Samstag, 19. November 2022
Zeichen und Überraschungen
https://www.bibleserver.com/LUT/Markus13%2C28-37 (Das ist der Predigttext für den Ewigkeitssonntag)
Wenn Bäume austreiben ist das ein Hinweis auf den nahenden Frühling - oder ein Hinweis darauf, dass das Klima aus den Fugen geraten ist, aber das Problem gab es zu biblischen Zeiten noch nicht. So gibt es laut Jesus von Nazareth auch Zeichen, die auf seine Rückkehr hinweisen, auf das jüngste Gericht, das Ende der Welt, wie wir sie kennen.
Die letzte Generation hat längst verstanden, dass die Zeichen überdeutlich sind, wenn ihre Perspektive auch eine wissenschaftliche und keine spirituelle ist. Wer also an das jüngste Gericht glaubt, sollte sich darauf einstellen, dass es nicht mehr lange dauert.
Direkt im Anschluss sagte Jesus aber: bleibt wachsam! Ihr wisst nicht wann, also lebt so, dass man euch jederzeit zur Rechenschaft ziehen kann. Er hätte auch sagen können: Bleibt anständig!

Die Sache mit dem Weltuntergang und dem jüngsten Gericht ist mir persönlich zu dramatisch, zu sehr geleitet vom naiven Wunsch nach einer finalen Gerechtigkeit, nach Genugtuung und stellvertretender Rache.

Außerdem beinhaltet diese Phantasie den pädagogischen Zeigefinger, der die Leute in Schach hält, damit sie sich an Regeln halten und nicht aus der Rolle fallen.

Aber dran sind wir tatsächlich eines Tages. Jede und jeder von uns. Vielleicht werden wir nicht vor Gericht gestellt, vielleicht bedauern wir am Ende aber unsere Fehler und Versäumnisse und vielleicht ist es leichter zu gehen, wenn man einen aufgeräumten Garten hinterlässt, sein Bestes gegeben hat, auch darin, auszubügeln, was man gegenüber anderen verbockt hat. Und auch wenn es Zeichen gibt, die auf unser persönliches Ende hinweisen: (schwere Krankheit, hohes Alter) wir sollten täglich bereit sein, zu gehen, denn es kann uns gleich jetzt erwischen. Jederzeit.

Das Leben ist endlich, zerbrechlich und entzieht sich am Ende unserer Kontrolle. Leben wir hier und jetzt und machen das Beste draus.

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