Dienstag, 31. Oktober 2017
Anarchische Christliche Kirche – 10 Thesen:
Präambel

Warum eine anarchische christliche Kirche? Was soll das? Ist das die Antwort auf den weltweiten Terror im Namen des Islam? NEIN!
Es geht nur um eines: sich mit möglichst vielen Christinnen und Christen zusammenzutun und sich als Glaubensgemeinschaft weiterzuentwickeln und das frei von Hierarchien, Gruppenzwang und Denkverboten.

Anarchie bedeutet keineswegs Chaos und Gewalt, sondern die Abwesenheit von Herrschaft. Kein Mensch soll über einen anderen Menschen Gewalt haben, kein Mensch soll sich einem anderen unterwerfen. Das ist ein uraltes jüdisches Prinzip. Im Alten Testament bekam das Volk Israel lange keinen König, weil das nicht der göttlichen Ordnung entsprach. Es galt als Gotteslästerung, sich vor einem Herrscher in den Staub zu werfen. Ein Glaube, der die Würde des Menschen zu einem hohen Gut erklärt.

Diese Tradition hat Jesus von Nazareth wieder aufgenommen. Er konzentrierte sich aufs Wesentliche: Nächstenliebe, Demut und Gottvertrauen. Heute kann man das ebenso mit Empathie, Achtsamkeit und Grundoptimismus ausdrücken.

Vor genau 500 Jahren versuchte ein zorniger junger Mann, Missstände in der Kirche aufzuzeigen und zu beseitigen. Er hatte viele gute Absichten, aber dann ging er auch dazu über, zu maßregeln, Andersdenkende zu verfolgen und seine Unterstützer zu verraten.
Reformation sollte ein Dauerauftrag sein und der 500. Jahrestag ist eine gute Gelegenheit, daran zu erinnern

Wer Lust hat, sich über Fragen des Glaubens, der Spiritualität etc. auszutauschen, soll das hier bitte tun. Nur, wer sich berufen fühlt, den Unwissenden die Welt zu erklären, sollte bleiben, wo die Gewürzpflanzen sprießen.
Wir wissen nichts, aber es ist schön, sich gemeinsam auf die Suche zu machen.
Daher nun die folgenden zehn Thesen (Es müssen ja nicht gleich wieder 95 sein :-)

31. Oktober 2017 C. Fabry

10 Thesen

1) Niemand hat das Recht, über jemand anderen zu entscheiden, ihm Vorschriften zu machen oder zu etwas zu zwingen.

2) Es gibt keine allgemeinverbindliche Wahrheit, jeder glaubt das, was er will und darf dies frei äußern.

3) Jeder hat den Anspruch an sich selbst, andere so zu behandeln, wie er selbst behandelt werden möchte. Es versteht sich von selbst, dass dies in reflektierter Weise geschehen muss und nicht in so oberflächlichen Interpretationen wie: „Ich würde von xy gern geküsst werden, also küsse ich xy.“.

4) Grundlage der Anarchischen Christlichen Kirche sind die Evangelien, sowie alle anderen Bücher des Alten und des Neuen Testamentes. Die Texte sollten aber nicht dogmatisch zum Maß aller Dinge erhoben werden, sondern als Grundlage der theologischen, spirituellen und ethischen Auseinandersetzung dienen.

5) Die Anarchische Christliche Kirche erhebt keinen Anspruch auf Wahrheit oder Alleinstellung; andere freie, christliche Bewegungen sind ein Ausdruck von Vielfalt und Lebendigkeit.

6) Besonders willkommen sind jene, die die Gier kategorisch ablehnen, vor allem was sie selbst betrifft.

7) Die Mitgliedschaft in der Anarchisch Christlichen Kirche ist kostenlos. Wer dazu gehören will, gehört dazu. Wenn eine große Mehrheit Äußerungen Einzelner ablehnt, kann sie dies einfach öffentlich äußern. Menschenverachtende Beiträge, Aufrufe zu Gewalt etc. werden allerdings so schnell wie möglich gelöscht.

8) Alle Entscheidungen innerhalb der Anarchisch Christlichen Kirche geschehen auf der Grundlage freier Vereinbarungen. Wenn Mitglieder zum Beispiel einen Verein gründen, um einen eigenen Versammlungsort anzumieten, werden keine einzelnen Entscheidungsträger gewählt, sondern bestenfalls Arbeitsaufträge verteilt.

9) Wenn das Experiment der Anarchisch Christlichen Kirche scheitert, kann sie sich jederzeit auflösen. Die Erfahrung zeigt, dass komplexe Organisationen Gefahr laufen, zum Selbstzweck zu verkommen.

10) Wer in der Anarchisch Christlichen Kirche Mitglied sein möchte, muss deswegen keine andere kirchliche Mitgliedschaft aufgeben, denn alle Christinnen und Christen gehören ja grundsätzlich demselben Bekenntnis an.

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EEEENNNDDDDLLLIIIICCCHHHH!!!!!
DARAUF habe ich mein Leben lang gewartet.
Oder wars der Wagen meiner Frau, den ich mein Leben lang gewartet habe?
Irgendwie wird eins schon stimmen ................

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Alleine ...
... die erste "These" wird sich aus meiner Sicht kaum vermeiden lassen.
Ich kenne keine Gruppierung, die nicht ihre "Führerschaft" hat.

Da hast Du Dir viel vorgenommen, "sowas" ins Leben zu rufen.

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Da hast Du Recht, Al.
Aber nur, weil es etwas noch nicht gibt, heißt es nicht, dass es nicht entstehen kann. Gibt da ein gutes Beispiel von Kropotkin in seinem Traktat "Die freie Vereinbarung". Da beschreibt er, wie das Eisenbahnnetz in Europa entstanden ist, nämlich dadurch, dass die Eisenbahngesellschaften sich an einen Tisch gesetzt haben und gemeinsam die Bedingungen ausgehandelt haben. Es gab keine Führung, keine zentrale Leitung, keinen Chef und trotzdem ist so ein Großprojekt gelungen und das zu einer Zeit, als die Menschen noch erheblich autoriärer geprägt waren.

Natürlich waren die Eisenbahngesellschaften selbst mit Sicherheit hierarchisch strukturiert. Aber wer sagt denn, dass immer gleich alles auf einmal klappen muss? Kleine Schritte führen auch zum Ziel.

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Ja ...
... und wieviel Landenteignung gegen den Willen der jeweiligen Bevölkerung.
Wenn man jetzt noch berücksichtigt, wie wenige tatsächliche Entscheidungsträger waren, war die Entscheidung gar nicht so schwer, war ja nur eine begrenzte Gruppe, meist aus monarchischen, mehr oder weniger totalitären Systemen.

Was wird HIER entschieden?
Ich finde die Idee ja spannend, grundsätzlich gesehen, aber Auswirkungen, Ziele, kann ich bisher keine erkennen.

Ich werde das neugierig beobachten, trotz, oder wegen meiner Skepsis.

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Anarchie für alle,
kann man nicht voraussagen, muss sich einfach entwickeln. Mal sehen. Ich bin selbst skeptisch, aber wir wollen ja nichts unversucht lassen.
Das Ziel? Mehr Menschlichkeit, mehr Freiheit, Raum für neue Ideen, mehr Mut, das ganze Programm. Und wenn es am Ende ein Griff ins Klo sein sollte, dann geht davon kein einziges Apfelbäumchen ein.
Ich warte jetzt auf streitbare Beiträge oder verfasse demnächst selber welche, auf die dann hoffentlich Reaktionen folgen.

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1)
Die Formulierung, dass man anderen nichts verbieten darf ist zweischneidig, denn dann darf ich anderen auch nicht verbieten, mich zu vergewaltigen, mal so als Beispiel.
Vielleicht besser, dass niemand jemand anderen zu etwas zwingen darf.

3) Sollte eigentlich als Lebensregel völlig ausreichen, aber in der Praxis zeigt sich, dass Menschen zu unterschiedlich sind. Was der eine mag, gefällt dem anderen noch lange nicht. Auch darüber was respektvoll ist sind sich die Leute nicht einig.

Ich betrachte mich als anarchische Christin, weil ich Gnostikerin bin und keine Hierarchien anerkenne, die sich zwischen mich und die göttliche Kraft stellen wollen. Durch das Ausrichten auf diese Kraft ergibt sich ganz von selbst ein anständiges Benehmen und respektvolles Umgehen mit anderen.

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Danke Birgit,
für den Hinweis zu 1. Habe ich direkt geändert.

Bei 3. gebe ich Dir Recht, aber darum ist es ja so wichtig, sich auszutauschen.

Ist Deine Erklärung Gnostikerin zu sein ausschließlich eine persönliche oder gibt es auch da eine entsprechende hierarchiefreie, praktizierende Religionsgemeinschaft?

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Thesen
Genaugenommen triffts das aber noch immer nicht.
Wenn ich meinen Kindern keine Vorschriften mache und nicht über sie entscheide und gelegentlich auch zu etwas zwinge, hauts nicht hin, kann sogar gefährlich sein.
Genauso bei Demenzkranken.
Polizisten sind Weisungsbefugt, was Versammlungen und deren Auflösung, gar Verbot angeht, undundund.

Also alleine diese erste These ist genaugenommen unumsetzbar.

Bei These zwei können wir weiter sinnieren, oder spinnen, je nach Ansicht, was mit Holocaustleugnung ist oder wäre. Also auch nur bedingt umsetzbar, oder?

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Ist bei mir genau andersrum
Birgit schreibt:
"Ich betrachte mich als anarchische Christin, weil ich Gnostikerin bin und keine Hierarchien anerkenne,"

Das ist interessant. Ich erkenne keine Hierarchien an, gerade weil ich KEINE Gnostikerin bin.

Ich verstehe Gnostizismus (Manichäismus) als dualistisches Denken, fein säuberlich unterscheiden zwischen erlaubt und verboten, kategorischer Imperativ, gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle, ohne Differenzierung, ohne Toleranzzone. Tote Buchstaben und starre Prinzipien zählen mehr als Menschen in ihrer ganze lebendigen Verschiedenheit.

Gerade dieses Denken in strengen Grenzen erzeugt doch den Wunsch über andere Autorität auszuüben und sie zu kontrollieren. Das ist der Grund warum ich mich dem liberalen Katholizismus mehr verbunden fühle, sowas wie Basisgemeinden, Theologie der Befreiung, aber als Rahmen eine schlichte und schöne Liturgie. Katholische Fundis dagegen sind auch Dualisten und für mich genauso ungenießbar.

Oder gibt es noch eine andere Definition von gnostisch die ich nicht kenne?

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Ich dachte ...
... bisher, Gnostiker sind die Leute, die sagen, es kann Gott geben, aber es kann auch keinen Gott geben.
Beweise für die eine oder die andere These sind nicht ausreichend vorhanden.

Ein "sowohl als auch" hat doch keine "strengen Grenzen" oder "den Wunsch über andere Autorität auszuüben"?

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Was du gemeint hast
sind Agnostiker, und nach den Maßstäben von Dogmatikern bin ich wohl auch eine. Wir sind also einer Meinung, mich hat nur das falsche Label verwirrt.

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Ja ...
... da hab ich mich verwirren lassen.

Ich war selbst Agnostiker, jetzt stehe ich dem Brahmanismus nahe.
Das ist meiner Meinung nach die logischte Präsenz einer "höheren" Macht, die ich für nachvollziehbar und "glaub"würdig halte.
Der Christengott ist es sicherlich nicht für mich.

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Kommt drauf an ...
was man unter Christengott versteht. Ich muß nicht die Definition der Kirche(n) übernehmen, wenn frühchristliche Spuren in eine taoistische oder hinduistische Richtung weisen.

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Der ...
... Hinduismus ist ja eine Weiter-, ich meine Fehl-, Entwicklung des Brahmanismus, während sich der Buddhismus dem Ursprünglichen wieder angenähert hat.

Der jüdische, und somit auch der christliche, Glaube haben ihre Wurzeln mehr bei den Sumerern, was ich so gelesen habe.

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Erster Punkt der Tagesordnung : Welche Religion ist die, wo keine Fehlentwicklung ist - Hindu-, Buddh-, Schaman-, Juda-, oder Brahmanismus? Das muss ja erst einmal geklärt werden, bevor man den Neoliberalismus bekämpfen kann! 😂🤣😉

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Du ...
... hast doch null Ahnung, aber davon jede Menge.
Ist der Neoliberalismus eine neue Religion?

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Na na na,
hier bitte keine Beleidigungen.

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Eigentlich wollte Al Bern ja nur das neue Wort ausprobieren, was er gestern gelernt hat. Aber dann hat er sich doch nicht getraut "null Gnosis" zu schreiben und es konventionell formuliert. Trifft ja beides zu. Auf uns alle. Deshalb auch keine Beleidigung. 😉

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Was ...
... ist daran, keine Ahnung zu haben, beleidigend?
Die ganze Menschheit besteht aus Unwissenden.

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dito

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Gnostizismus
Es gab ja durch die Geschichte hindurch viele gnostische Gruppen.
"Ich verstehe Gnostizismus (Manichäismus) als dualistisches Denken, fein säuberlich unterscheiden zwischen erlaubt und verboten, kategorischer Imperativ, gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle, ohne Differenzierung, ohne Toleranzzone. Tote Buchstaben und starre Prinzipien zählen mehr als Menschen in ihrer ganze lebendigen Verschiedenheit." (Erdscheiblette)
Dualistisches Denken kann ich noch wiedererkennen, hat aber meiner Meinung nach nichts mit dem nachfolgendem Text zu tun, in dem ich für mich keine Beschreibung von Gnositzismus erkennen kann.

Gnosis bedeutet Erkenntnis. Ein Gnostiker folgt seiner inneren Erkenntnis und glaubt nicht einfach nur was jemand anders ihm als Wahrheit präsentiert. Daher wurden die gnostischen Gruppen ja auch immer von der etablierten Kirche verfolgt und gerne ausgerottet. Den Gnostizismus gibt es auch im Islam. Der wird dort auch als Ketzertum betrachtet.

Tote Buchstaben und starre Prinzipien sind für mich eher typisch für etablierte Kirchen.

Eine am Anfang gnostische Gruppe kann sich aber zu einer Art Kirche entwickeln, weil Menschen irgendwie immer dazu neigen, Hierarchien einzuführen. Wenn das passiert, ist die Gruppe tot.

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Aber,
hast Du denn auch eine gnostische Gruppe, mit der Du Dich austauschst oder gehtst Du trotzdem ab und zu in Gottesdienste der verfassten Kirche (gibt es in Dänemark doch sicher auch, oder?) oder besuchst kirchliche Gruppen? Das würde mich einfach mal interessieren.

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Gnostische Gruppe
Ich war viele Jahre in einer gnostischen Gruppe, die aber immer mehr verflacht und sich, in meinen Augen, so langsam in eine Kirche entwickelt. Der Fokus ist nicht mehr so sehr auf der Verbindung zu Gott, sondern mehr auf "was denkt die Welt von uns". Wenn einem das nicht mehr egal ist, ist man auf dem Holzweg, dann misst man der Welt zu viel Bedeutung bei.
Ich gehe manchmal noch in den Tempel, wie wir das nennen. Die Kirche zieht mich nicht an. Wenn dann eher der Weg der Yogis, wie z. B. Jogananda oder Yukteshwar. Ansonsten gehe ich meinen Weg alleine. Letztendlich macht man das sowieso, denn niemand kann einem Entscheidungen und damit Verantwortung abnehmen.
Ob ich mich von dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt lösen kann in diesem Leben, wird sich zeigen.

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Super Idee
Der Ansatz gefällt mir gut angesichts der Tatsache, daß das Lutherjahr zwar jede Menge sinnlose Devotionalien (Lutherbier etc.) hervorgebracht hat, aber sonst nicht mehr rausgekommen ist als "versöhnte Verschiedenheit" auf der Basis von sozialem Engagement.

Denn die Alten, die den Ton angeben, sind geistig bequem geworden, fürchten Veränderungen und trauen sich partout nicht, an ihrem identitätsstiftenden Abgrenzungsdogmen zu rühren.

Gemeinsame Spiritualität findet nach wie vor kaum statt, also genau das nicht, was eigentlich die Aufgabe von Kirche wäre. So wird das nichts mehr mit den Amtskirchen, ich fürchte die werden nach dieser Generation hierzulande weitgehend aussterben.

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Anarchie geht auch ganz gut ohne
spiritistisches Gedöns. Aber macht ihr mal, bin gespannt, auf welche Art und Weise ihr scheitern werdet! 😉

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Nicht spiritistisch
sondern spirituell. Nicht Geisterbeschwörung (Halloween ist vorbei) sondern das Ding mit dem sich eingebettet fühlen in einen größeren Zusammenhang. Das Gegengift zum radikalen entsolidarisierenden Individualismus, der heutzutage als links gilt, aber eigentlich neoliberal ist.

Anarchie wäre eigentlich gut, aber da ist seit Jahren ein falscher Spin drin: Aus solidarischer Herrschaftslosigkeit wurde der "lonesome Cowboy" als Einzelkämpfer und knallharter Macho und Egoist. So wird das nichts.

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Sag ich doch - spiritistisches Gedöns
"sich eingebettet fühlen in einen größeren Zusammenhang"
Der größere Zusammenhang ist in diesem Fall das Gespenst ;)
Dass man nach einem Gegengift zur neoliberalen Solidarisierungsbremse (ob da überhaupt genug Solidarität da war, die entsolidarisiert werden könnte, ist für mich fraglich) sucht, finde ich ja super. Ich glaube nur, dass das "Spirituelle" da nicht unbedingt für geeignet ist. Auf jeden Fall lässt es sich genauso gut für das Gegenteil verwenden, aber diese Diskussion ist ja älter als der Spruch vom Opium des Volkes. Vielleicht beweist ihr ja das Gegenteil, ich unterstelle euch jedenfalls nur die besten Absichten, bleibe aber trotzdem skeptisch, was den gesellschaftlichen Impact angeht.

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Aber dann
muß man trotzdem mal fragen, woher dieser Mangel an Solidarität kommt, wenn es nicht nur der Neoliberalismus war. Denn das ist nicht überall so kraß wie hierzulande. Einfach "das ist nun mal so" ist zu einfach. Und wenn das Spirituelle nicht geeignet ist - was denn dann?

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Na zum Beispiel der Hedonismus. Hedonismus ist super geeignet. Mach die Massen hedonistisch und sie geben sich nicht mehr mit Almosen zufrieden! 😉

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Aber
sind die Massen nicht längst hedonistisch? Versteh mich nicht falsch, einfach Spaß an der Freude zu haben und sich dem Genuss voll und ganz hinzugeben ist eine gute Sache, nur ist mit Leuten die sich ausschließlich für Konsum und persönliches Wohlbefinden interessieren und denen die Bedürfnisse der Anderen am Arsch vorbei gehen, nichts auf die Beine zu stellen. Muss man zwar auch nicht dauernd, aber wenn keiner mehr was auf die Beine stellt, sind die puristischen Hedonisten auch gefickt und das meine ich nicht im hedonistischen Sinne.

Spiritualität kann in der Tat auch Weltflucht sein, aber manchmal braucht man das auch, um wieder zu Kräften zu kommen. Und Spiritualität in Gemeinschaft kann auch politisch motivierend sein. Ich erinnere mich wie beim Friedensgebt vor einer Demo gegen rechts die Gattin des konservativen Vorortpfarrers betete: "Und gib uns den Mut uns schützend vor unsere ausländischen Mitbürger zu stellen, notfalls mit Gewalt."

Aber Anddacht und Gottesdienst kann auch einlullen, das stimmt.

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" Spiritualität kann in der Tat auch Weltflucht sein, aber manchmal braucht man das auch, um wieder zu Kräften zu kommen. "

Wenn ich zu Kräften kommen will, dann nehme ich liebe eine wohltemperierte Schüssel Hühnersuppe zu mir. Von Spiritualität kriege ich Durchfall.

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Wenn es Dir so geht,
dann ist das wohl so.
Ob spirituelles Leben einem guttut hat ja auch viel damit zu tun, wie man damit in Kontakt gekommen ist. Bei mir war kirchliches Leben lange durchweg positiv besetzt, eine Gegenwelt zu dem Elend, dem ich sonst ausgesetzt war. Das ist erlerntes Verhalten, dass Gebet, Kontemplation auch in Gemeinschaft wohltuend ist. Es gibt ja auch viele Formen von Spiritualität bei der sich bei mir die Nacknhaare sträuben. Der lustige Prediger den Du hier eingestellt hast, den empfinde ich ja auch als großflächigen Angriff auf sämtliche Systeme. Und dieses fromme zur Schau gestellte Getue, was man oft bei christlichen Anlässen findet, ist zugegebenermaßen nicht zu ertragen. Aber Hühnersuppe kann auch nach miesem Rezept zubereitet sein. Und manche Leute mögen keine Hühner, zumindest nicht auf dem Speisezettel.

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Meistens praktiziere ich meinen Glauben auch allein,
abgesehen von den beruflichen Zusammenhängen. Wenn ich den Austausch mit anderen Christen so gar nicht hätte, würde mir aber etwas fehlen. Und hin und wieder tut mir auch mal ein gemeinsamer Gottesdienst oder eine Andacht gut.
Input kann man sich natürlich auch aus Büchern holen, oder man kann bloggen ;-)

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