Samstag, 25. Juli 2020
Sind wir hier im Kindergarten?
Zum Predigttext am 7. Sonntag nach Trinitatis: Hebräer 13,1-13

Liebevolles Miteinander, bedingungslose Gastfreundschaft, Empathie für Gefangene und Gefolterte, keine Fremdfickerei, Bescheidenheit statt Geldgier, Gottvertrauen, Orientierung an ehrenvollen Vorbildern, nicht auf esoterische Scharlatane hereinfallen, keine kleinkarierten Alltagsregeln wie komplizierte Speisegebote, Leidensbereitschaft für die Sache Jesu… hier genauer nachzulesen:
https://www.bibleserver.com/NG%C3%9C/Hebr%C3%A4er13%2C1-13

Diese letzten Ermahnungen des Verfassers des Briefes an die Hebräer sind hinlänglich bekannt, daran muss man nicht erinnert werden, man muss schon ein ziemlicher Honk sein, um nicht zu wissen, was gut und richtig ist und was ein christliches Verhalten ausmacht (das was der Autor da aufzählt, ist ja längst nicht alles , was dazu gehört).

Man schafft das nicht immer alles, aber was einem dabei am wenigsten weiterhilft, sind Ermahnungen. Da sieht man sich immer nur mit seinem eigenen Scheitern konfrontiert, fühlt sich schlecht und irgendwie so, als gäbe es Zweifel an der eigenen Existenzberechtigung.

Was mich als Christin wirklich weiterbringt, sind leuchtende Vorbilder. Menschen, die zeigen, dass das scheinbar Unmögliche möglich ist, aber nicht diese selbstgerechten, ewig schlecht gelaunten, die einem permanent das Gefühl geben, nichts wert zu sein, weil man nicht so toll, leistungsstark, selbstlos und hingebungsvoll ist wie sie: „Natürlich macht mir die Arbeit keinen Spaß, aber sie muss schließlich getan werden.“ ; die das Lächeln meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Es sind diejenigen, die auch ihr eigenes Scheitern und ihre Grenzen zum Thema machen, die über sich selbst lachen können und einfach das Gute tun, so gut sie es können, von denen lerne ich und schaffe es hin und wieder über mich selbst hinauszuwachsen.

An allen anderen Tagen bin ich dann leider immer noch dasselbe kleine Arschloch ;-)
Amen

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