Samstag, 7. Dezember 2019
Advent, Advent, gleich ist Weltuntergang
Der Predigttext zum 2. Advent steht bei Lukas 21 und geht so:

Das Kommen des Menschensohns
25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, 26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. 28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Vom Feigenbaum
29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: 30 wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der Sommer schon nahe ist. 31 So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. 32 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. 33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.

Geht es Euch auch so? Da kommen die Bilder der Gegenwart hoch und spitzen sich zu. So ist es den Menschen aber schon immer gegangen. In den 80ern predigten Theologen schon, dass wir uns in der Endzeit befänden – ist auch schon über dreißig Jahre her.

Meistens glaube ich, dass jede*r seinen/ihren ganz privaten Weltuntergang kommen sieht und schließlich erlebt, denn irgendwann ist ja für jede*n Schluss mit dem irdischen Stoffwechsel. Aber gemeint ist hier wohl tatsächlich ein großes, globales Ereignis mit deutlichen Vorzeichen, die es zu deuten gilt. Die Menschen zur Zeit Jesu gingen davon aus, dass sie diese finale Oper selbst noch erleben würden, ganz ohne Seelenwanderung. Falsch geglaubt. Oder ich habe doch recht und jede/r erlebt es für sich allein.
Wenigstens geht es hier um Erlösung und nicht um die große Abrechnung. Ist aber alles ziemlich platt, wenn nicht sogar gefährlich: Wenn ich glaube, dass nach dem Klimawandel sowieso die Erlösung kommt, kann ich ja munter weiter den Planeten verhunzen. Kein guter Ansatz.

Aber wenn ich mich anstrenge, für diese Welt tue was ich kann, dann ist die Hoffnung, die dieser Text vermittelt, ja auch eine Kraftquelle zum Weitermachen.

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