Montag, 5. Februar 2018
Zum Wochenspruch nach Sexagesimae
Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. (Hebr 3, 15)
Ich höre nichts. Hört Ihr etwas? Ist aber auch kein Wunder bei dem ganzen Lärm, der uns täglich umtost. Schon beim Propheten Elia hieß es: Gott war nicht in dem Sturm, Gott war nicht in dem Donner, Gott war nicht in dem Erdbeben... aber er war in einem sanften, leisen Sausen. Das hört man natürlich nur in der Stille. Die Feen sind ja auch überall verschwunden, nur im Schwarzwald und auf Island soll es noch welche geben. ;-) Aber ich kann doch nicht täglich zu mystischen Orten reisen, in der Hoffnung, dort vielleicht die Stimme Gottes zu hören, ich muss schließlich auch Geld verdienen, kochen, waschen, putzen und was sonst so im Alltag ansteht. Sicher, ich kann auf die Stimme meines Gewissens hören, bei jeder Entscheidung, die ich treffe, vor jedem Satz, den ich ungebremst raushaue noch einmal kurz in mich gehen, ob ich das wirklich so sagen sollte. Die Engel im Alltag wahrnehmen, die mich täglich ein bisschen retten, trösten, stärken oder was auch immer. Das erfordert eine Achtsamkeit, zu der ich aber nur in der Lage bin, wenn ich gerade nicht zu viele Aufgaben bewältigen muss und nicht gerade wegen irgendwelcher alter oder neuer Geschichten meine Wunden lecke. Gibt's hier irgend jemanden, der die göttliche Stimme hört? Oder glaubt Ihr alle, dass man dafür komplett gaga sein muss? Würde mich mal interessieren.

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