Gerichts gelangen.
Dieses Ziel kann aber auch die naive Vorstellung einer paradiesischen Gesellschaft sein, in der es endlich gelingt, bedürfnisgerecht zu verteilen, kranke Seelen zu heilen und den Frieden zu wahren. Und dieses Ziel erreicht man nur, indem man etwas dafür tut. Träumen allein reicht nicht.
Jeder tue, was er kann. So wie der Blogger „Der Schizophrenist“, der einen erkrankten Nachbarn mitversorgt und sich für ihn einsetzt, obwohl ihm dessen rassistische Gesinnung zuwider ist. So wie die vielen Engagierten, die jetzt für Alte und Schwache einkaufen gehen. So wie die Gutsituierten und erst recht die, die eigentlich selber wenig haben, die ihr Geld da hingeben, wo es dringend gebraucht wird.
Wir werden es wohl nicht erleben, aber wir vermehren die Hoffnung auf eine bessere Welt für nachfolgende Generationen, wenn wir sie aktuell täglich ein bisschen besser machen. Die Städte, in denen wir leben, sind nicht für die Ewigkeit gemacht, nicht einmal Rom. Es ist eine bessere Zukunft an der wir bauen müssen. Und die zukünftige Stadt, die in der biblischen Metapher gern als himmlisches Jerusalem bezeichnet wird, können wir nur gemeinsam bauen.
Bleiben Sie gesund und falls Ihnen das nicht vergönnt sein sollte, geben Sie gut acht auf sich und seien Sie gesegnet.
Hebräer 13,12.14
Sehr kurzer Predigttext. Extrem aus dem Zusammenhang gerissen. Aber manchmal geschieht gerade dieses Herausreißen wohl in voller Absicht. Also lasse ich mich darauf ein.
In Vers 12 geht es um die Opfer-Praxis. Tieropfer wurden außerhalb des Heiligtums geschlachtet, deren Blut dann im Heiligtum auf dem Altar verbrannt. Das Leiden fand nicht im Tempel statt. Jesu Leiden fand auch nicht im Tempel statt sondern auf der römischen Hinrichtungsstätte. Und der Verfasser des Hebräerbriefs ruft dazu auf, solidarisch mit diesem leidenden Jesus zu handeln.
Geht raus, verlasst die Komfortzone Eurer religionsgemeinschaftlichen Filterblase. Eure kuschelige Gemeinde ist nicht das Paradies, nur eine kleine Oase auf dem Weg dahin. Geht raus vor die Tür, dahin, wo das Elend ist, denn die Zeit, um sich zur Ruhe zu setzen ist noch nicht gekommen, das Ziel ist noch nicht erreicht.
Dieses Ziel, das kann die naive Vorstellung eines paradiesischen Ortes sein, an den die gerechten Seelen nach ihrem Ableben spätestens am Tag des jüngsten Gerichts gelangen.
Dieses Ziel kann aber auch die naive Vorstellung einer paradiesischen Gesellschaft sein, in der es endlich gelingt, bedürfnisgerecht zu verteilen, kranke Seelen zu heilen und den Frieden zu wahren. Und dieses Ziel erreicht man nur, indem man etwas dafür tut. Träumen allein reicht nicht.
Jeder tue, was er kann. So wie der Blogger „Der Schizophrenist“, der einen erkrankten Nachbarn mitversorgt und sich für ihn einsetzt, obwohl ihm dessen rassistische Gesinnung zuwider ist. So wie die vielen Engagierten, die jetzt für Alte und Schwache einkaufen gehen. So wie die Gutsituierten und erst recht die, die eigentlich selber wenig haben, die ihr Geld da hingeben, wo es dringend gebraucht wird.
Wir werden es wohl nicht erleben, aber wir vermehren die Hoffnung auf eine bessere Welt für nachfolgende Generationen, wenn wir sie aktuell täglich ein bisschen besser machen. Die Städte, in denen wir leben, sind nicht für die Ewigkeit gemacht, nicht einmal Rom. Es ist eine bessere Zukunft an der wir bauen müssen. Und die zukünftige Stadt, die in der biblischen Metapher gern als himmlisches Jerusalem bezeichnet wird, können wir nur gemeinsam bauen.
Bleiben Sie gesund und falls Ihnen das nicht vergönnt sein sollte, geben Sie gut acht auf sich und seien Sie gesegnet.
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