Mittwoch, 6. Juni 2018
Klein, gemein, allein - Andacht für Teamer
Wer kennt nicht die Geschichte von Zachäus, dem fiesen Zöllner, der den Leuten das Geld aus der Tasche zog, um etwas für sich selbst abzuzweigen und der dann auf einen Baum kletterte, um Jesus zu sehen, er war so klein, dass er nicht über die Köpfe der anderen hinwegsehen konnte. Jesus sah ihn da oben sitzen, forderte ihn auf, herunter zu steigen und lud sich bei ihm zum Essen ein. Und Zachäus freute sich total und bewirtete Jesus, das war kein Problem für ihn, seine ewige Abzocke hatte ihn reich gemacht. Die Menschen, die Zeuge dieser Begegnung wurden, waren damit unzufrieden, dass Jesus, den alle bewunderten, ausgerechnet bei dem fiesen Steuermafioso abstieg, der hatte das nicht verdient. Aber Zachäus änderte nach dem Gespräch mit Jesus sein Leben, er gab das ergaunerte Geld zurück und hörte auf, Leute abzuziehen und auch von seinem ehrlich erworbenen Reichtum verteilte er die Hälfte an Bedürftige. Jesus sagte dazu:
„Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“

Der fiese Zachäus muss schon vorher einen guten Kern gehabt haben, sonst hätte er ja nicht so eifrig Ausschau nach Jesus gehalten und ihn auch nicht mit Freuden bewirtet, es sei denn, er wollte Jesus nur kennenlernen, weil er so angesagt war wie ein Popstar und dann hat er sich gefreut, weil er damit angeben konnte, dass Jesus mit ihm zu Abend essen wollte.
Aber warum brauchte er diese Bewunderung? Warum brauchte er den ergaunerten Reichtum? Was fehlte ihm?
Er war wohl ein sehr kleiner Mann. Vielleicht hatte man ihn sein Leben lang nicht ernst genommen und er war verzweifelt auf der Suche nach einem Weg, anerkannt und respektiert zu werden.
So wird es uns auch im Camp oder in der Gruppenarbeit gehen. Da werden die netten Kinder sein, die sich auf alles einlassen, alles schön finden, zuhören, mitmachen und nicht nerven. Und es wird die Nervnasen geben, die dauernd dazwischen quatschen, andere ärgern, ständig rummaulen oder die Regeln verletzen. Auch wenn man das dann denkt und fühlt: Das sind keine Arschlochkinder, das sind Kinder denen etwas fehlt. Wenn wir es schaffen, dass sie das bekommen, wonach sie sich sehnen, werden sie uns nicht mehr nerven.

Dann können wir überlegen, wie wir es genauso wie Jesus machen können. Wir können uns im Camp kaum bei ihnen zum Essen einladen, denn wenn wir ihnen die Haribos wegfuttern, schmeißen die uns in den See oder rufen ihre Eltern um Hilfe.

Wir können auf sie zugehen. Vielleicht können sie etwas besonders gut und wir können ihnen die Möglichkeit bieten, das zu zeigen. Vielleicht haben sie ein Hobby, über das sie gern reden oder vielleicht müssen sie einfach mal gelobt werden, wenn sie etwas richtig machen.

Denn als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Camp oder in den Gemeindegruppen sollen wir auch suchen und selig machen, was verloren ist.

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