Samstag, 28. April 2018
Kruzifixismus
Ist jetzt nicht brandaktuell, war am Mittwoch oder Donnerstag schon Thema im Tagesgespräch auf WDR 5, aber ich komm da noch nicht so ganz drüber weg, dass der Söder, diese Ratte, in Bayern das Christentum quasi zur Staatsreligion erklärt, nur damit die bayrischen Fascho-Kanalratten CSU statt AfD wählen und er den Erfolg für sich verbuchen kann. Mal hübsch alle Ungläubigen und Andersgläubigen zu Außenseitern erklären, damit die sich nicht womöglich integrieren und man sie dann nicht wieder loswird. Macht der einen auf christlich, dieser feistgesichtige Menschenverachter und als Selbstbelohnung für seinen „gelungenen“ Schachzug, geht er vermutlich mit seinen Spezis in den Puff, lässt sich im Whirlpool von katholischen Ostblock-Blondinen verwöhnen und lässt das perlende Weißbier kühlend durch die heiße Kehle rinnen. Ja, ich gebe zu, das ist ein unsachliches Vorurteil, aber beim Anblick von Söder drängen sich diese Bilder zwangsläufig auf. Für mich muss niemand christliche Symbole öffentlich aufhängen. Und wenn, warum muss es dann ausgerechnet immer das Kreuz sein? Das ist ein Folterinstrument. Kann man nicht wenigstens Fische nehmen? Oder Tauben? Oder einen Regenbogen? Oder Sonne, Mond und Sterne?
Assalamu Aleykum, Shabbat Shalom, Namaste und Gesegneten Sonntag

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Ich bin ja überrascht über diese "Empörung".
Ist Söder wahrlich ein Katholik?
Ich bezweifle das.

Aber er wirkt auf mich (Dank Nockerberg?) absolut sympathisch, trotz seiner Parteizugehörigkeit.

Und dieses Kreuz?
Ich stimme Dir zu, das Symbol an und für sich ist äußerst schlecht gewählt und auch ich favorisiere den Fisch als Symbol der Christenheit, obwohl (oder weil?) ich mich nicht als Christ sehe, aber wirklich wichtig ist es nicht.
Nur oberflächliche Lippenbekenntnis.

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Ja, es ist ein Kreuz mit dem Kreuz.
Ich assoziiere mit der horizontalen Linie, die Verbindung unter den Menschen, vertikal die Verbindung vom Menschen zum Göttlichen. Eine durchaus angenehme Vorstellung.
Als Befürworterin der Religionsfreiheit, möchte ich Friedrich den Zweiten zitieren: “Ein jeder soll nach seiner Fasson selig werden.“
Wen oder was Herr Söder da an die Wand nageln möchte ist mir nicht ganz klar,ein Ablassbrief schon zu Beginn seiner Amtszeit?
Egal, was hinter diesem Profilierungsgehabe steckt, dieses Kreuz möchte ich mir nicht aufs Auge drücken lassen!
Somit bedanke ich mich bei Ihnen, dieses für mich durchaus brisante Thema an die Öffentlichkeit zu bringen.

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Deine Assoziation gefällt mir.
Auch wenn, geschichtlich betrachtet, das Kreuz ein Folterinstrument war, ist Deine gedankliche Umsetzung aus meiner Sicht genial.

Was mir am christlichen Fischsymbol gefällt, es ähnelt sehr stark dem Alpha-Zeichen und somit "allem" Anfang.
Auch die Idee des "Menschenfischers" finde ich in diesem Zusammenhang gelungen.

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In gottesdienstlichen Zusammenhängen oder bei der Gestaltung von Sakralräumen finde ich das Kreuz - vor allem in der abstrakten Form, also ohne Kruzifix - auch durchaus anregend und angemessen. Aber wenn per staatlicher Verordnung in jeder Amtsstube ein Lattenjupp hängen muss, nur weil die verstaubten Trachtenluschen sich ihre Kindheit zurückwünschen, dann geht das entschieden zu weit. Man sehe mir meinen ausfallenden Ton nach. Dummheit und niedere Motive machen mich immer wütend.

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Warum sind Wünsche "zurück in die Kindheit" zu wollen, "niedere Motive"?
Und was, vor allem wer, sind Trachtenluschen?

Meiner Meinung nach gehört durch die Trennung von Staat und Kirche kein Kreuz in die Amtsstuben.

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Hier ein paar Antworten:
Zurück in die Kindheit wollen ist an sich kein niederes Motiv. Obwol es schon oft einhergeht mit der Weigerung, Verantwortung zu übernehmen. Sollen die anderen sich doch anstrengen, ich bleibe dann mal lieber Kind. In meinem Kommentar meinte ich aber, dass Menschen an kruden, romantisierten Vorstellungen einer verlorenen Kindheitsidylle ihre Ziele für eine bessere Welt festmachen. Alles soll so sein wie damals, als Weihnachten noch Schnee lag. Und da stört alles Fremde, Neue und Unkonventionelle.
Trachtenluschen - das habe ich mir nicht ausgedacht, das hat in den Mitternachtsspitzen (Satiresendung) "Schroeder" zu "Stoiber" gesagt, das Wort gefiel mir. Bestimmt tragen auch angenehme Zeitgenossen Tracht, aber ich pflege das Vorurteil, dass unter Trachtenträgern eine höhere Dichte an Ewiggestrigen und Ausgrenzenden ist, als zum Beispiel in einem Fußballverein. Vielleicht irre ich mich ja. Ich hab so Leute im Kopf wie in dem Lied "Schaum vor dem Mund" von Ape und Feuerstein. Würde gern einen Link setzen, aber das Lied ist weder auf Video noch als Text verfügbar, darum schreibe ich mal, was ich noch weiß:

"Da sitzt er und schwitzt er mit Schaum vor dem Mund.
Der hässliche Deutsche sieht aus wie sein Hund.
In Alpenrregionen, dort wo sie nicht wohnen, da macht er sein' Urlaub aus folgendem Grund:

Da sitzen und schwitzen mit Schaum vor dem Mund
die hässlichen Deutschen, dick rot und gesund.
Man kennt sich und trifft sich, war hundert Mal hier,
mit goldner Medaille für viertausend Bier.

Grüß Gott, jeder grüßt sich und grüßt überall,
ist freundlich und ist fast zu Haus hier im Tal.
Dann sitzt man und schwitzt man, erklärt diese Welt,
Frau Wirtin nickt auch und passt auf, wer bestellt.

Erst kommen ganz langsam die Türken als Witze,
die hättens noch vor sich, der Jude nicht mehr.
Man geht auf die Reise und redet in Hitze,
man wär kein Sozialamt fürs Pollacken-Heer.
So langsam schönhuberts, die Tische vibriern.
Ja so viele Deutsche, die können nicht irrn.
Schon blickt aus der Truppe der Führer zu mir,
dem Blick halt ich stand, doch ich spür wie ich frier.

Grüß Gott, jeder grüßt sich und grüßt überall,
ist freundlich und ist fast zu Haus hier im Tal.
Und abends an Tischen, da brüllen die Stillen
und sitzen und schwitzen mit Schaum vor dem Mund."


Zu Deinem zweiten Absatz: Da stimme ich uneingeschränkt zu!

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Ich meine auch ...
... das mit dem Kreuz ist nicht legal, wie al-bern schon sagt, Trennung von Kirche und Staat.

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